Thöl­au: Gemein­sa­mes Mit­ein­an­der auf den Wegen im Fichtelgebirge

Thölau: Gemeinsames Miteinander im Fichtelgebirge. Foto: Landkreis Wunsiedel
Thölau: Gemeinsames Miteinander im Fichtelgebirge. Foto: Landkreis Wunsiedel

Gemein­sa­mes Mit­ein­an­der auf den Wegen im Fich­tel­ge­bir­ge: Akti­on „Rück­sicht macht Wege breit“ in Thöl­au gestartet

Fair und rück­sichts­voll mit sei­nen Mit­men­schen umzu­ge­hen, soll­te eigent­lich selbst­ver­ständ­lich sein. Gera­de dann, wenn man sich Din­ge tei­len muss. Auf den Wegen des Fich­tel­ge­bir­ges sind bei­spiels­wei­se Rad­fah­rer, Wan­de­rer, Spa­zier­gän­ger aber oft auch Land­wir­te unter­wegs. Dass sie immer wie­der zusam­men­tref­fen, lässt sich nicht ver­mei­den und muss es auch nicht, denn die­se Tref­fen lau­fen in den mei­sten Fäl­len völ­lig kon­flikt­frei ab. Die­se Erfah­rung macht Ste­fan Hertwig, der sich um die Beschil­de­rung der Rad­we­ge im Land­kreis küm­mert und neben­bei selbst in der Land­wirt­schaft tätig ist: „Aus mei­ner Sicht ste­hen die gewerb­li­che Nut­zung von Wegen und die Nut­zung in der Frei­zeit bei uns in der Regi­on in kei­ner­lei Gegen­satz“, sagt er. „Wir wün­schen uns natür­lich, dass dies so bleibt. Aus die­sem Grund möch­ten wir mit den neu­en Schil­dern unse­rer Akti­on auf sym­pa­thi­sche Art zu gegen­sei­ti­ger Rück­sicht­nah­me aufrufen.“

Dass Wege im Fich­tel­ge­bir­ge gemein­sam genutzt wer­den, ist durch­aus so gewollt und wird auch zukünf­tig so blei­ben, unter­streicht der Rad­ver­kehrs-Beauf­trag­te des Land­krei­ses, Seba­sti­an Köll­ner: „Eige­ne und exklu­si­ve Wege für alle Nut­zer­grup­pen vor­zu­hal­ten ist bei uns im Fich­tel­ge­bir­ge weder öko­lo­gisch noch öko­no­misch sinn­voll. In unse­ren Pla­nun­gen ver­su­chen wir stets, dass vie­le Men­schen von den Pro­jek­ten pro­fi­tie­ren. Ein Weg im Rad­we­ge­netz kann bei uns im länd­li­chen Raum auch bei Spa­zier­gän­gern, Hun­de­füh­rern, Inline­ska­tern, Fami­li­en mit Kin­der­wä­gen, Men­schen mit Han­di­cap und eben der Land­wirt­schaft glei­cher­ma­ßen beliebt und fre­quen­tiert sein.“

Dass die­ser Umstand jedoch auch mit der einen oder ande­ren Her­aus­for­de­rung – vor allem für die Land­wir­te – ver­bun­den ist, davon berich­tet Ste­fan Purucker, Orts­spre­cher von Thöl­au und selbst Land­wirt: „Wir Land­wir­te wer­ben um Ver­ständ­nis bei den ver­schie­den­sten Nut­zer­grup­pen, die die Wege zur Frei­zeit­ge­stal­tung nut­zen. Wirt­schaft­li­che Not­wen­dig­kei­ten machen es erfor­der­lich, dass wir eben die­se Wege par­al­lel nut­zen, wobei wir immer bemüht um ein respekt­vol­les Mit­ein­an­der sind“, sagt er. Außer­dem rich­tet er die ein­dring­li­che Bit­te an alle Hun­de­be­sit­zer, ihre Hun­de nicht frei lau­fen zu las­sen – zum Schutz von Nutz­tie­ren und Natur. Rück­sicht­nah­me ist auch hier die ober­ste Devise.

Das erste Hin­weis­schild der Akti­on „Rück­sicht macht Wege breit“ wur­de am Mon­tag in Markt­red­witz ent­hüllt. Der Rad­weg Thöl­au – Mie­del­müh­le – Thölau­er Str. – Lorenz­reuth ist der erste Rad­weg im Land­kreis, der mit den neu­en Schil­dern aus­ge­stat­tet wor­den ist.

Ober­bür­ger­mei­ster Oli­ver Weigel begrüßt die Akti­on und freut sich, dass der Start­schuss an eben die­sem Weg fällt, der auf eine lan­ge Ver­gan­gen­heit als Flur­be­rei­ni­gungs­weg zurück­blickt. „An die­ser Stel­le möch­te ich beson­ders der Dorf­ge­mein­schaft Thöl­au dan­ken, die für die Pfle­ge des Weges zwi­schen Thöl­au und Lorenz­reuth ver­ant­wort­lich zeich­net. Ihr ermög­licht es, dass Land­wir­te, Rad­fah­rer, Fuß­gän­ger und Frei­zeit­sport­ler hier glei­cher­ma­ßen beste Bedin­gun­gen vorfinden.“

Beste Bedin­gun­gen fin­den Ein­woh­ner und Gäste in der gesam­ten Regi­on Fich­tel­ge­bir­ge, was die Kam­pa­gnen „Frei­raum Fich­tel­ge­bir­ge“ und „Frei­raum für Macher“ ein­drucks­voll bele­gen. Die Akti­on „Rück­sicht macht Wege breit“ fügt sich somit per­fekt in das Gesamt­kon­zept des Land­krei­ses ein, so Land­rat Peter Berek: „Das Design der Schil­der haben wir an unse­re Fich­tel-Emo­jis und die Fich­tel­App ange­passt. Bei­de Pro­duk­te kom­men bei den Men­schen im Fich­tel­ge­bir­ge gut an und auch unser Fich­tel­ge­birgs-Wer­ner zieht ja immer die Blicke auf sich und ruft posi­ti­ve Asso­zia­tio­nen her­vor. Die Schil­der sol­len näm­lich nicht als erho­be­ner Zei­ge­fin­ger ver­stan­den wer­den, son­dern sym­pa­thisch dar­an erin­nern, dass es gemein­sam und mit Rück­sicht auf­ein­an­der in jeder Lebens­si­tua­ti­on bes­ser funktioniert.“

Die Akti­on wird auch im Schul­ter­schluss mit der Akti­on „Rück­sicht macht Wege breit“ des Baye­ri­schen Bau­ern­ver­ban­des durch­ge­führt, der die Initia­ti­ve aus dem Fich­tel­ge­bir­ge begrüßt und unterstützt.