Unge­zähl­te Stun­den im Dien­ste des Umwelt- und Natur­schut­zes: Spar­kas­sen – För­der­preis im Land­kreis Lich­ten­fels verliehen

Nach der Preisverleihung versammelten sich alle Ausgezeichneten, die Jurymitglieder und die Bürgermeister der jeweiligen Gemeinden zusammen mit Landrat Christian Meißner (rechts) und Sparkassenvorstand Roland Vogel (hintere Reihe 4.v.l.) zum Erinnerungsfoto. ©Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer
Nach der Preisverleihung versammelten sich alle Ausgezeichneten, die Jurymitglieder und die Bürgermeister der jeweiligen Gemeinden zusammen mit Landrat Christian Meißner (rechts) und Sparkassenvorstand Roland Vogel (hintere Reihe 4.v.l.) zum Erinnerungsfoto. ©Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

Was haben der Land­schafts­pfle­ge­trupp von Zil­gen­dorf und der Ren­ter­trupp von Strös­sen­dorf gemein­sam? Es ist das beson­de­re Enga­ge­ment für die Natur und Umwelt in der Regi­on, denn bei­de erhiel­ten jüngst zusam­men mit drei wei­te­ren Enga­gier­ten aus dem Land­kreis Lich­ten­fels den För­der­preis für Umwelt- und Natur­schutz. Bei der Preis­ver­lei­hung im Land­rats­amt Lich­ten­fels zeig­te sich ein­mal mehr: Ehren­amt und frei­wil­li­ges Enga­ge­ment sind für unse­re Gesell­schaft mehr als ein Sah­ne­häub­chen. Das beton­ten Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner und alle Bür­ger­mei­ster, die sich bei „Ihren“ Preis­trä­gern herz­lich bedankten.

Bereits zum 29. Mal wur­de heu­er der För­der­preis, der von der Spar­kas­se Coburg – Lich­ten­fels gestif­tet wird, aus­ge­lobt. Aus den 16 Vor­schlä­gen wähl­te eine Fach­ju­ry mit Ver­tre­tern ver­schie­de­ner Ämter und Ver­bän­de fünf Preis­trä­ger aus, die nun aus den Hän­den von Land­rat Meiß­ner und dem stv. Vor­stands­vor­sit­zen­den Roland Vogel die Urkun­den und einen Geld­preis über­reicht beka­men. Roland Vogel ging in sei­nem Gruß­wort ange­sichts der glo­ba­len Kli­ma­kri­se dar­auf ein, wie wich­tig jeder Bei­trag auch auf loka­ler Ebe­ne für eine intak­te Natur, für ein „weni­ger“ an Ver­brauch und für ein „mehr“ an Kli­ma- und Arten­schutz ist. Land­rat Meiß­ner hob den oft jahr­zehn­te­lan­gen Ein­satz der Preis­trä­ger her­vor, die abseits des Ram­pen­lichts im Sin­ne der Umwelt- und Natur­schut­zes viel für ihre Ort­schaft, für die Regi­on, für bestimm­te Bio­to­pe oder auch für ein­zel­ne Tier- und Pflan­zen­ar­ten getan hätten.

Die dies­jäh­ri­gen Preis­trä­ger sind:

Der Rent­ner­trupp Strös­sen­dorf, bestehend aus Wil­fried Sün­kel, Peter Hil­de­brandt, Her­bert Sachs, Wal­de­mar Orlow­ski, Kurt Will, Gert Vogel, küm­mert sich seit 2016 um die Bio­to­pe, Obst­bäu­me und Grün­an­la­gen in Strös­sen­dorf. Abge­se­hen von der Win­ter­pau­se macht die Grup­pe jeden Diens­tag einen Arbeits­ein­satz. Wil­fried Sün­kel, der die Grup­pe lei­tet und sich anfangs die dama­li­ge Rent­ner­grup­pe in Weis­main zum Vor­bild nahm, hob bei der Preis­über­ga­be auch die gute Zusam­men­ar­beit mit dem Alten­kunst­adter Bau­hof hervor.

Die letzt­jäh­ri­ge, erfolg­rei­che Wie­sen­wei­he-Brut im Main­tal bei Ebens­feld stellt inner­halb des För­der­prei­ses eine Beson­der­heit dar. Sel­ten, dass die Jury ein bis dato ein­ma­li­ges Pro­jekt aus­zeich­net. Aber sie hielt die gute Kom­mu­ni­ka­ti­on und Abstim­mung zwi­schen dem Land­wirt Jochen Fin­kel und dem Lan­des­bund für Vogel­schutz, nament­lich des­sen Vor­sit­zen­de Mari­on Damm, für so bei­spiel­ge­bend, dass sie den bei­den den Preis zuer­kann­te. Die Vogel­kund­ler um Mari­on Damm hat­ten im Früh­jahr 2022 erst­mals eine Wie­sen­wei­he bei Ebens­feld aus­ge­macht und nach län­ge­rer Beob­ach­tungs­zeit ein Nest im Getrei­de­feld von Jochen Fin­kel loka­li­siert. Die­ser war damit ein­ver­stan­den, das Gebiet um das Nest bis zum Flüg­ge­wer­den der Vögel nicht mehr zu bear­bei­ten. Nach­dem die 5 Jung­vö­gel aus­ge­flo­gen waren, konn­te das „Sperr­ge­biet“ sogar noch gedro­schen wer­den, so dass alle Sei­ten mit der gelun­ge­nen Akti­on zufrie­den waren.

Einen wei­te­ren Preis erhielt Bern­hard Sche­rer aus Obrist­feld für sei­ne jahr­zehn­te­lan­ge Tätig­keit in ver­schie­de­nen Ver­ei­nen. Vor allem im Gar­ten­bau­ver­ein war und ist er als Gerä­te­wart aktiv und ein zuver­läs­si­ger Hel­fer bei allen Arbeits­ein­sät­zen, gera­de auch bei der Baum- und Grün­flä­chen­pfle­ge. Sei­ne Natur­ver­bun­den­heit drückt sich auch in sei­ner Tätig­keit als Imker aus.

Einer regio­na­len Beson­der­heit haben sich eini­ge Zil­gen­dor­fer ver­schrie­ben: Das Kopf­wei­den-Wäld­chen auf einem feuch­ten Flur­stück ober­halb von Zil­gen­dorf wird seit Jahr­zehn­ten von einem Pfle­ge­trupp um Tho­mas Quin­ger peri­odisch gepflegt, so dass sich dort ein beson­de­rer Lebens­raum für Insek­ten und Vögel erhal­ten konn­te Zir­ka 150 Kopf­wei­den umfasst das Wäld­chen. Die aktu­el­len Mit­strei­ter von Tho­mas Quin­ger sind Win­fried Graß, Nor­bert Bütt­ner, Micha­el Schmidt, Phil­ipp Schäff­ner, Oli­ver Poselt.

Auch Hans Born­schle­gel aus Main­roth zählt zu den dies­jäh­ri­gen Preis­trä­gern. Da er bei der Ver­lei­hung nicht anwe­send sein konn­te, wird ihm der Preis auf eige­nen Wunsch hin erst bei der näch­sten Run­de überreicht.

Bis Febru­ar 2024 kön­nen wie­der Vor­schlä­ge für den För­der­preis gemacht wer­den, denn, so waren sich Land­rat Meiß­ner und Spar­kas­sen-Vor­stand Roland Vogel einig, es „muss“ eine Neu­auf­la­ge des Prei­ses geben, ist doch der Preis schon durch sein The­ma der Kon­ti­nui­tät und Nach­hal­tig­keit ver­pflich­tet. Auch dann wird die Umwelt­sta­ti­on des Land­krei­ses mit ihrem Lei­ter Micha­el Stro­mer wie­der als Orga­ni­sa­tor fun­gie­ren. Aller­dings wird Roland Vogel zumin­dest als Spar­kas­sen-Vor­stand nicht mehr dabei sein kön­nen, geht er doch Ende Juli in den Ruhe­stand. Als sym­bo­li­sche Aner­ken­nung für sei­ne lang­jäh­ri­ge Beglei­tung des Spar­kas­sen – För­der­prei­ses über­reich­te ihm Land­rat Meiß­ner abschlie­ßend einen jun­gen Obstbaum.