Fran­ken­bund Bay­reuth lädt zum Vor­trag von Dr. Chri­stoph Raben­stein „Der Deut­sche Tag in Bayreuth“

Zum Vor­trag von Dr. Chri­stoph Raben­stein „Der Deut­sche Tag in Bay­reuth am 29./30. Sep­tem­ber 2023. Hit­ler – Cham­ber­lain – Wag­ner“ lädt der Fran­ken­bund – Grup­pe Bay­reuth in den Euro­pa­saal des Zen­trums, Äuße­re Bad­stra­ße 7 a, in Bay­reuth, ein. Gezeigt wer­den neben vie­len Bil­dern auch ein kur­zer Film, der vor 100 Jah­ren ent­stan­den ist und die Ereig­nis­se darstellt.

Der Deut­sche Tag in Bay­reuth am 30. Sep­tem­ber 1923 war von der hie­si­gen Orts­grup­pe der NSDAP, die im Janu­ar 192Fra3 gegrün­det wor­den war, orga­ni­siert wor­den. Die Erlaub­nis zur Durch­füh­rung wur­de trotz einer Anord­nung des baye­ri­schen Gene­ral­staats­kom­mis­sar Gustav von Kahr vom 27. Sep­tem­ber, offe­ne und öffent­li­che poli­ti­sche Zusam­men­künf­te zu ver­bie­ten, erteilt. Haupt­ak­teur der Ver­an­stal­tung war Adolf Hit­ler. Unter den illu­stren Gästen befan­den sich u.a. Ober­bür­ger­mei­ster Albert Preu und ande­re Bay­reu­ther Lokal­po­li­ti­ker sowie Sieg­fried und Winif­red Wagner.

Ein­ge­lei­tet wur­de der Deut­sche Tag mit einem evan­ge­li­schen Feld­got­tes­dienst sowie einem Mili­tär­ge­bet und Fah­nen­wei­hen auf der Leo­pold­hö­he vor den Toren der Stadt (d.h. im Bereich des Exer­zier­plat­zes). Der von meh­re­ren tau­sen­den Zuschau­ern beob­ach­te­te Fest­zug im Zen­trum Bay­reuths wur­de u.a. durch eine Kapel­le der Reichs­wehr eröff­net – ent­ge­gen dem Befehl von Reichs­wehr­mi­ni­ster Otto Geß­ler, der Betei­li­gun­gen von Reichs­wehr­ein­hei­ten an poli­ti­schen Ver­an­stal­tun­gen unter­sagt hat­te. Nach meh­re­ren Sta­tio­nen gedach­te man an der Spi­tal­kir­che unter Glocken­ge­läut den Opfern des Welt­kriegs. Schließ­lich ende­te die Para­de vor dem Neu­en Schloß, wo Gene­ral Wil­helm von Wal­den­fels sie abnahm und sich die Füh­rer der Ver­bän­de ver­sam­melt hatten.

Ins­ge­samt ver­lief der Deut­sche Tag, an dem je nach Quel­le, zwi­schen 5.200 und 10.000 Men­schen teil­ge­nom­men hat­ten, weit­ge­hend frei von gewalt­tä­ti­gen Zwi­schen­fäl­len. Der Regie­rungs­prä­si­dent Ober­fran­kens, Otto von Strö­ßen­reu­ther, hat­te gro­ße Sym­pa­thie für die Ver­an­stal­tung gezeigt und wur­de dafür in der Bericht­erstat­tung vom Völ­ki­schen Beob­ach­ter gelobt.

Bedeu­ten­der als in sei­nem Aspekt als Mas­sen­ver­an­stal­tung war der Deut­sche Tag in Bay­reuth durch das erst­ma­li­ge per­sön­li­che Tref­fen Hit­lers mit der Fami­lie Wag­ner. Der Kon­takt war über den Kla­vier­fa­bri­kan­ten Bech­stein her­ge­stellt wor­den. Hit­ler lern­te dort Hou­ston Ste­wart Cham­ber­lain ken­nen und wur­de von Winif­red Wag­ner ins Haus Wahn­fried ein­ge­la­den, wo er dann eine Füh­rung erhielt und das Grab Richard Wag­ners besuch­te. Cham­ber­lain bedank­te sich wenig spä­ter in einem Offe­nen Brief bei Hit­ler, der wie­der­um fort­an regel­mä­ßig Gast in Wahn­fried wurde.