Stadt­ra­del­tour der Bam­ber­ger GRÜ­NEn zur Zie­ge­lei Götz begei­stert für Lehm als regio­na­len Klima-Baustoff

Über 20 Per­so­nen nutz­ten die geführ­te Rad­tour von „Team Green“, um am letz­ten Stadt­ra­del­wo­chen­en­de im Land­kreis Bam­berg einen Blick hin­ter die Kulis­sen der Zie­ge­lei Götz in Recken­dorf zu erhal­ten. Die Che­fin Gabrie­le Götz und ihr Part­ner Jür­gen Welsch führ­ten durch den Betrieb. Die­ser ist seit über 170 Jah­ren im Fami­li­en­be­sitz und hat sich in den letz­ten Jah­ren auf öko­lo­gi­sches Bau­en, ins­be­son­de­re mit Lehm, spe­zia­li­siert. Der Roh­stoff wird regio­nal direkt aus der eige­nen Gru­be hin­ter der Zie­ge­lei abgebaut.

Anne Schmitt, wel­che die Tour fürs dies­jäh­ri­ge Stadt­ra­deln orga­ni­siert hat­te, zeig­te sich vor allem davon beein­druckt, wie die Fir­ma Götz den Bau­stoff Lehm für die Ansprü­che des 21. Jahr­hun­derts gut nutz­bar macht. So erzähl­te Frau Götz, dass sie auf der Suche nach einem ener­gie- und kosten­gün­sti­ge­ren Stoff als Quarz­sand auf die Idee gekom­men sind, für die Lehm­mi­schung Hasel­nuss­scha­len aus dem Nürn­ber­ger Raum zu nut­zen. Auch als Schütt­ma­te­ri­al für Fuß­bo­den­hei­zun­gen oder als Wand­hei­zung hat Lehm unglaub­lich posi­ti­ve Eigen­schaf­ten. Sogar einen funk­tio­nie­ren­den Außen­putz aus Lehm hat die Zie­ge­lei Götz im Ange­bot. Und das Lein­öl bekommt sie von einer Ölmüh­le aus der Lau­sitz. „Ins­ge­samt haben sich die Lie­fer­ket­ten bei öko­lo­gi­schen Bau­stof­fen in den letz­ten Jah­ren als robu­ster erwie­sen“ so Gabrie­le Götz, die für die Lehm­bau­for­schung auch mit Hoch­schu­len koope­riert. Ver­mark­tet wer­den die Pro­duk­te unter dem Mar­ken­na­men Ter­ra Forma®.

MdL Ursu­la Sowa ist als Archi­tek­tin seit jeher begei­stert vom Bau­stoff Lehm und will mit der Zie­ge­lei Götz unbe­dingt wei­ter in Kon­takt blei­ben. Sie sagt: „Lehm gehört zu den kli­ma­freund­li­chen und gut recy­cel­ba­ren Bau­stof­fen. Er spei­chert Wär­me und sorgt für ein super Raum­kli­ma. Und er ist viel­fäl­tig form­bar.“ Sie will sich im Land­tag mit einem Lehm­bau­gip­fel dafür ein­set­zen, dass Lehm als Bau­stoff end­lich wie­der brei­ter genutzt wer­den kann.

Für die Grup­pe span­nend waren neben dem Pro­duk­ti­ons­be­reich auch die im bau­bio­lo­gisch sanier­ten Büro­ge­bäu­de und in der Aus­stel­lung prä­sen­tier­ten Muster­flä­chen und öko­lo­gi­schen Bau­stof­fe zum Anfas­sen. Ger­ne wur­den die Falt­blät­ter mit dem Kurs­an­ge­bot mit­ge­nom­men. Dabei kön­nen unter ande­rem das Aus­mau­ern von Fach­werk, Wand­ge­stal­tung mit Lehm oder der Bau eines Lehm­ofens erlernt wer­den. Beim gemein­sa­men Essen im Hof gab es noch Zeit für Gesprä­che und Aus­tausch. Luca Rosen­hei­mer, Spre­cher des Kreis­ver­ban­des der Land­kreis­grü­nen und Direkt­kan­di­dat für die Land­tags­wahl, inter­es­sier­te sich spe­zi­ell für die Ener­gie­ver­sor­gung des Betriebs. Auf den Dächern ist groß­flä­chig Pho­to­vol­ta­ik installiert.

Inspi­riert von einem solch tol­len Betrieb im nörd­li­chen Land­kreis Bam­berg radel­te die Grup­pe zurück nach Bam­berg. Nicht ohne vor­her in der Bau­n­a­cher Eis­die­le noch einen Zwi­schen­stopp ein­zu­le­gen und ein­mal über das Stadt­fest zu schlendern.