Gemü­se­Acker­de­mie in Bau­nach: Erle­ben, wo Lebens­mit­tel herkommen

Die GemüseAckerdemie in Baunach. ©AOK Bamberg
Die GemüseAckerdemie in Baunach. ©AOK Bamberg

An der Grund- und Mit­tel­schu­le in Bau­nach steht in die­sem Schul­jahr Säen, Pflan­zen und Jäten auf dem Stun­den­plan. Die Schu­le betei­ligt sich mit ihren Schü­le­rin­nen und Schü­lern der 5. und 6. Jahr­gangs­stu­fe an dem Bil­dungs­pro­gramm Gemü­se­Acker­de­mie. Die Acker-Zeit von April bis Okto­ber ist das Herz­stück des Bil­dungs­pro­gramms, das von der AOK geför­dert wird. „Mit dem Pro­gramm will die AOK Schü­le­rin­nen und Schü­lern nahe­brin­gen, wie man Gemü­se anbaut, pflegt und ern­tet und so deren Ernäh­rungs­kom­pe­tenz stär­ken“, sagt Doris Spod­dig, Ernäh­rungs­exper­tin von der AOK in Bam­berg. Dafür bewirt­schaf­ten der­zeit 15 Schul­kin­der ihr eige­nes Feld. Sie bau­en dort seit April und bis in den Herbst hin­ein bis zu 30 ver­schie­de­ne Gemü­se­ar­ten an. „Min­de­stens ein­mal in der Woche hegen und pfle­gen die Kin­der ihr Gemü­se und ler­nen dabei viel über fri­sche natur­be­las­se­ne Nah­rungs­mit­tel und gesun­de Ernäh­rung“, freut sich Rudolf Hen­ne­mann, Rek­tor der Grund- und Mit­tel­schu­le Baunach.

Wis­sens­lücken zur nach­hal­ti­gen Ernäh­rung schließen

Laut der aktu­el­len AOK-Fami­li­enstu­die schät­zen 79 Pro­zent der Eltern den Ein­fluss der Ernäh­rung auf Kli­ma und Umwelt als bedeut­sam ein. Dies wirkt sich aller­dings nicht unmit­tel­bar posi­tiv auf das Ess­ver­hal­ten im All­tag aus. Dem­nach erach­ten nur 32 Pro­zent der befrag­ten Eltern nach­hal­ti­ge Ernäh­rung für bedeu­tend oder sehr bedeu­tend. „Nach­hal­tig ist eine voll­wer­ti­ge Ernäh­rungs­wei­se, die sowohl für die mensch­li­che Gesund­heit als auch für die Öko­bi­lanz opti­mal ist“, so Doris Spod­dig. Der Schwer­punkt liegt dabei auf einer pflan­zen­be­ton­ten Kost, bei der Voll­korn­pro­duk­te, Obst, Gemü­se, Nüs­se und Hül­sen­früch­te den größ­ten Teil aus­ma­chen. Tie­ri­sche Lebens­mit­tel sind eben­falls wich­ti­ge Bestand­tei­le der Ernäh­rung, jedoch in einem deut­lich redu­zier­ten Umfang. „Wie wir uns gesund ernäh­ren und dabei die Umwelt schüt­zen kön­nen, ver­mit­teln die Bil­dungs­bau­stei­ne der Gemü­se­Acker­de­mie“, erläu­tert Acker­Coach Andre­as Reder des gemein­nüt­zi­gen Ver­eins Acker e.V., der das Schul­gar­ten­pro­gramm ent­wickelt hat.

Aus­ge­wo­ge­ne Kom­bi­na­ti­on aus Pra­xis und Theorie

„Der hohe Pra­xis­be­zug und die Ein­bin­dung des Pro­gramms in den Lehr­plan för­dern das Ernäh­rungs- und Bewe­gungs­ver­hal­ten sowie die sozia­le Kom­pe­tenz der Schü­le­rin­nen und Schü­ler“, so Rek­tor Rudolf Hen­ne­mann. Die Kin­der erfah­ren an der fri­schen Luft im Schul­gar­ten unmit­tel­bar, wie aus einem Samen­korn bei­spiels­wei­se eine knacki­ge gel­be Rübe wird. In der Zeit nach der Ern­te von Okto­ber bis Janu­ar ler­nen die jun­gen Gärt­ne­rin­nen und Gärt­ner, wie sich ihr Han­deln vor Ort in der Welt aus­wirkt und bekom­men Ein­blicke in die Zusam­men­hän­ge der glo­ba­len Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on. Wäh­rend der Acker in der Win­ter­pau­se ruht, wird bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern die Vor­freu­de auf das kom­men­de Gar­ten­jahr geweckt.

Die AOK Bay­ern unter­stützt die Gemü­se­Acker­de­mie des Ver­eins Acker e.V. im sieb­ten Jahr und schickt bereits die 188. Schu­le aufs Feld. Seit 2017 bau­en bay­ern­weit über 15.000 Kin­der ihr eige­nes Gemü­se an und bewirt­schaf­ten ins­ge­samt über 9.000 Qua­drat­me­ter Ackerfläche.