AELF Bam­berg: Jetzt Bor­ken­kä­fer suchen und rasch aufarbeiten

Fraßschaden durch Borkenkäfer
Fraßschaden durch Borkenkäfer

Schwärm­flug der zwei­ten Bor­ken­kä­fer­ge­ne­ra­ti­on steht unmit­tel­bar bevor

Das bay­ern­weit reg­ne­ri­sche und küh­le Wet­ter Ende Juli/​Anfang August war für die Wäl­der nach der vor­an­ge­gan­ge­nen Trocken­pe­ri­ode eine klei­ne Ver­schnauf­pau­se. Grund zur Sorg­lo­sig­keit gera­de mit Blick auf wei­te­ren Bor­ken­kä­fer­be­fall ist dies jedoch nicht. Denn in den letz­ten warm-hei­ßen Tagen ent­wickelt sich unter der Rin­de und geschützt die zwei­te Bor­ken­kä­fer­ge­ne­ra­ti­on, die unmit­tel­bar vor dem Aus­flie­gen steht.

„Um die wei­te­re Aus­brei­tung ein­zu­däm­men, ist es jetzt ent­schei­dend, die Fich­ten­be­stän­de inten­siv auf Bor­ken­kä­fer­be­fall zu kon­trol­lie­ren und befal­le­nes Holz rasch auf­zu­ar­bei­ten. Dafür muss das Käfer­holz zügig ein­ge­schla­gen wer­den und vor dem Aus­flie­gen der Käfer abge­fah­ren oder mit einem Min­dest­ab­stand vom 500 Metern zum näch­sten Fich­ten­be­stand gela­gert wer­den“, erläu­tert der Bereichs­lei­ter Forst­di­rek­tor Micha­el Krep­pel vom AELF Bam­berg und fügt hin­zu „die Käfer wer­den schon bald wie­der aus­schwär­men. Es ist wich­tig, jetzt in die Wäl­der zu gehen und zu kontrollieren.“

Gera­de auch von den durch Gewit­ter­stür­me im Juli umge­wor­fe­nen oder geschä­dig­ten Fich­ten geht eine erheb­li­che Aus­brei­tungs­ge­fahr aus. Die meist ein­zeln oder in klei­nen Grup­pen umge­fal­le­nen Bäu­me bie­ten dem Käfer eine idea­le Brut­stät­te und wer­den bevor­zugt besie­delt. Wer­den die­se nicht recht­zei­tig aus dem Wald abge­fah­ren, kön­nen vie­le neue „Hot­spots“ ent­ste­hen, die eine wirk­sa­me Bekämp­fung erschweren.

Befall zuver­läs­sig erkennen

Frischen Borkenkäferbefall erkennt man gut am braunen, kaffeepulver-ähnlichen Bohrmehl auf den Rindenschuppen oder auf der Bodenvegetation in unmittelbarer Umgebung befallener Bäume.

Fri­schen Bor­ken­kä­fer­be­fall erkennt man gut am brau­nen, kaf­fee­pul­ver-
ähn­li­chen Bohr­mehl auf den Rin­den­schup­pen oder auf der Boden­ve­ge­ta­ti­on in unmit­tel­ba­rer Umge­bung befal­le­ner Bäu­me. © AELF Bamberg

Fri­schen Bor­ken­kä­fer­be­fall erkennt man gut am brau­nen, kaf­fee­pul­ver­ähn­li­chen Bohr­mehl auf den Rin­den­schup­pen oder auf der Boden­ve­ge­ta­ti­on in unmit­tel­ba­rer Umge­bung befal­le­ner Bäu­me. Jetzt im Spät­som­mer fin­det man zudem rot ver­färb­te Kro­nen und abge­platz­te Rin­den­stücke. Dort soll­te man im nähe­ren Umfeld beson­ders genau kontrollieren.

Das AELF Bam­berg unter­stützt bei der Bor­ken­kä­fer­be­kämp­fung mit umfas­sen­der finan­zi­el­ler und orga­ni­sa­to­ri­scher Hil­fe. So wird die insek­ti­zid­freie, wald­schutz­wirk­sa­me Auf­ar­bei­tung des Käfer­hol­zes geför­dert. Als wald­schutz­wirk­sam gel­ten dabei das Zwi­schen­la­gern von Käfer­holz auf einem aner­kann­ten Lager­platz, das Ent­rin­den sowie das Häck­seln von Rest­höl­zern, also Kro­nen­ma­te­ri­al, Rei­sig und Ästen.

Aktu­el­le Infos zur Bor­ken­kä­fer­ge­fahr sowie eine Pra­xis­hil­fe gibt es im Inter­net unter www​.bor​ken​kae​fer​.org. Für Fra­gen und Infor­ma­tio­nen kön­nen sich die Wald­be­sit­zer an ihren zustän­di­gen Bera­tungs­för­ster wen­den. Die­se sind unter https://​www​.wald​be​sit​zer​-por​tal​.bay​ern​.de/​0​2​5​7​7​6​/​i​n​d​e​x​.​php zu finden.