Nist­hil­fen für Mau­er­seg­ler an öffent­li­chen Gebäu­den in Bamberg

Mauersegler im Anflug. Foto: Artenschutz in Franken® Cornelia Meyer
Mauersegler im Anflug. Foto: Artenschutz in Franken® Cornelia Meyer

Woh­nungs­bau für Welt­um­seg­ler: Bam­ber­ger Bio­di­ver­si­täts­pro­jekt ermög­licht das Anbrin­gen von Nist­hil­fen für Mau­er­seg­ler an öffent­li­chen Gebäu­den im Stadtgebiet

Natur­schüt­zer bemü­hen sich seit lan­gem, Mau­er­seg­lern spe­zi­el­le Nist­hil­fen anzu­bie­ten. Einen Schub bekommt die­ses Bemü­hen jetzt durch ein groß ange­leg­tes Bio­di­ver­si­täts­pro­jekt des Bun­des in Bam­berg: „Städ­ti­sche Wäl­der und Parks in Bam­berg – Bio­di­ver­si­tät und Kli­ma­an­pas­sung im Raum“. Ins­ge­samt 1,4 Mil­lio­nen Euro ste­hen dafür von 2022 bis 2027 zur Ver­fü­gung. „Die Natur in unse­rer Stadt braucht unse­re Unter­stüt­zung. Ich bin froh, dass wir mit die­sem Pro­jekt wie­der ein Stück beim Umwelt- und Arten­schutz vor­an­kom­men“, betont Kli­ma- und Umwelt­re­fe­rent Jonas Glüsenkamp.

Mauersegler sind Koloniebrüter und haben es gern gesellig: Eine Kastenreihe wurde als Nisthilfe an der Montessori-Schule angebracht.Foto: Klima- und Umweltamt

Mau­er­seg­ler sind Kolo­nie­brü­ter und haben es gern gesel­lig: Eine Kasten­rei­he wur­de als Nist­hil­fe an der Montesso­ri-Schu­le ange­bracht.
Foto: Kli­ma- und Umweltamt

Die neu­en Woh­nun­gen für Mau­er­seg­ler sind dabei eines von sechs Teil­pro­jek­ten, das Dr. Jür­gen Ger­des vom Kli­ma- und Umwelt­amt lei­tet. Ins­ge­samt sol­len vier­zig Kästen in der Innen- und Alt­stadt ange­bracht wer­den. Die Nist­hil­fen brau­chen die Mau­er­seg­ler auch, sie sind schließ­lich viel unter­wegs und auf der Suche nach Unterschlupf.

Sechs Mona­te im Jahr ver­brin­gen Mau­er­seg­ler zwi­schen ihrem Brut­ge­biet in Mit­tel­eu­ro­pa und dem süd­afri­ka­ni­schen Win­ter­quar­tier. Daher kann man sie in Bam­berg auch nur von Mai bis Anfang August beob­ach­ten, wenn die­se Segel­künst­ler mit den spit­zen sichel­ar­tig gebo­ge­nen Flü­geln hoch über der Dom­stadt ihre Krei­se zie­hen und ihre schril­len Sri-Lau­te von sich geben. Dort oben spielt sich fast ihr gesam­tes Leben ab, dort paa­ren sie sich, dort schla­fen sie, nur zum Brü­ten las­sen sie sich nie­der. Sofern sie einen Brut­platz fin­den. Von Natur aus Fels­ni­schen­brü­ter, suchen sie am „Kunst­fels“ Gebäu­de ent­spre­chen­de Spal­ten und Rit­zen im Mau­er­werk und unter Dächern. Da die­se aber in der heu­ti­gen Stadt weit­ge­hend ver­putzt und ver­schalt sind, herrscht unter ihnen all­ge­mei­ne Wohnungsnot.

Koope­ra­ti­on mit der Initia­ti­ve Arten­schutz in Franken

Um die Zahl der Nist­hil­fen zu erhö­hen, koope­riert das Kli­ma- und Umwelt­amt mit der Initia­ti­ve Arten­schutz in Fran­ken, unter der Lei­tung von Tho­mas Köh­ler, die schon zahl­rei­che Arten­schutz­maß­nah­men für Vögel im Stadt­ge­biet durch­ge­führt hat, etwa für Doh­len auf der Alten­burg oder den Wan­der­fal­ken auf der Obe­ren Pfarre.

Die ersten bei­den Instal­la­tio­nen fan­den im Juli statt, eine an der Montesso­ri-Schu­le am Jakobs­berg und eine am E.T.A.-Hoffmann Gym­na­si­um. Zwei­ter Bür­ger­mei­ster und Umwelt­re­fe­rent Jonas Glü­sen­kamp hofft mit den Natur­schüt­zern, dass die Nist­plät­ze dann auch gut ange­nom­men wer­den, wenn die Welt­um­seg­ler im näch­sten Früh­jahr wie­der in Bam­berg eintreffen.