Ver­ein Unser Stei­ger­wald e.V.: „Wei­ter­hin mas­si­ver Wider­stand gegen Nationalpark“

Im Steigerwald. Foto: Jonas Blank
Im Steigerwald. Foto: Jonas Blank

Pres­se­mit­tei­lung von Unser Stei­ger­wald e.V.:

Wald schützt das Kli­ma – aber nur, wenn er auch nach­hal­tig bewirt­schaf­tet wird. Des­halb und aus vie­len wei­te­ren Grün­den lehnt der Ver­ein Unser Stei­ger­wald e.V. das unsin­ni­ge Groß­pro­jekt Natio­nal­park im Stei­ger­wald rigo­ros ab. „Wer den Wald sich selbst über­lässt, lässt ihn ster­ben und schützt damit weder das Kli­ma noch die vie­len Arten, die in dem seit vie­len Jahr­zehn­ten nach­hal­tig bewirt­schaf­ten Stei­ger­wald vor­han­den sind“, erklärt der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de des Ver­eins, Oskar Ebert.

Der Wider­stand im Stei­ger­wald gegen das Groß­pro­jekt Natio­nal­park wird des­halb nicht nach­las­sen, son­dern fin­det bereits brei­ten Rück­halt in der Bevöl­ke­rung. Im Ver­gleich zu den 1.004 Wahl­be­rech­tig­ten, die meh­re­re Natur­schutz­ver­bän­de in ganz Bay­ern aktu­ell zum The­ma „Natio­nal­park Stei­ger­wald“ befra­gen lie­ßen, haben sich über 3.600 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sowie 58 Gemein­den, Ver­bän­de und Orga­ni­sa­tio­nen ganz bewusst im Ver­ein Unser Stei­ger­wald e.V. zusam­men­ge­schlos­sen, um sich gegen die Aus­wei­sung eines Natio­nal­parks zu weh­ren. Das macht die bay­ern­wei­te Umfra­ge bei gera­de mal 0,0001% der baye­ri­schen Wahl­be­rech­tig­ten (1.004 Befrag­te) nahe­zu bedeutungslos.

Dass sich Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die von einer Aus­wei­sung eines Natio­nal­parks über­haupt nicht betrof­fen sind, schnell zu einer Ja-Ant­wort hin­rei­ßen las­sen, ist vor­stell­bar aber im Ergeb­nis wert­los. Noch dazu wur­de in der Fra­ge kei­ne Alter­na­ti­ve auf­ge­zeigt. Nur wer sich umfas­send infor­miert, kann eine ernst­zu­neh­men­de Ant­wort geben. So ist zum Bei­spiel zu ver­mu­ten, dass die wenig­sten Ange­ru­fe­nen wuss­ten, dass die Arten­viel­falt im Fal­le eines Natio­nal­parks abneh­men wür­de. Auch dürf­ten die bestehen­den Mög­lich­kei­ten des sanf­ten Tou­ris­mus, wie z.B. das deutsch­land­weit nach­ge­frag­te Trek­king­kon­zept, den Ange­ru­fe­nen nicht bekannt gewe­sen sein.

Die Kam­pa­gne der Natur­schutz­ver­bän­de wird als Wahl­kampf-Akti­on ins Lee­re lau­fen, weil gewich­ti­ge Argu­men­te gegen ein groß­flä­chi­ges Ver­bot der Holz­ge­win­nung im Stei­ger­wald spre­chen: Zum einen stellt die nach­hal­ti­ge Holz­nut­zung als Ersatz von fos­si­len Roh­stof­fen einen wesent­li­chen Fak­tor für den Kli­ma­schutz dar. So kön­nen umwelt- und kli­ma­schäd­li­che Stof­fe, wie Beton oder Pla­stik, aber auch Koh­le, Gas und Erd­öl ersetzt wer­den. Zum ande­ren bil­det die vor­sich­ti­ge und nach­hal­ti­ge Nut­zung von Laub­bäu­men im Staats­wald die Grund­la­ge für das Über­le­ben der gro­ßen Zahl an Laub­holz ver­ar­bei­ten­den Betrie­be im Stei­ger­wald. Das “Holz der kur­zen Wege“ aus der Regi­on senkt zudem den CO2-Aus­stoß beim Transport.

Der Ver­ein Unser Stei­ger­wald e.V. und sei­ne Mit­glie­der wer­den wei­ter für die Fort­set­zung der jahr­tau­sen­de­lan­gen Nut­zung der Wäl­der im Stei­ger­wald kämp­fen. Mit dem Ebra­cher Tritt­stein­kon­zept steht ein­deu­tig das bes­se­re Kon­zept zur Ver­fü­gung: Das euro­pa­weit aner­kann­te Natur­schutz­kon­zept, das seit 16 Jah­ren im Stei­ger­wald umge­setzt wird, lässt die Arten­viel­falt wach­sen, ermög­licht den Wald­um­bau hin zu kli­ma­sta­bi­len Wäl­dern, heißt Wald­be­su­cher auf gan­zer Flä­che will­kom­men und sichert den nach­wach­sen­den Roh­stoff Holz. Das alles kann ein Natio­nal­park nicht lei­sten. „Kli­ma­kri­se, Ener­gie­kri­se und Finanz­kri­se wer­den sich wei­ter ver­schär­fen und sind wei­te­re wich­ti­ge Argu­men­te gegen einen Natio­nal­park“, so Ebert.

Ver­ein Unser Stei­ger­wald e.V.
www​.unser​-stei​ger​wald​.de