Hit­ze­wel­le begün­stigt Borkenkäfer

Borkenkäfer © Florian Stahl/LWF
Borkenkäfer © Florian Stahl/LWF

Wald­mi­ni­ste­rin Michae­la Kani­ber mahnt zum Handeln 

War­mes trocke­nes Wet­ter und das seit Wochen – opti­ma­le Bedin­gun­gen für den Bor­ken­kä­fer. „Unser bay­ern­wei­tes Bor­ken­kä­fer­mo­ni­to­ring zeigt aktu­ell sehr hohe Fang­zah­len und damit ein gro­ßes Risi­ko für fri­schen Befall“, warnt Wald­mi­ni­ste­rin Michae­la Kani­ber. Der Hot-Spot liegt nach wie vor in Ober­fran­ken, ins­be­son­de­re im Fran­ken­wald und in Tei­len des Fich­tel­ge­bir­ges. Aber auch in tie­fe­ren Lagen Nie­der­bay­erns, der süd­li­chen Ober­pfalz, im nörd­li­chen Schwa­ben und in Tei­len Mit­tel­fran­kens wer­den hohe Käfer­zah­len gemel­det. Kani­ber appel­liert an die Wald­be­sit­zer, ihre Wäl­der jetzt inten­siv auf fri­schen Bor­ken­kä­fer­be­fall hin zu kon­trol­lie­ren. Die­sen kann man gut am brau­nen, kaf­fee­pul­ver­ähn­li­chen Bohr­mehl auf den Rin­den­schup­pen oder auf der Boden­ve­ge­ta­ti­on in unmit­tel­ba­rer Umge­bung befal­le­ner Bäu­me erkennen.

Der Mini­ste­rin zufol­ge ist es jetzt ent­schei­dend, durch rasche Bekämp­fung die Käfer­po­pu­la­ti­on ein­zu­däm­men: „Wenn Wald­be­sit­zer die frisch befal­le­nen Fich­ten kon­se­quent ent­neh­men, kön­nen sie am aller­be­sten die Aus­brei­tung abschwä­chen.“ Dafür muss das Käfer­holz zügig vor dem Aus­flie­gen der Käfer abge­fah­ren oder mit einem Min­dest­ab­stand von 500 Metern zum näch­sten Fich­ten­be­stand gela­gert wer­den. Für eine rasche Auf­ar­bei­tung spricht auch die höhe­re Qua­li­tät des Hol­zes, das nach wie vor ein gefrag­tes Gut ist.

Die Baye­ri­sche Forst­ver­wal­tung bie­tet bei der Bor­ken­kä­fer­be­kämp­fung umfas­sen­de finan­zi­el­le und orga­ni­sa­to­ri­sche Hil­fe an. So wird die insek­ti­zid­freie, wald­schutz­wirk­sa­me Auf­ar­bei­tung des Käfer­hol­zes mit bis zu 20 Euro pro Fest­me­ter, im Schutz­wald sogar mit 30 Euro pro Fest­me­ter geför­dert. Als wald­schutz­wirk­sam gel­ten dabei das Zwi­schen­la­gern von Käfer­holz auf einem aner­kann­ten Lager­platz, das Ent­rin­den sowie das Häck­seln von Rest­höl­zern, also Kro­nen­ma­te­ri­al, Rei­sig und Ästen.

Die Ämter für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten sowie die forst­li­chen Zusam­men­schlüs­se unter­stüt­zen und bera­ten die Wald­be­sit­zer bei der Bor­ken­kä­fer­be­kämp­fung. Aktu­el­le Infos zur Bor­ken­kä­fer­ge­fahr sowie eine Pra­xis­hil­fe gibt es im Inter­net unter www​.bor​ken​kae​fer​.org. Für Fra­gen und Infor­ma­tio­nen kön­nen sich die Wald­be­sit­zer an ihren zustän­di­gen Bera­tungs­för­ster wen­den. Die­se sind unter https://​www​.wald​be​sit​zer​-por​tal​.bay​ern​.de/​0​2​5​7​7​6​/​i​n​d​e​x​.​php zu finden.