Apo­ka­lyp­ti­sche Bil­der im Frankenwald

Waldsterben 2.0 im Frankenwald. © Toni Mader
BN-Bildaktion zum Waldsterben 2.0 im Frankenwald. © Toni Mader

BN for­dert mehr Kli­ma­schutz, um Wald­ster­ben zu stoppen

Kli­ma­kri­se ver­ur­sacht mas­si­ves Wald­ster­ben in Bay­ern, rie­si­ge Flä­chen im Fran­ken­wald geschä­digt. BN macht mit Foto­ak­ti­on auf rie­si­ger Kahl­flä­che auf Wald­ster­ben und immense Fol­ge­schä­den auf­merk­sam. Bay­ern muss grö­ße­ren Bei­trag zum Kli­ma­schutz lei­sten – Wie­der­be­wal­dung und Wald­ver­jün­gung vorantreiben. 

Die Kli­ma­kri­se macht ins­be­son­de­re Wäl­dern mas­siv zu schaf­fen. Vie­le Wäl­der in Bay­ern sind geschä­digt, man­cher­orts sind sie bereits abge­stor­ben. Beson­ders schlimm ist das „Wald­ster­ben 2.0“ im Fran­ken­wald, über 10.000 Hekt­ar Flä­che ist bereits kahl – apo­ka­lyp­ti­sche Wald­bil­der mit Kahl­flä­chen soweit das Auge reicht. Wenn die Kli­ma­kri­se wei­ter unge­bremst fort­schrei­tet, sind vie­le ande­re Wäl­der im Frei­staat bedroht.

BN-Bildaktion auf riesigen Kahlflächen im Frankenwald für mehr Klimaschutz, um Waldsterben zu stoppen. Foto: Jörg Farys

BN-Bild­ak­ti­on auf rie­si­gen Kahl­flä­chen im Fran­ken­wald für mehr Kli­ma­schutz, um Wald­ster­ben zu stop­pen. Foto: Jörg Farys

Mit einer spek­ta­ku­lä­ren Foto­ak­ti­on hat der BUND Natur­schutz am ver­gan­ge­nen Sonn­tag im Fran­ken­wald in der Nähe von Stein­bach am Wald im ober­frän­ki­schen Land­kreis Kro­nach auf die­se dra­ma­ti­sche Situa­ti­on auf­merk­sam gemacht. Mit einer Bild­ak­ti­on ver­deut­li­chen rund 120 Akti­ve, die auf Stöcken der abge­stor­be­nen Bäu­me ste­hen, die rie­si­gen Dimen­sio­nen der Kahl­flä­chen und des Wald­ster­bens. Die Bot­schaft wur­de mit den Slo­gans „Wäl­der ret­ten“ und „Kli­ma schüt­zen“ auf rie­si­gen Ban­nern untermauert.

„Die Kli­ma­kri­se ist längst in Bay­ern ange­kom­men, unse­re Wäl­der äch­zen unter der Hit­ze und Trocken­heit. Der Regen der letz­ten Tage ist nur ein Trop­fen auf dem hei­ßen Stein. Ins­ge­samt ist der Zustand vie­ler Wäl­der abso­lut besorg­nis­er­re­gend“, erklärt der BN-Vor­sit­zen­de Richard Mer­gner. „Das „Wald­ster­ben 2.0“ hier im Fran­ken­wald ist ein Vor­ge­schmack des­sen, was allen Wäl­dern in Bay­ern bei unge­brem­ster Kli­ma­kri­se droht. Unser Mit­ge­fühl gilt den Wald­be­sit­zern, deren Wäl­der der Kli­ma­kri­se zum Opfer fal­len und die Schä­den in Mil­li­ar­den­hö­he zu ver­kraf­ten haben. Noch gra­vie­ren­der sind die Schä­den aller­dings für die gesam­te Gesell­schaft, denn die Wäl­der schüt­zen unse­re Lebens­grund­la­gen. Wenn wegen des Wald­ster­bens vie­le ande­re uner­setz­li­che Funk­tio­nen der über 2,5 Mil­lio­nen Hekt­ar gro­ßen Wäl­der in Bay­ern nicht mehr erfüllt wer­den kön­nen, dro­hen mas­si­ve Ero­si­on und Über­flu­tun­gen, Lebens­raum­ver­lu­ste, Über­hit­zung und Ver­lust des ein­zi­ge Net­to-Koh­len­stoff­spei­chers, den wir mit den Wäl­dern hier­zu­lan­de haben. Dafür trägt die Staats­re­gie­rung eine Mit­ver­ant­wor­tung! Wir for­dern von allen Par­tei­en kla­re Zusa­gen für mehr Kli­ma­schutz, um die Schä­den für die Wald­be­sit­zer und die Gesell­schaft zu mini­mie­ren. Das im Janu­ar in Kraft getre­te­ne so genann­te Kli­ma­schutz­ge­setz der Staats­re­gie­rung ist nichts als hei­ße Luft. Mit einem Gesetz, wel­ches auf Emp­feh­lun­gen und Frei­wil­lig­keit, statt ver­bind­li­che Maß­nah­men und Kon­troll­me­cha­nis­men setzt, wer­den wir unse­ren Bei­trag zur Ret­tung der Wäl­der nicht lei­sten können.“

Luftbildvergleich 2005-2022 Waldsterben Ebersdorf

Luft­bild­ver­gleich 2005–2022 Wald­ster­ben Ebers­dorf. © BUND Naturschutz

Auch der Wald­um­bau ist essen­ti­ell, betont der BN-Ehren­vor­sit­zen­de Hubert Wei­ger: „Ohne den Wald kann der Mensch nicht exi­stie­ren, des­halb ist es in unse­rem urei­gen­sten Inter­es­se, uns um die­sen schwer­kran­ken Pati­en­ten zu küm­mern. Der Schlüs­sel hier­für ist neben der Wie­der­be­wal­dung der Kahl­flä­chen vor allem die Ver­jün­gung der bestehen­den Wäl­der mit kli­ma­re­si­li­en­ten hei­mi­schen Baum­ar­ten wie bei­spiels­wei­se der Weiß­tan­ne, der Buche und der Eiche.“

„Damit die Wie­der­be­wal­dung und die Wald­ver­jün­gung gelingt, for­dern wir deut­lich höhe­re Abschuss­quo­ten bei Reh und Hirsch sowie eine inten­si­ve­re Bera­tung und zügi­ge För­de­rung der Waldbesitzer*innen durch deut­lich mehr Forst­per­so­nal an den Forst­äm­tern“, so Ralf Strauß­ber­ger, BN-Wald­re­fe­rent. Spe­zi­ell für den Fran­ken­wald hat der BN im Juli 2022 das „Akti­ons­pro­gramm Fran­ken­wald“ vor­ge­stellt (sie­he hier: https://​www​.bund​-natur​schutz​.de/​p​r​e​s​s​e​m​i​t​t​e​i​l​u​n​g​e​n​/​m​a​s​s​e​n​h​a​f​t​e​s​-​f​i​c​h​t​e​n​s​t​e​r​b​e​n​-​i​m​-​f​r​a​n​k​e​n​w​ald).

1 Antwort

  1. Ilse Stöcker sagt:

    Wir haben am Wochen­en­de eine Fran­ken­wald­rund­fahrt gemacht. – Ich bin erschüt­tert über den Zustand unse­rer Hei­mat. – Apo­ka­lyp­se Now! – Wie soll das wei­ter­ge­hen. – Kön­nen wir noch etwas für unse­re Erde tun? – Deutsch­land allein kann die Welt nicht ret­ten. – Alle Men­schen müs­sen für die Erhal­tung der Erde aktiv wer­den! – Es gibt nur eine Welt!