Stadt Bam­berg knüpf­te Kon­tak­te zu Mukat­sche­wo in der Ukraine

Ein Tuch vereint die beiden Städte bereits. Präsentiert wird es von Brigitte Riegelbauer (von links), verantwortlich seitens der Stadt Bamberg für die Städtepartnerschaften, Bürgermeister Jonas Glüsenkamp, Vizebürgermeisterin Julia Tayps und Oberbürgermeister Andreas Starke. Foto: Sebastian Martin
Ein Tuch vereint die beiden Städte bereits. Präsentiert wird es von Brigitte Riegelbauer (von links), verantwortlich seitens der Stadt Bamberg für die Städtepartnerschaften, Bürgermeister Jonas Glüsenkamp, Vizebürgermeisterin Julia Tayps und Oberbürgermeister Andreas Starke. Foto: Sebastian Martin

Histo­ri­sche Ver­bin­dung zur 80.000 Ein­woh­ner gro­ßen Stadt

Erste Kon­tak­te sind schon geknüpft: Kürz­lich traf sich Julia Tayps, Vize­bür­ger­mei­ste­rin der ukrai­ni­schen Stadt Mukat­sche­wo, mit Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke im Rat­haus Max­platz, um die Mög­lich­kei­ten einer Zusam­men­ar­beit aus­zu­lo­ten. Sei­tens des Bam­ber­ger Stadt­rats liegt ein frak­ti­ons­über­grei­fen­der Antrag auf Grün­dung einer denk­ba­ren Part­ner­schaft vor. Auch die Stadt Mukat­sche­wo bekun­det Inter­es­se an einer sol­chen Zusam­men­ar­beit, wie in dem Gespräch mit Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke zum Aus­druck gebracht wurde.

Eine histo­ri­sche Ver­bin­dung besteht bereits. Mit­te des 18. Jahr­hun­derts kamen die „Schön­born­fran­ken“ aus dem Hoch­stift Bam­berg ins dama­li­ge Ober-Ungarn. Lothar Franz von Schön­born, Fürst­bi­schof von Bam­berg, hat­te das Land für sei­ne Ver­dien­ste von Kai­ser Karl VI. geschenkt bekom­men, sein Nef­fe Fried­rich Karl von Schön­born, der auf den Bam­ber­ger Bischofs­stuhl folg­te, sie­del­te dort Bau­ern, Hand­wer­ker und Holz­fäl­ler aus Ober­fran­ken an. Im heu­ti­gen Trans­kar­pa­ti­en in der west­li­chen Ukrai­ne gehö­ren gegen­wär­tig um die 10.000 Per­so­nen zur deutsch­spra­chi­gen Gemein­de, davon allein 3.500 Per­so­nen in Mukatschewo.

Auch Vize­bür­ger­mei­ste­rin Tayps hat deut­sche Wur­zeln. Sie erzähl­te beim Tref­fen mit Bam­bergs OB unter ande­rem von der Schul­stadt Mukat­sche­wo, ein Prä­di­kat, das auch Bam­berg ver­dient. Die ukrai­ni­sche Stadt zählt 24 Schu­len, drei Fach­schu­len und eine päd­ago­gi­sche Fach­hoch­schu­le. Außer­dem gibt es dort eine Uni­ver­si­tät für Tou­ris­mus, Inge­nieur­we­sen und Mar­ke­ting. Von krie­ge­ri­schen Zer­stö­run­gen blieb Mukat­sche­wo bis­lang weit­ge­hend ver­schont. Doch an den Bin­nen­flücht­lin­gen – Tayps nann­te die Zahl von 25.000 – lässt sich die Not­la­ge ablesen.

Was könn­te die Bam­ber­ger Bür­ger­schaft mit der von Mukat­sche­wo zusam­men­brin­gen? Star­ke schlug als ersten Schritt den in Bam­berg täti­gen ukrai­ni­schen Ver­ein Bamberg:UA vor, der „eine her­vor­ra­gen­de Brücke bau­en könn­te“. Als wei­te­ren Anknüp­fungs­punkt nann­te der OB auch die vie­len Denk­mä­ler auf bei­den Sei­ten. Ein Wis­sens­trans­fer von Bam­berg nach Mukat­sche­wo kann hel­fen, die Ent­wick­lung der ukrai­ni­schen Stadt zu fördern.

Der OB begrüß­te auch die Kon­tak­te, die auf kirch­li­cher Ebe­ne her­ge­stellt wor­den sind. So hat es bereits Gesprä­che mit der Erz­diö­ze­se Bam­berg gege­ben, die genutzt wer­den soll­ten, um „mög­lichst vie­le Insti­tu­tio­nen und Initia­ti­ven früh­zei­tig ein­zu­bin­den“, so Starke.