Zap­fen­dorf: Grü­nen-MdL Katha­ri­na Schul­ze infor­mier­te sich über die Situa­ti­on im Frei­bad „Aqua­re­na“

Zapfendorf: Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze informierte sich über die Situation im Freibad "Aquarena" August 2023
MdL Katharina Schulze und Bürgermeister Michael Senger prüfen die Wassertemperatur des über Fernwärme beheizten Warmwasserbeckens. Foto: Thomas Ochs

Die Grü­nen-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Katha­ri­na Schul­ze besuch­te das Frei­bad „Aqua­re­na“ in Zapfendorf

Zapfendorf: Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze informierte sich über die Situation im Freibad "Aquarena" August 2023

MdL Katha­ri­na Schul­ze (unte­re Rei­he 2. von recht) dis­ku­tier­te mit 1. Bür­ger­mei­ster Micha­el Sen­ger (unte­re Rei­he links außen), 2. Bür­ger­mei­ste­rin Sabi­ne Köh­ler­schmidt (unte­re Rei­he rechts
außen), dem 2. Vor­sit­zen­den des För­der­ver­eins Dr. Andre­as Bütt­ner
(obe­re Rei­he rechts außen) und wei­te­ren Vertreter*innen aus der
Gemein­de und der Grü­nen Kreis­ver­bän­de Bam­berg-Land und Grü­nes Bam­berg. Foto: Tho­mas Ochs

Katha­ri­na Schul­ze, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de und Spit­zen­kan­di­da­tin der Grü­nen im baye­ri­schen Land­tag hat sich kürz­lich auf Ein­la­dung des Gemein­de­rats­mit­glieds Rai­mund Oswald vor Ort über die Situa­ti­on und die aktu­el­len Schwie­rig­kei­ten des Warm­was­ser- und Frei­zeit­bads „Aqua­re­na“ in Zap­fen­dorf informiert.

Nach der Begrü­ßung und einer ersten Vor­stel­lung des Schwimm­bads durch den Ersten Bür­ger­mei­ster Micha­el Sen­ger und die Zwei­te Bür­ger­mei­ste­rin Sabi­ne Köh­ler­schmidt erläu­ter­te der 2. Vor­sit­zen­de des För­der­ver­eins, Dr. Andre­as Bütt­ner, die Her­aus­for­de­run­gen, vor denen das Aqua­re­na steht: „Unser Frei­bad hat ein gro­ßes Ein­zugs­ge­biet, sodass land­kreis­über­grei­fend Bade­gä­ste bei­spiels­wei­se aus Coburg, Kro­nach, Lich­ten­fels und sogar Erlan­gen oder Nürn­berg kom­men. An guten Tagen zählt das Bad bis zu 2500 Besu­che­rin­nen und Besu­cher. Das unver­meid­li­che Defi­zit muss aber die ver­gleichs­wei­se klei­ne Markt­ge­mein­de allei­ne schultern.“

Bür­ger­mei­ster Sen­ger ergänzt: „Das Aqua­re­na wur­de zuletzt vor 1990 in grö­ße­rem Umfang saniert. Die stei­gen­den Ener­gie­ko­sten tref­fen uns aktu­ell sehr, so dass wir not­ge­drun­gen die Sau­na und das Dampf­bad für die Sai­son 2023 nicht öff­nen kön­nen. Zudem gibt es im Bereich der Tech­nik einen Inve­sti­ti­ons­stau. So konn­ten in den letz­ten 2 Jah­ren 3 älte­re Becken­was­ser­pum­pen gegen moder­ne Hoch­ef­fi­zi­enz­pum­pen aus­ge­tauscht wer­den und wir möch­ten auch mög­lichst schnell Pho­to­vol­ta­ik zur ener­ge­ti­schen Eigen­ver­sor­gung des Bades auf den Dach­flä­chen realisieren.“

Die in der Gemein­de für das Schwimm­bad zustän­di­ge Zwei­te Bür­ger­mei­ste­rin Köh­ler­schmidt berich­tet wei­ter: “Auch der um sich grei­fen­de Per­so­nal­man­gel macht uns zuneh­mend zu schaf­fen. Erst muss­ten wir den Sai­son­start um eine Woche nach hin­ten ver­schie­ben, dann Ende Mai für ca. 2 Wochen ganz schlie­ßen. Bis zum ersten August­wo­chen­en­de konn­ten wir dann immer­hin von Don­ners­tag bis Sonn­tag öff­nen. Erst mit Beginn der Som­mer­fe­ri­en sind wir per­so­nell so auf­ge­stellt, dass wir täg­lich öff­nen können.“

Katha­ri­na Schul­ze lob­te das Enga­ge­ment des seit zwei Jah­ren bestehen­den För­der­ver­eins und ver­sprach der Gemein­de best­mög­li­che Unter­stüt­zung von Sei­ten der Grü­nen. Nach einem Rund­gang über das Gelän­de stellt sie fest: „Für uns Grü­ne ist ein Schwimm­bad Teil der Daseins­vor­sor­ge und wich­tig als Ort, in dem sich Men­schen begeg­nen und Gesund­heits­vor­sor­ge bis ins hohe Alter betrie­ben wird.

Zapfendorf: Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze informierte sich über die Situation im Freibad "Aquarena" August 2023

Mit­glied des Gemein­de­rats Rai­mund Oswald (ganz rechts im
Bild) weist auf den drin­gen­den Hand­lungs­be­darf in vie­len bay­ri­schen Schwimm­bä­dern hin. Immer­hin hat sich laut Recher­chen der grü­nen Land­tags­frak­ti­on bay­ern­weit ein Inve­sti­ti­ons­stau von ca. 1,8 Mil­li­ar­den Euro auf­sum­miert. Foto: Tho­mas Ochs

Aber mehr als jedes zwei­te Schwimm­bad in Bay­ern ist maro­de und immer mehr Kin­der kön­nen am Ende der Grund­schu­le nicht schwim­men – das ist die Bilanz jah­re­lang ver­fehl­ter CSU-Poli­tik. Wir Grü­ne sagen: Jedes Kind in Bay­ern muss Schwim­men ler­nen! Dafür braucht es Schwimm­bä­der – wer die nicht erhält, setzt die Sicher­heit unse­rer Kin­der aufs Spiel! Das mah­nen auch Was­ser­ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen seit Jah­ren an. Unse­re Kom­mu­nen brau­chen hier ech­te Hil­fe statt lee­rer Wahl­kampf­phra­sen. Das heißt: Bedar­fe klä­ren, Büro­kra­tie abstel­len und Geld inve­stie­ren – und zwar sofort!“ Posi­tiv hob Frau Schul­ze her­vor, dass in Zap­fen­dorf schon vie­le Jah­re muster­gül­tig im Sin­ne der Ener­gie­wen­de gehan­delt wird. Für die Erwär­mung des Was­sers in den Schwimm­becken wird die Abwär­me eines nahe­ge­le­ge­nen Indu­strie­be­trie­bes genutzt.

Der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Grü­nen im Bam­ber­ger Kreis­tag, Tho­mas Ochs, wies ergän­zend noch auf eine wei­te­re Funk­ti­on von Schwimm­bä­dern hin: „Wäh­rend der Coro­na­pan­de­mie hat sich der Nut­zungs­druck auf die Natur und die Gewäs­ser im Land­kreis erkenn­bar erhöht. Die Men­schen möch­ten ver­ständ­li­cher­wei­se ihre Frei­zeit im Som­mer am und im Was­ser ver­brin­gen. Schwimm­bä­der bie­ten genau das und garan­tie­ren durch ihre Infra­struk­tur – von der Müll­ent­sor­gung, über ihre sani­tä­ren Anla­gen, bis hin zur Bade­über­wa­chung, dass vie­le Men­schen ohne nega­ti­ve Fol­gen für die Umwelt Spaß haben und Erho­lung fin­den können.

Die grü­nen Kan­di­die­ren­den für die Land­tags- und Bezirks­tags­wah­len im Okto­ber Tim-Luca Rosen­hei­mer, Sarah Eisen­ber­ger und Leo­nie Pfa­den­hau­er fas­sen abschlie­ßend zusam­men: „Wir müs­sen die Kom­mu­nen über die Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen bes­ser finan­zi­ell aus­stat­ten, denn die Per­so­nen vor Ort wis­sen am besten, an wel­chen Stel­len das Geld benö­tigt wird. Auch muss die bestehen­de För­der­ku­lis­se ver­schlankt wer­den und die Antrag­stel­lung muss für die Kom­mu­nen unbü­ro­kra­ti­scher von­stat­ten­ge­hen.“ Einig waren sich alle Betei­lig­ten, dass es höch­ste Zeit ist, Schwimm­bä­der nicht mehr als „frei­wil­li­ge Lei­stun­gen“ der Kom­mu­nen ein­zu­stu­fen, um das Frei­bad­ster­ben im Frei­staat zu stoppen.