Klo­ster Banz: Das Chor­ge­stühl der Ban­zer Stifts­kir­che kann am „Tag des offe­nen Denk­mals“ besich­tigt werden

Kloster Banz: Das Chorgestühl der Banzer Stiftskirche kann am „Tag des offenen Denkmals“ besichtigt werden September 2023
Ein verstecktes Kleinod ist das von Johann Georg Nestfell aufwändig gestaltete Chorgestühl im so genannten Mönchschor der Banzer Stiftskirche. Beim Tag des offenen Denkmals am 10. September 2023 wird es für Interessierte zugänglich sein, wie Landrat Christian Meißner (2.v.li.), Pfarrer Georg Birkel (re.) sowie (v. li.) Berthold Girschke von der unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt, Kreisheimatpflegerin Andrea Göldner, Mesnerin Anita Gottschlich und die Abteilungsleiterin Abteilungsleiterin Bauen, Umwelt, Kommunales am Landratsamt Lichtenfels, Christine Münzberg-Seitz, bei einem Ortstermin erläuterten. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

Wo einst die Mön­che saßen

Chor­ge­stühl der Ban­zer Stifts­kir­che darf am „Tag des offe­nen Denk­mals“ am 10.09.2023 besich­tigt wer­den / Holz-Hand­werks­kunst vom Fein­sten vom Hof-Schrei­ner Johann Georg Nest­fell / Auch die ehe­ma­li­ge Schä­fe­rei des Klo­sters öff­net ihre Türen

Die klei­nen Bil­der sind aus ver­schie­de­nen Höl­zern, Perl­mutt und Elfen­bein gestal­tet und zei­gen über­lie­fer­te Bege­ben­hei­ten aus dem Leben des hei­li­gen Bene­dikt. Sie zie­ren das Chor­ge­stühl hin­ter dem Hoch­al­tar der Ban­zer Stifts­kir­che. Die­ses hat Johann Georg Nest­fell (1694–1762), Hof­schrei­ner des Gra­fen von Schön­born und neben­bei auch Erfin­der von Patent­ma­schi­nen, 1749/50 für die dama­li­ge Klo­ster­kir­che der Bene­dik­ti­ner­ab­tei gestal­tet. Den Augen der Besu­che­rin­nen und Besu­cher der Ban­zer Stifts­kir­che bleibt es nor­ma­ler­wei­se verborgen.

Am „Tag des offe­nen Denk­mals“, am Sonn­tag, 10. Sep­tem­ber 2023, sind aber alle Inter­es­sier­ten ein­ge­la­den, einen Blick dar­auf zu wer­fen. Denn es wird als Beson­der­heit Holz ver­ar­bei­ten­der Hand­werks­kunst eines der Objek­te sein, die an die­sem Tag im Fokus ste­hen. Bis dahin wird auch ein Teil des Gestühls in neu­em bzw. in sei­nem ursprüng­li­chen Glanz erstrah­len – denn aktu­ell wird es restauriert.

„Das Ban­zer Chor­ge­stühl der Mön­che ist ein wah­res Klein­od und ich kann nur jedem emp­feh­len, sich die Zeit zu neh­men, die­se wun­der­ba­ren Holz­ar­bei­ten ein­mal genau anzu­schau­en“, unter­streicht Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner. Bei einem Orts­ter­min mit Pfar­rer Georg Bir­kel, Bad Staf­fel­stein, der Abtei­lungs­lei­te­rin Bau­en, Umwelt und Kom­mu­na­les, Chri­sti­ne Münz­berg-Seitz, Bert­hold Girsch­ke von der unte­ren Denk­mal­schutz­be­hör­de am Land­rats­amt, Kreis­hei­mat­pfle­ge­rin Andrea Göld­ner und Mes­ne­rin Ani­ta Gott­schlich mach­te sich der Land­rat selbst ein Bild vom Fort­schritt der der­zeit lau­fen­den Restaurierungsarbeiten.

Das Chor­ge­stühl stammt nach den Chro­no­gram­men in den Inschrif­ten­kar­tu­schen von 1749/50 und ist aus Eichen­holz. Es ist mit Schnitz­werk und figür­li­chen, Archi­tek­tur- und Land­schafts­dar­stel­lun­gen in den Dor­sal­fel­dern mit Nuss­baum­fur­nier und Ein­la­gen aus ver­schie­de­nen Höl­zern, Zinn, Elfen­bein und Perl­mutt ver­se­hen. Die Bil­der zei­gen Dar­stel­lun­gen aus dem Leben des hei­li­gen Bene­dikt. Schä­den, die durch Zeit, Umwelt­ein­flüs­se und älte­re Repa­ra­tu­ren, die nicht mehr dem Stand der heu­ti­gen Tech­nik ent­spre­chen, mach­ten eine Restau­rie­rung erfor­der­lich, die der­zeit von Spe­zia­li­sten aus­ge­führt wird.

Seit 1993 bie­tet der Tag des offe­nen Denk­mals Gele­gen­heit, einen Blick hin­ter (sonst zum Teil ver­schlos­se­ne) Türen zu wer­fen und Geschich­te zum Anfas­sen zu erle­ben. In die­sem Jahr lau­tet das Mot­to „Talent Monu­ment“. Der Akti­ons­tag rich­tet den Blick die­ses Mal eher auf die unbe­kann­ten Talen­te, die es bis­her noch nicht ins Ram­pen­licht geschafft haben. „Es freut mich, dass es in unse­rem Land­kreis eini­ge hoch­ka­rä­ti­ge Talen­te gibt, die am 10. Sep­tem­ber besich­tigt wer­den kön­nen. Las­sen Sie sich über­ra­schen!“, kün­digt Land­rat Meiß­ner an.

Kloster Banz: Das Chorgestühl der Banzer Stiftskirche kann am „Tag des offenen Denkmals“ besichtigt werden September 2023

Ein wei­te­res Klein­od im Land­kreis, das sei­ne Türen am Tag des offe­nen Denk­mals öff­nen wird, ist die ehe­ma­li­ge Schä­fe­rei von Banz, der ehe­ma­li­ge Hein­ach­hof zwi­schen Schöns­reuth und Kösten. Foto: Jas­min Dean

Ein wei­te­res Klein­od im Land­kreis, das sei­ne Türen am Tag des offe­nen Denk­mals öff­nen wird, ist die ehe­ma­li­ge Schä­fe­rei von Banz, der ehe­ma­li­ge Hein­ach­hof zwi­schen Schöns­reuth und Kösten.

Sehens­wert ist außer­dem die „Alte Dar­re“ in Bad Staf­fel­stein mit ihrem mar­kan­ten Stadt­turm, in der die Kul­tur-Initia­ti­ve Bad Staf­fel­stein e.V. (KIS) den Tag über eini­ge Füh­run­gen anbie­ten wird. Die Alte Dar­re liegt im Ensem­ble von Bad Staf­fel­stein und ist an die histo­ri­sche Stadt­mau­er und den sog. „Bam­ber­ger Tor­turm“ – bei­des Ein­zel­denk­ma­le – ange­baut. Die Stadt Bad Staf­fel­stein hat sie von 2018 bis 2021 umge­baut und saniert. Die Kul­tur-Initia­ti­ve Bad Staf­fel­stein (KIS) nutzt sie für musi­ka­li­sche Ver­an­stal­tun­gen, Aus­stel­lun­gen und Vorträge.

Wei­te­re Infos gibt es als pdf zum Down­load hier.