Sonn­tags­ge­dan­ken: Im Stau?

Symbolbild Religion

Lie­be Freunde,

als ich das letz­te Mal mei­nen Vater besucht habe, da stand ich fünf­mal mit dem Auto still: Stau auf der Auto­bahn wegen einer Bau­stel­le. Gera­de die A3 ist ja davon sehr betroffen.

Doch als ich so war­ten muss­te und gar nichts mehr ging, dach­te ich mir: „… eigent­lich ein Bild unse­res Lebens!“ Wie oft fan­gen wir an, machen uns auf den Weg und dann geht gar nichts mehr? Man sehnt sich zurück in die gute alte Zeit, wo alles offen­bar noch wie am Schnür­chen lief und alles gut war.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

Und dann fragt man sich: „War­um bin ich auf­ge­bro­chen, wenn ich doch jetzt eh nur eine „Wüsten­zeit“ durch­lau­fe, eine Zeit, in der gar nichts mehr geht?“

Und die­se Erfah­rung, die wir in unse­rem eige­nen Leben machen, die erle­ben vie­le auch in unse­ren Gemein­den und auch in unse­rer gesam­ten Kir­che. Die machen wir bestimmt alle in unse­rem eige­nen Glau­bens­le­ben auch immer wie­der durch.

Schon Isra­el muss­te durch die „Wüsten­zeit“; 40 Jah­re lang. Doch das Volk ist trotz aller Zwei­fel angekommen.

Des­we­gen sol­len auch wir nicht die Flin­te ins Korn wer­fen, son­dern uns immer wie­der auf den Weg machen. Es geht wei­ter. Auch auf mei­ner Fahrt ging es dann jedes Mal irgend­wann mal wie­der wei­ter. Und ich bin sicher, dass in all den Wüsten unse­res Lebens, zwi­schen all den Stei­nen und dem Geröll, das Grün hin­durch schim­mern wird.

Ich möch­te Sie ermu­ti­gen, wenn Sie gra­de so eine Wüsten­wan­de­rung durch­le­ben, wenn Sie durch eine Durst­strecke gehen müs­sen, nicht zurück an die guten alten Zei­ten zu den­ken, son­dern ruhig und gelas­sen Ihren Weg trotz allem vor­wärts und wei­ter zu gehen: Sie wer­den sicher ankommen!
Gehen Sie los, auch wenn es sinn­los erscheint, denn das Grün schim­mert auch auf Ihrem Wüsten­bo­den. Gehen Sie los, und Sie kom­men an.

Doch wenn wir den Kopf in den Sand stecken, wer­den wir unser Ziel nie errei­chen und auch nie spü­ren, dass unser Gott mit uns auf dem Weg ist.
Und das glei­che gilt auch für unse­ren Weg als Kir­che. Auch wenn es immer und immer wie­der den Anschein hat, es gin­ge nichts vor­wärts, gehen wir trotz­dem als Gemein­den vor Ort unse­ren Weg, geben wir nicht auf, gehen wir mit Eifer unse­ren Weg, ermu­ti­gen wir uns gegenseitig:
Und wir wer­den in unse­ren Gemein­den vor Ort vie­les ver­än­dern können!

Wenn wir den Auf­bruch aber nicht immer wie­der von neu­em wagen, wer­den wir auch nichts ver­än­dern kön­nen. Ver­än­de­run­gen begin­nen im Kleinen.
Des­halb: Auf, Kopf hoch, geben Sie nie­mals auf! Machen Sie sich immer wie­der auf und Sie kom­men an!

Denn ohne Auf­bre­chen – kei­ne Ankunft!

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen