Solar­park in Pox­stall fer­tig­ge­stellt – einer der Größ­ten in Bayern

Luftaufnahme des Solarparks Poxstall © Stadtwerke Ebermannstadt
Luftaufnahme des Solarparks Poxstall © Stadtwerke Ebermannstadt

Mit dem Solar­park Pox­stall geht in die­sem Jahr eine der größ­ten kom­mu­na­len Frei­flä­chen-Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen Bay­erns in Betrieb. Die Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt sind auf einem guten Weg die baye­ri­schen Kli­ma­schutz­zie­le 2040 umzusetzen.

Nach neun Mona­ten Bau­zeit ist der Solar­park Pox­stall fer­tig­ge­stellt. Staats­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber, Land­rat Dr. Her­mann Ulm, Bür­ger­mei­ste­rin Chri­stia­ne Mey­er, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt Jür­gen Fied­ler und Gene­ral­un­ter­neh­mer Peter Zehen­d­ner mach­ten sich am ver­gan­ge­nen Sams­tag gemein­sam ein Bild vom Solar­park Pox­stall, der pro Jahr 21,5 Mio. kWh rege­ne­ra­ti­ven Strom erzeu­gen soll – das ent­spricht dem Ver­brauch von etwa 7000 Haus­hal­ten. Die Anla­ge befin­det sich voll­stän­dig in kom­mu­na­ler Hand. Betrei­be­rin ist die Solar­strom FS GmbH & Co. KG, ein Toch­ter­un­ter­neh­men der Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt GmbH, die wie­der­um der Stadt Eber­mann­stadt gehört.

Generalunternehmer Peter Zehendner, Geschäftsführer der Stadtwerke Ebermannstadt Jürgen Fiedler, Staatsminister Thorsten Glauber, Generalunternehmer Volker Zehendner, Bürgermeisterin Christiane Meyer, Landrat Dr. Hermann Ulm, Projektbetreuer der Stadtwerke Ebermannstadt Karsten Schmökel, Leiter der Stromversorgung Ebermannstadt Konrad Dresel. © Stadtwerke Ebermannstadt

Gene­ral­un­ter­neh­mer Peter Zehen­d­ner, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt Jür­gen Fied­ler, Staats­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber, Gene­ral­un­ter­neh­mer Vol­ker Zehen­d­ner, Bür­ger­mei­ste­rin Chri­stia­ne Mey­er, Land­rat Dr. Her­mann Ulm, Pro­jekt­be­treu­er der Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt Kar­sten Schmö­kel, Lei­ter der Strom­ver­sor­gung Eber­mann­stadt Kon­rad Dre­sel. © Stadt­wer­ke Ebermannstadt

„Spä­te­stens mit dem bun­des­wei­ten Aus­stieg aus der Atom­kraft, ist der Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien kei­ne Fra­ge des Kön­nens oder Wol­lens mehr, son­dern zu einem Müs­sen gewor­den. Wir freu­en uns, eine wei­te­re Frei­flä­chen-Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge in Betrieb neh­men zu kön­nen“, so Jür­gen Fied­ler. Mit dem Solar­park Pox­stall will der loka­le Ver­sor­ger einen wei­te­ren Mei­len­stein für import­un­ab­hän­gi­ge Strom­ver­sor­gung in Bay­ern set­zen. Dadurch sol­len Span­nun­gen am Ener­gie­markt zukünf­tig bes­ser abge­fe­dert wer­den. Die Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt betreibt bereits eine wei­te­re Frei­flä­chen-Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge in Eschlipp, vier Dach­flä­chen­an­la­gen, zwei Was­ser­kraft­wer­ke und ist an drei Wind­parks betei­ligt. „Bay­ern ist Son­nen­land. Der Solar­park Pox­stall lei­stet einen wich­ti­gen Bei­trag zur Ener­gie­wen­de und ist Bestand­teil unse­rer Stra­te­gie, als Frei­staat bis 2040 kli­ma­neu­tral zu sein. Ich dan­ke der Stadt und den Stadt­wer­ken Eber­mann­stadt für ihr Enga­ge­ment und ihre Bereit­schaft, mit uns Hei­mat­en­er­gie zu pro­du­zie­ren“, so Thor­sten Glau­ber, Baye­ri­scher Staats­mi­ni­ster für Umwelt- und Verbraucherschutz.

Vor­erst wird der Solar­strom aus Pox­stall noch über­re­gio­nal ver­mark­tet. Lang­fri­stig soll die Regi­on durch den Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien aut­ark wer­den. Dazu müs­sen sich Ener­gie­spei­cher aber erst noch wei­ter­ent­wickeln, um wirt­schaft­lich ren­ta­bel zu sein. Die nöti­ge Infra­struk­tur dafür wur­de mit der neu­en Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge bereits geschaf­fen. „Der Solar­park Pox­stall ist ein her­aus­ra­gen­der Schritt hin zur Selbst­ver­sor­gung der Stadt Eber­mann­stadt und der gesam­ten Regi­on mit rege­ne­ra­ti­vem Strom. Er fügt sich ein in ein Mosa­ik ver­schie­de­ner Anla­gen inner­halb des Land­krei­ses“, Land­rat Dr. Herr­mann Ulm.

Die Ver­ant­wor­tung für den Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien woll­ten die Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt nicht in die Hand gro­ßer Inve­sto­ren geben. „Die erneu­er­ba­ren Ener­gien sind die Zukunft. Uns war es wich­tig, die Wert­schöp­fung in der Regi­on zu belas­sen“, sag­te Fied­ler. Der­zeit läuft eine Bür­ger­be­tei­li­gung, bei der Bürger*innen aus der Regi­on sich über ein Nach­rang­dar­le­hen an der Frei­flä­chen­an­la­ge betei­li­gen kön­nen. Außer­dem zahlt die Betrei­be­rin, die Solar­strom FS GmbH & Co. KG, zusätz­lich zu der Gewer­be­steu­er eine Kom­mu­nal­ab­ga­be in Höhe von rund 860.000 € an die Stand­ort­ge­mein­de Eber­mann­stadt. Bür­ger­mei­ste­rin Chri­stia­ne Mey­er: „Der Aus­bau rege­ne­ra­ti­ver Ener­gien ist eine gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung gegen­über nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen und gegen­über unse­ren Bürger*innen. Die Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt haben mit dem Solar­park Pox­stall einen wei­te­ren wich­ti­gen Bei­trag zu Ener­gie­wen­de gelei­stet, der sich zu 100 Pro­zent in kom­mu­na­ler Hand befin­det und von dem unse­re Bürger*innen profitieren“.

Der Solar­park Pox­stall ist mit einer Flä­che von knapp 20 Hekt­ar und einer Lei­stung von 20.000 Kilo­watt­peak ein Rie­sen­pro­jekt. Archäo­lo­gi­sche Gra­bun­gen, um aus­zu­schlie­ßen, dass sich auf der Flä­che Boden­denk­mä­ler befin­den, ver­zö­ger­ten den Bau­be­ginn. Die Coro­na­pan­de­mie und der Krieg in der Ukrai­ne führ­ten zu Lie­fer­eng­päs­sen. Zu guter Letzt hin­gen die 31.000 Solar­mo­du­le wegen eines Patent­rechts­streits des Her­stel­lers im Hafen von Rot­ter­dam fest. Nach einer Bau­zeit von einem drei­vier­tel Jahr konn­ten jetzt die Tra­fo­sta­tio­nen als letz­ter Schritt instal­liert wer­den. Anfang Juli wird der Netz­an­schluss des Solar­parks Pox­stall zuge­schal­tet. Der vor Ort erzeug­te Öko­strom ent­spricht dann bereits 80 % des Ver­brauchs der Stadt Eber­mann­stadt. Die Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt wol­len die­sen Mei­len­stein der rege­ne­ra­ti­ven Ener­gie­ver­sor­gung auch mit den Bürger*innen der Regi­on bei einem Tag der offe­nen Tür fei­ern. Das genaue Datum wird noch bekanntgegeben.

Abge­schlos­sen ist die Bau­stel­le bei Pox­stall den­noch nicht. Im Herbst wer­den hei­mi­sche Sträu­cher, Hecken und Obst­bäu­me rund um das Gelän­de gepflanzt. Etwa 90 Scha­fe sol­len das Are­al bewei­den. Tot­holz­hau­fen wer­den geschaf­fen, um Unter­schlupf für Wild­tie­re zu bie­ten. Ein Imker bringt sei­ne Bie­nen­völ­ker auf die Wie­sen. Schon bald gibt es dann den ersten Eber­mann­städ­ter Solarhonig.

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