Grenz­über­schrei­ten­de Tagung zum The­ma Anti­zi­ga­nis­mus in Bad Alexandersbad

Bildunterschrift: In der Mitte Regionalbischöfin Dorothea Greiner, rechts von ihr Synodalsenior Pavel Pokorný. Foto: Andreas Beneker
Bildunterschrift: In der Mitte Regionalbischöfin Dorothea Greiner, rechts von ihr Synodalsenior Pavel Pokorný. Foto: Andreas Beneker

Freund­schaft­lich-fami­li­är ging es zu beim grenz­über­schrei­ten­den Tref­fen von evan­ge­li­schen Chri­sten aus Ober­fran­ken und Tsche­chi­en in Bad Alex­an­ders­bad. Wäh­rend die baye­risch-tsche­chi­schen Freund­schafts­wo­chen der­zeit mit einer Viel­zahl von Ver­an­stal­tun­gen lau­fen, tra­fen auch die Regio­nal­bi­schö­fin des Kir­chen­krei­ses Bay­reuth Doro­thea Grei­ner und Syn­odal­se­ni­or Pavel Pokorný, der Lei­ter der Evan­ge­li­schen Kir­che der Böh­mi­schen Brü­der (EKBB), zusam­men. Mit dabei waren haupt- und ehren­amt­lich Enga­gier­te in der Part­ner­schafts­ar­beit der bei­den Kir­chen, unter ihnen die Deka­ne Peter Bau­er aus Wun­sie­del und Hans-Mar­tin Lech­ner aus Bam­berg sowie als jüng­ster Teil­neh­mer Vikar Jakob Vocke aus Selb.

„Für mich ist es immer noch nicht selbst­ver­ständ­lich, dass wir ein­fach über die Gren­ze fah­ren kön­nen“, beton­te Pavel Pokorný bei der Begrü­ßung. Doro­thea Grei­ner hob her­vor: „Ich ler­ne bei jeder Begeg­nung etwas dazu.“ Die­ses Mal stell­ten sich bei­de Dele­ga­tio­nen gemein­sam den The­men Anti­ras­sis­mus und Anti­zi­ga­nis­mus. „Vie­le Sin­ti müs­sen auch heu­te noch in der Gesell­schaft ihre Her­kunft ver­ber­gen, um kei­ne beruf­li­chen Nach­tei­le zu erlei­den“, beklag­te die Regio­nal­bi­schö­fin. Bei­de Dele­ga­tio­nen waren sich einig, dass die Auf­ar­bei­tung der Dis­kri­mi­nie­rung von Sin­ti und Roma in bei­den Län­dern erst in den Anfän­gen ist.

Pfar­rer Mikuláš Vymětal aus Prag erzähl­te ein­drucks­voll von sei­ner Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­ar­beit mit Roma, die min­de­stens 3% der tsche­chi­schen Bevöl­ke­rung aus­ma­chen. Nico­le Jan­ka stell­te die Arbeit der neu­ge­grün­de­ten evan­ge­li­schen Arbeits­stel­le für Anti­zi­ga­nis­mus in Ober­fran­ken vor; Gesa Marx­sen führ­te die Grup­pe durch eine Übung, die Ras­sis­mus in unse­rer Gesell­schaft erfahr­bar mach­te. Regio­nal­bi­schö­fin Doro­thea Grei­ner berich­te­te von der Schaf­fung eines Erin­ne­rungs­or­tes durch eine von ihr gelei­te­te Arbeits­grup­pe auf dem evan­ge­li­schen Stadt­fried­hof in Bay­reuth. Dort sind zwei in Dach­au ermor­de­te Sin­ti begra­ben und vie­le ande­re, die durch die Ver­bre­chen des Natio­nal­so­zia­lis­mus schwe­ren Scha­den erlitten.

Zum Hin­ter­grund: Die Evan­ge­li­sche Kir­che der Böh­mi­schen Brü­der (EKBB) ist die größ­te evan­ge­li­sche Kir­che in Tsche­chi­en. Sie hat etwa 70.000 Gemein­de­glie­der in rund 260 Gemein­den. Sitz der Kir­chen­lei­tung ist Prag. Der Syn­odal­se­ni­or ist der höch­ste geist­li­che Reprä­sen­tant. Die her­vor­ra­gen­de deut­sche Sprach­kom­pe­tenz der Gäste ermög­licht direk­ten Austausch.