Bam­ber­ger LIN­KE: ÖPNV-Ange­bot in Bam­berg redu­ziert – der fal­sche Weg

Ener­gie­preis- und Per­so­nal­ko­sten­stei­ge­run­gen bela­sten die wirt­schaft­li­che Situa­ti­on der Stadt­wer­ke. Stadt­wer­ke und Gre­mi­en der Stadt Bam­berg haben dar­auf mit Lei­stungs­ein­schrän­kun­gen im Stadt­bus-Ange­bot und mit Erhö­hun­gen der Parktari­fe für PKWs im Stadt­ge­biet und in den inner­städ­ti­schen Park­hä­sern reagiert.

Die Frak­ti­on BaLi-DIE Par­tei begrüßt die Erhö­hun­gen der PKW-Parktari­fe und trägt sie mit, weil sie den ÖPNV und die Ver­kehrs­wen­de ten­den­zi­ell unter­stüt­zen. Sie regen zur Nut­zung des Bus­an­ge­bots anstel­le des PKW an und die Zusatz-Ein­nah­men sol­len laut Beschluss der städ­ti­schen Gre­mi­en dem ÖPNV zugu­te kom­men. Die Frak­ti­on hat auch der Wie­der­auf­la­ge des Bus-Som­mer­fahr­plans zuge­stimmt, hat sich jedoch gegen die Fahr­plan-Kür­zung bei den Nacht­li­ni­en gewandt (auf sie wur­de letzt­lich ver­zich­tet) und hat auch – erfolg­los – wei­te­re Kür­zun­gen des Bus-Ange­bots abgelehnt.

„Wenn die Ver­keh­re in der Stadt Bam­berg, wie im Ver­kehrs­plan fest­ge­legt, künf­tig weni­ger als moto­ri­sier­ter Indi­vu­du­al­ver­kehr und mehr mit ÖPNV, Fahr­rad und zu Fuß erfol­gen sol­len, muss das Bus­an­ge­bot in der Stadt aus­ge­wei­tet wer­den und kann kei­nes­falls gekürzt wer­den“, so BaLi-Stadt­rat Hein­rich Schwimm­beck. Sei­ne Bewer­tung: „Die beschlos­se­nen Maß­nah­men – 5 bis 6 % des Bus­an­ge­bots stand auf der Streich­li­ste – kann man doch nicht als ‚Sta­bi­li­sie­rung des ÖPNV-Ange­bots‘ verkaufen!“.

Stadt­rä­tin Ali­na Acht­zi­ger von der Par­tei Die PAR­TEI bemän­gelt die Ori­en­tie­rung an einer ver­meint­lich feh­len­den Nach­fra­ge: „Natür­lich kann man sagen, man hat nur Lini­en gestri­chen oder im Takt ver­schlech­tert, mit denen sowie­so kaum jemand fährt. Aber mit einem Bus, den es nicht gibt, kann halt auch kei­ner fah­ren. Statt also ein sowie­so schon teil­wei­se schlech­tes Ange­bot mit mie­sen Tak­tun­gen zu ver­klei­nern und damit noch unat­trak­ti­ver machen, könn­te man es doch auch ver­bes­sern und damit mehr Nach­fra­ge schaffen.“

Ste­phan Kett­ner von er BaLi weist dar­auf hin, dass ande­re Kom­mu­nen auf die dort ver­gleich­ba­re Situa­ti­on anders reagiert haben, näm­lich viel­fach mit erhöh­ten finan­zi­el­len Zuwen­den der Stadt an die Stadt­wer­ke. „Das ÖPNV-Ange­bot trägt sich bei den gege­be­nen Rah­men­be­din­gun­gen nir­gends von selbst, ist inso­fern immer ‚defi­zi­tär‘. Mit allen Spar­ten zusam­men schnei­den die Stadt­wer­ke bei uns wei­ter­hin im Plus ab, sie bräuch­ten des­halb kei­ne erhöh­ten Zuwen­dun­gen durch die Stadt, die Stadt müß­te nur auf einen Teil der Auf­bes­se­rung der Stadt­kas­se durch die Stadt­wer­ke ver­zich­ten. So wür­den die Stadt­wer­ke ihre eigent­li­che Auf­ga­be der Daseins-Vor­sor­ge erfül­len und wäre nicht die Melk­kuh der Stadt.“

Die Frak­ti­on will und wird wei­ter­hin dafür ein­tre­ten, dass das ÖPNV-Ange­bot in Bam­berg wie­der aus­ge­wei­tet wird.