Fach­ge­spräch Wald­zu­kunft in Bamberg

Josef Ziegler (Präsident Bayer. Waldbesitzerverband), Holger Dremel MdL, Staatsministerin Melanie Huml MdL, EVP-Fraktionsvorsitzender Manfred Weber MdEP, Angelika Morgenroth (Vorsitzende Waldbesitzervereinigung Bamberg) und Gregor Schießl (Forstdirektor Bamberg)
Josef Ziegler (Präsident Bayer. Waldbesitzerverband), Holger Dremel MdL, Staatsministerin Melanie Huml MdL, EVP-Fraktionsvorsitzender Manfred Weber MdEP, Angelika Morgenroth (Vorsitzende Waldbesitzervereinigung Bamberg) und Gregor Schießl (Forstdirektor Bamberg)

Wald­idyll statt Büro­tri­stesse. Umge­ben von Eichen, Buchen und zwölf wei­te­ren Baum­ar­ten haben sich CSU-Abge­ord­ne­te mit der Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gung Bam­berg aus­ge­tauscht. Für das Fach­ge­spräch Wald­zu­kunft bei Win­di­sch­let­ten konn­te die Bam­ber­ger Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml den Vor­sit­zen­den der Euro­päi­schen Volks­par­tei (EVP) und baye­ri­schen CSU-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ten Man­fred Weber gewinnen.

„Die EU-Kom­mis­si­on regu­liert zuneh­mend auch unse­re Wäl­der. Des­halb war es mir wich­tig, mei­nem Euro­pa­kol­le­gen ein Muster­bei­spiel nach­hal­ti­ger Forst­wirt­schaft zu zei­gen und mit den Prak­ti­kern vor Ort ins Gespräch zu kom­men“, erklär­te Euro­pa­mi­ni­ste­rin Huml. Mit dabei Wald­be­sit­zer aus Regi­on, der Prä­si­dent des Baye­ri­schen Wald­be­sit­zer­ver­bands Josef Zieg­ler, die Vor­sit­zen­de der Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gung Bam­berg Ange­li­ka Mor­gen­roth, der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Hol­ger Dre­mel und die Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Moni­ka Hohlmeier.

Wald schüt­zen und nüt­zen. Bei­des ist wich­tig und geht im Ein­klang. Mit ihrem Anlie­gen ren­nen die Wald­bau­ern bei den CSU-Abge­ord­ne­ten offe­ne Türen ein. „Stu­re Ideo­lo­gie und roman­ti­sche Wald­ver­klä­rung brin­gen uns nicht wei­ter. Wir brau­chen prag­ma­ti­sche Lösun­gen, um unse­re Wäl­der gesund zu hal­ten“, beton­te Huml.

70 Pro­zent der baye­ri­schen Wäl­der bestehen aus Fich­ten und Kie­fern. Vie­le die­ser Nadel­bäu­me müs­sen zugun­sten einer neu­en Gene­ra­ti­on von Misch­wald wei­chen. Die Anpas­sung der Wäl­der an ein wär­me­res Kli­ma, die dafür not­wen­di­ge Anrei­che­rung mit wär­me- und trocken­heits­to­le­ran­ten Baum­ar­ten ist auf­wen­dig und mit hohen Kosten verbunden.

„In Bay­ern unter­stüt­zen wir unse­re Wald­bau­ern, sowohl bei der Wald­pfle­ge als auch bei der Anpas­sung unse­rer Wäl­der an den Kli­ma­wan­del. Zugleich set­zen wir uns für die Nut­zung von Holz als nach­hal­ti­gem und natür­li­chem Roh­stoff ein“, berich­te­te Huml und ver­wies auf den erfolg­rei­chen Ein­satz Bay­erns bei den Ver­hand­lun­gen zur Erneu­er­ba­ren Ener­gien-Richt­li­nie (RED III). Im engen Zusam­men­spiel, ins­be­son­de­re mit dem EVP-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Man­fred Weber, sei es gelun­gen, dass Ener­gie aus Wald­holz wei­ter­hin ihren Sta­tus als erneu­er­ba­re Ener­gie behält.

Aus­drück­li­cher Dank dafür kam von Ver­bands­prä­si­dent Josef Zieg­ler und den wei­te­ren Wald­be­sit­zern. „Bei der Erstel­lung neu­er Richt­li­ni­en und Ver­ord­nun­gen brau­chen wir drin­gend Ihre Unter­stüt­zung, denn die Inter­es­sens­ver­tre­tung der Wald­be­sit­zen­den in Brüs­sel ist zu schwach auf­ge­stellt. Umso wich­ti­ger sind Abge­ord­ne­te, die in ihren Stimm­krei­sen immer wie­der das Gespräch mit Prak­ti­kern im Wald suchen“, so der Appell von Josef Ziegler.

Baye­ri­scher Land­tag ABGE­ORD­NE­TE MELA­NIE HUML Staats­mi­ni­ste­rin Mit­glied der CSU-Frak­ti­on Ver­ant­wort­lich: Clau­dia Bach­mann Pres­se­re­fe­ren­tin Tel.: (0951) 96 43 97 42 Fax: (0951) 96 43 97 40 Email: cb@​melanie-​huml.​de Abge­ord­ne­ten­bü­ro Mela­nie Huml, MdL Luit­pold­str. 55 96052 Bam­berg Wie gesun­de Wald­zu­kunft aus­se­hen kann, hier im Wald­stück der Fami­lie Mor­gen­roth wird das deut­lich: ein Mix aus 14 Baum­ar­ten, hoch­ge­wach­se­ne Alt­stäm­me zwi­schen unter­schied­lich­sten Jung­bäu­men. „Es ist offen­sicht­lich: Wald­pfle­ge, Auf­for­stung und Umbau des Wal­des gelin­gen dort, wo Schad­holz besei­tigt, neu ange­pflanzt und der Wild­be­stand in Gren­zen gehal­ten wird“, sag­te der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Hol­ger Dremel.

Die Devi­se der Wald­bau­ern: Schüt­zen und Nüt­zen. „Bei uns in Bay­ern domi­niert mit 40 Pro­zent der Flä­che klein­tei­li­ger Wald­be­sitz in den Hän­den von rund 500.000 Eigentümerfamilien.

Wegen der gerin­gen Nut­zun­gen hat sich der Holz­vor­rat die­ser Wäl­der in den letz­ten 70 Jah­ren ver­dop­pelt. Des­halb wird im Zuge des anste­hen­den Baum­ar­ten­wech­sels die Ver­füg­bar­keit des Roh­stof­fes Holz in den näch­sten Jahr­zehn­ten deut­lich stei­gen“ so Josef Zieg­ler vom Baye­ri­schen Waldbesitzerverband.

Für die Vor­sit­zen­de der Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gung Bam­berg e.V. Ange­li­ka Mor­gen­roth, war es wich­tig auf­zu­zei­gen, wie sich die letz­ten Ent­schei­dun­gen des EU-Par­la­ments in Bezug auf die Wald­nut­zung in Euro­pa aus­wir­ken. „Gera­de Kleinst­wald­be­sit­zer ste­hen vor kaum lös­ba­ren Auf­ga­ben und fürch­ten um eine schlei­chen­de Ent­eig­nung“, so Mor­gen­roth. Die Vor­sit­zen­de wies ins­be­son­de­re dar­auf hin, dass Poli­tik die Betrof­fe­nen und Prak­ti­ker früh­zei­tig ein­bin­den und mit­neh­men muss, um ideo­lo­gisch und rea­li­täts­frem­de Beschlüs­se zu verhindern.

Bei der Wald­nut­zung fal­len neben wert­vol­lem Bau­holz auch vie­le gering­wer­ti­ge Neben­pro­duk­te an, die als dezen­tral ver­füg­ba­re Wär­me­en­er­gie genutzt wer­den können.

„Unse­re Wäl­der sind wert­voll, als CO2-Spei­cher, Lebens­raum, Erho­lungs­ge­biet und eben auch als Roh­stoff­lie­fe­rant. In Bay­ern set­zen wir auf die rich­ti­ge Balan­ce aus Schüt­zen und Nüt­zen“, fass­te Huml zusammen.

Die Abschluss­bi­lanz des EVP-Vor­sit­zen­den Man­fred Weber: „Die baye­ri­sche Art der Wald­nut­zung ist die rich­ti­ge und die wol­len wir jetzt euro­pa­recht­lich umsetzen.“