10 Jah­re Rot­vieh im Fich­tel­ge­bir­ge: Ansie­de­lung einer alten Ras­se leg­te den Grund­stein für das heu­ti­ge Arche-Dorf Kleinwendern

Ulrike Wunderlich, die Besuchern im Archedorf Interessantes zu den alten Nutztierrassen erzählt, Lisa Reiprich von der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Gudrun Frohmader-Heubeck vom Landschaftspflegeverband Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Landrat Peter Berek, Landwirt Rudi Küspert, Jörg Bertholdt von der Archedorfgemeinschaft Kleinwendern, Brigitte Küspert, Bürgermeisterin Anita Berek, Ronald Ledermüller, stellvertretender Geschäftsführer des Naturparks Fichtelgebirge, Daniel Buslapp von der Ökomodellregion Fichtelgebirge. ©Landkreis Wunsiedel
Ulrike Wunderlich, die Besuchern im Archedorf Interessantes zu den alten Nutztierrassen erzählt, Lisa Reiprich von der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Gudrun Frohmader-Heubeck vom Landschaftspflegeverband Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Landrat Peter Berek, Landwirt Rudi Küspert, Jörg Bertholdt von der Archedorfgemeinschaft Kleinwendern, Brigitte Küspert, Bürgermeisterin Anita Berek, Ronald Ledermüller, stellvertretender Geschäftsführer des Naturparks Fichtelgebirge, Daniel Buslapp von der Ökomodellregion Fichtelgebirge. ©Landratsamt Wunsiedel i. Fichtelgebirge

Eine alte Rin­der­ras­se, das Rote Höhen­vieh oder frü­her „Sechs­äm­ter-Vieh“ genannt, ist vor 10 Jah­ren auf Initia­ti­ve des Land­krei­ses Wun­sie­del i. Fich­tel­ge­bir­ge und des Land­wirts Rudi Küspert in das Fich­tel­ge­bir­ge zurück­ge­kehrt. Aus einer damals vier­köp­fi­gen Her­de, die aus der Ober­pfalz nach umge­sie­delt wur­de, sind heu­te zwei statt­li­che Her­den in Klein­wen­dern geworden.

Im Jahr 2013 wur­de nach gründ­li­cher Vor­pla­nung und durch ein vom Baye­ri­schen Mini­ste­ri­um für Umwelt und Ver­brau­cher­schutz geför­der­tes Pro­jekt für gefähr­de­te Tier­ras­sen der geräu­mi­ge Unter­stand für die klei­ne Rot­vieh­her­de auf den Sas­ser­wie­sen ein­ge­weiht. Die funk­tio­na­le Holz­kon­struk­ti­on zum Schutz der Tie­re vor Son­ne, Wind und Regen haben sich die dama­li­gen Initia­to­rin­nen, Gise­la Krei­pe und Gud­run Froh­ma­der-Heu­beck, aus Rot­vieh­pro­jek­ten im benach­bar­ten Land­kreis Tir­schen­reuth abge­schaut. Finan­ziert wur­de der Stall als Pilot­pro­jekt aus Aus­gleichs­gel­dern des Land­krei­ses Wun­sie­del im Fich­tel­ge­bir­ge. Der Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge e.V. war mit Chri­sti­an Krei­pe, Gud­run Froh­ma­der-Heu­beck und Ronald Leder­mül­ler Bera­ter, Beglei­ter und Trä­ger der Bau­maß­nah­me, deren Kosten sich 2013 auf 54.000 € belie­fen. Eine Infor­ma­ti­ons­ta­fel erklärt den vor­bei­lau­fen­den Besu­chern die Beson­der­hei­ten der Rin­der­ras­se, die schon die Kel­ten vor 3.000 Jah­ren kann­ten und die als die ursprüng­lich­ste unse­rer Rin­der­ras­sen gilt.

Rudi Küspert, auf des­sen Wie­sen das land­wirt­schaft­li­che Bau­werk auf­ge­stellt wur­de, hat viel dazu bei­getra­gen, dass die Rin­der­wei­de in Klein­wen­dern zum Vor­zei­ge­pro­jekt wur­de. Heu­te kann man der gemüt­li­chen Bul­len­her­de beim Gra­sen zu sehen und die Bio­fleisch­pro­duk­te nach Schlach­tung von ein­zel­nen Tie­ren erwer­ben. Die Ansie­de­lung des Rot­viehs war auch die Grund­la­ge für eine wei­te­re Ent­wick­lung im Ort, denn mehr und mehr Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner began­nen eben­falls, alte Ras­se zu hal­ten und zu züch­ten. Heu­te ist Klein­wen­dern des­halb ein aner­kann­tes Arche Dorf für sel­te­ne Haus­tier­ras­sen, wel­ches ganz­jäh­rig vie­le Inter­es­sier­te anzieht. Die Rot­vieh­her­de mit ihrem Unter­stand auf den Sas­ser­wie­sen von Rudi Küspert war der Auf­takt einer bemer­kens­wer­ten Ent­wick­lung mit Hasen, Hüh­nern, Rin­dern, Scha­fen, Zie­gen und auch Alpa­kas, die auch weit über die Regi­on hin­aus immer wie­der Beach­tung findet.