„Küchen-Alarm“ im Kreis Kulm­bach: Gastro-Pro­fis drin­gend gesucht

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Gastro-Pro­fis sol­len künf­tig „Start-Lohn“ von 3.000 Euro bekom­men – Kreis Kulm­bach bie­tet 19 Jobs in Gastro-Küchen

Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter: Ob Restau­rant, Gast­stät­te oder Bier­gar­ten – in der Gastro­no­mie im Kreis Kulm­bach gehö­ren „neue Öff­nungs­zei­ten“ zum All­tag. „Immer häu­fi­ger ste­hen Gäste vor ver­schlos­se­nen Türen. Wer zum Essen raus­fährt oder etwas trin­ken möch­te, soll­te sich bes­ser vor­her im Inter­net oder per Anruf erkun­di­gen, ob das Lokal auch offen hat. Und vor allem, wie lan­ge es war­me Küche gibt“, rät Micha­el Grundl von der Gastro­no­mie-Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG).

Vie­le Gast­stät­ten und Restau­rants hät­ten bereits einen zusätz­li­chen Ruhe­tag ein­ge­legt. „Eini­ge Häu­ser strei­chen den Mit­tags­tisch kom­plett. Und oft schließt die Küche abends deut­lich frü­her. Der Trend ist klar: Die Gastro­no­mie kocht und bedient nur noch auf Spar­flam­me“, sagt Grundl. Der Geschäfts­füh­rer der NGG Ober­fran­ken schlägt „Küchen-Alarm“ für die Gastro-Sze­ne. Der Grund lie­ge auf der Hand: „Zu wenig Per­so­nal. Hotels, Restau­rants, Gast­stät­ten, Bier­gär­ten, Cafés, Cate­rings … – fast alle suchen hän­de­rin­gend Unter­stüt­zung“, so Micha­el Grundl.

Allein für den Land­kreis Kulm­bach hat die Bun­des­agen­tur für Arbeit in der Hotel­le­rie und Gastro­no­mie aktu­ell 27 offe­ne Stel­len regi­striert. „Wer in der Küche klar­kommt, kann sofort anfan­gen: 19 unbe­setz­te Jobs war­ten auf einen Küchen-Pro­fi. Aber auch um den Nach­wuchs macht sich das Gast­ge­wer­be Sor­gen: Für die Azu­bi-Suche läuft der Count­down. Und es sieht nicht gut aus. Denn eigent­lich müss­ten die Ver­trä­ge für das neue Aus­bil­dungs­jahr schon längst abge­schlos­sen sein“, sagt NGG-Geschäfts­füh­rer Grundl.

In der Gastro-Bran­che müs­se sich eini­ges ändern: „Höhe­re Löh­ne und bes­se­re Arbeits­zei­ten sind der Schlüs­sel für mehr Per­so­nal“, macht Micha­el Grundl klar. Kon­kret peilt er dabei für die Zukunft einen „Gastro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brut­to pro Monat für alle an, die in der Hotel­le­rie und Gastro­no­mie nach ihrer Aus­bil­dung in einem Voll­zeit-Job weiterarbeiten.

„Das muss die Bran­che hin­be­kom­men. Denn wer sei­ne Aus­bil­dung in der Küche, im Ser­vice oder im Hotel abge­schlos­sen hat, braucht eine kla­re Per­spek­ti­ve. Egal, wo eine Köchin, ein Kell­ner oder eine Hotel­fach­frau hin­geht – egal, an wel­cher Hotel­bar, an wel­cher Rezep­ti­on, bei wel­chem Cate­rer oder in wel­chem Bier­gar­ten es einen neu­en Job gibt: Der fai­re Ein­stiegs­lohn liegt bei min­de­stens 3.000 Euro.“

Von fai­ren Löh­nen sei­en vie­le Beschäf­tig­te der Bran­che heu­te immer noch weit ent­fernt: „Tat­säch­lich schram­men Köche und Kell­ne­rin­nen im Kreis Kulm­bach ziem­lich oft nah an der Min­dest­lohn­kan­te von 12 Euro pro Stun­de ent­lang. Ein Groß­teil der Gastro-Betrie­be zahlt noch immer kei­nen Tarif­lohn. Das ist ein Unding, wenn man gute Leu­te sucht“, so Micha­el Grundl.