Bio-Bau­ern­hof­be­such der Grund­schu­le Weißenstadt

Doris Hendel gibt den Kindern spannende Einblicke in die Bio-Imkerei.
Doris Hendel gibt den Kindern spannende Einblicke in die Bio-Imkerei.

Land­wirt­schaft zum Anfassen

Wie viel frisst eine Kuh? Wie fühlt sich ein Huhn an? Was pas­siert mit dem Hafer vom Feld? Und war­um gibt es Bio-Honig, obwohl die Bie­ne doch gar nicht weiß, ob das eine Bio-Blu­me ist? Die­se Fra­gen und noch vie­le mehr beschäf­tig­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der ersten und vier­ten Klas­se der Grund­schu­le Wei­ßen­stadt. Bei einem Aus­flug zum Bio­hof Hen­del in Thiers­heim konn­ten die Kin­der Bio-Land­wirt­schaft mit allen Sin­nen erle­ben und span­nen­de Ant­wor­ten auf ihre Fra­gen erfahren.

Wo kann man den Gedan­ken des geschlos­se­nen Betriebs­kreis­laufs in der Land­wirt­schaft bes­ser erfahr­bar machen, als direkt auf einem Bio-Bau­ern­hof? Das dach­ten sich Ulla Sturm, Rek­to­rin der Grund­schu­le in Wei­ßen­stadt sowie die Klas­sen­lei­te­rin Kath­rin Stöhr, als sie die Pro­jekt­ta­ge All­tags­kom­pe­ten­zen plan­ten. Mit ihren Anlie­gen tra­ten sie an die Öko-Modell­re­gi­on Fich­tel­ge­bir­ge her­an, die dann für den vor­letz­ten Diens­tag des Schul­jah­res einen Besuch der 1. und der 4. Klas­se auf dem Bio-Bau­ern­hof der Fami­lie Hen­del orga­ni­sier­te. An vier Sta­tio­nen konn­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Öko-Land­wirt­schaft mit allen Sin­nen erfah­ren. Doris Hen­del lies die Kin­der in klei­ne Imker­an­zü­ge schlüp­fen. Die Kin­der beob­ach­te­ten die flei­ßi­gen Bie­nen ganz nah beim Befül­len der Waben und erfuh­ren dabei, wel­che wich­ti­ge Rol­le nicht nur Bie­nen, son­dern auch wei­te­re Insek­ten wie z.B. Schlupf­wes­pen, in der öko­lo­gi­schen Land­wirt­schaft spielen.

Was ein Land­wirt auf den Fel­dern für sei­ne Tie­re und für die mensch­li­che Ernäh­rung anbaut und wie das Fut­ter der Tie­re für den Win­ter halt­bar gemacht wird, erklär­te Lisa Her­tel, Pro­jekt­ma­na­ge­rin der Öko-Modell­re­gi­on Fich­tel­ge­bir­ge. In einer klei­nen Müh­le wur­den fri­sche Hafer­flocken gequetscht und Mehl aus Din­kel­kör­nern gemah­len. Die Nach­fra­ge war groß und so man­cher Mund lustig mit Hafer­flocken und Mehl umrahmt. Wei­ter ging es mit Chri­sti­an Hen­del in den Stall. Neben dem Strei­cheln von Kühen und Käl­bern lern­ten die Schul­kin­der auch den Melk­stand ken­nen und waren erstaunt wie viel eine Kuh pro Tag frisst und trinkt: Sie durf­ten die Tages­ra­ti­on für ein Tier an Gras, Heu und Kraft­fut­ter selbst abwie­gen. Die letz­te Sta­ti­on war das Hüh­ner­mo­bil. Zusam­men mit Jas­min Hen­del durf­ten die Kin­der Eier sam­meln und im gro­ßen Hüh­ner­aus­lauf auch mal ein Huhn auf dem Arm halten.

Zum Abschluss des Hof­be­suchs gab es zur Stär­kung noch eine lecke­re Brot­zeit mit Pro­duk­ten des eige­nen Hofs: Honig- und But­ter­bro­te, selbst­ge­backe­nen Kuchen und natür­lich fri­sche Bio-Milch. Lei­der hat­te auch nach der Brot­zeit die Kuh noch nicht ihr Kalb bekom­men, auf das alle gespannt gewar­tet hat­ten. Trotz­dem ging es für die erste und vier­te Klas­se wie­der auf die Heim­rei­se: mit vol­len Bäu­chen, neu­em Wis­sen und über­wäl­ti­gen­den Erleb­nis­sen zum The­ma Bio-Bau­ern­hof. Dies aller­dings nicht, ohne noch ein­mal ein gro­ßes Dan­ke­schön an Fami­lie Hen­del für die Mühe und die tol­le Zeit auszusprechen.


Infos Bio­hof Hendel

Der Bio­hof Hen­del in Thiers­heim wird gemein­sam von Wolf­gang, Doris, Chri­sti­an und Jas­min Hen­del bewirt­schaf­tet und ist Bio­land zer­ti­fi­ziert. Das Haupt­stand­bein des Hofes ist die Milch­vieh­hal­tung. Die Fami­lie betreibt einen klei­nen SB-Hof­la­den. Hier kann man sich täg­lich fri­sche Milch zap­fen und fri­sche Eier aus dem Hüh­ner­mo­bil kau­fen. Außer­dem gibt es Honig, Nudeln aus den eige­nen Eiern und sai­so­na­les Gemüse.

Infos Öko-Modell­re­gi­on Fichtelgebirge

Die Öko-Modell­re­gi­on Fich­tel­ge­bir­ge ist eine von 35 baye­ri­schen Öko-Modell­re­gio­nen, die als Impuls­ge­ber den öko­lo­gi­schen Land­bau wei­ter­ent­wickeln. Seit 2014 hat das Land­wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­um in vier Wett­be­werbs­run­den Gemein­de­bünd­nis­sen mit einem aus­sa­ge­kräf­ti­gen Kon­zept den Titel „staat­lich aner­kann­te Öko-Modell­re­gi­on“ ver­lie­hen. Ziel aller staat­lich aner­kann­ten Öko-Modell­re­gio­nen ist es, die Pro­duk­ti­on, Ver­mark­tung und das Bewusst­sein für regio­na­le Bio-Lebens­mit­tel vor­an­brin­gen. In den Öko-Modell­re­gio­nen arbei­ten Kom­mu­nen, land­wirt­schaft­li­che Betrie­be, Ver­ar­bei­ter und Ver­brau­cher zusam­men. Sie brin­gen den öko­lo­gi­schen Land­bau ent­lang der Wert­schöp­fungs­ket­ten voran.