AELF Coburg-Kulm­bach schult Land­wirt­schafts­lehr­lin­ge in Bad Staffelstein

Die rund 25 Auszubildenden lernen von Anton Weig, einen Grünlandbestand zu beurteilen. © Ulf Felgenhauer
Die rund 25 Auszubildenden lernen von Anton Weig, einen Grünlandbestand zu beurteilen. © Ulf Felgenhauer

Pflan­zen­bau rich­tig gemacht

Um pro­fes­sio­nell Land­wirt­schaft betrei­ben zu kön­nen, ist viel Kön­nen und ein hohes Maß an fach­li­cher Kom­pe­tenz von­nö­ten. Damit künf­ti­ge Land­wir­tin­nen und Land­wir­te gut vor­be­rei­tet in den Beruf gehen kön­nen, unter­stüt­zen die Ämter für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (AELF) Coburg-Kulm­bach und Bam­berg die Frei­herr­von-Rast-Berufs­schu­le Coburg bei der Aus­bil­dung der Lehr­lin­ge. Im Rah­men die­ser Unter­stüt­zung haben die Aus­zu­bil­den­den nun an einer Pra­xis­schu­lung zum The­ma Acker­bau teilgenommen.

Von Pflan­zen­be­stim­mung bis Erosionsschutz

Auf land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen unter­halb von Klo­ster Banz lie­ßen Ber­na­dette Acker­mann (AELF Bam­berg) und Anton Weig (AELF Coburg-Kulm­bach) zunächst bestim­men, wel­che Pflan­zen in wel­chen Antei­len auf Wie­sen vor­zu­fin­den sind. Die jewei­li­ge Zusam­men­set­zung des Pflan­zen­be­stan­des gibt Aus­kunft über den Fut­ter- und auch den öko­lo­gi­schen Wert der Fläche.

 In einem Versuch wird die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens bei Starkregen simuliert. Foto: Ulf Felgenhauer / AELF Coburg-Kulmbach.

In einem Ver­such wird die Was­ser­auf­nah­me­fä­hig­keit des Bodens bei Stark­re­gen simu­liert. Foto: Ulf Fel­gen­hau­er / AELF Coburg-Kulmbach.

Wel­che ent­schei­den­de Rol­le das Boden­le­ben, ins­be­son­de­re die Regen­wür­mer für einen frucht­ba­ren Boden spie­len, zeig­te ein Feld­stück mit Acker­boh­ne: Gera­de an Hang­la­gen ist die Gefahr von Boden­ero­si­on groß – v.a. bei Stark­re­gen­er­eig­nis­sen kann der humo­se Ober­bo­den weg­ge­spült wer­den. Anhand eines Expe­ri­ments zeig­te Anton Weig, dass Regen­wür­mer mit ihren Röh­ren dafür sor­gen, dass der Boden auf­ge­lockert wird und sehr schnell viel Was­ser auf­ge­nom­men und für die Pflan­zen gespei­chert wer­den kann. So wer­den vor allem bei Stark­re­gen unkon­trol­lier­te Was­ser­ab­flüs­se und Boden­ero­si­on deut­lich redu­ziert. Anton Weig: „Der Boden ist das zen­tra­le Ele­ment beim Acker­bau und die wohl wich­tig­ste Res­sour­ce, die ein Land­wirt hat. Ken­nen Sie Ihren Boden und ach­ten Sie auf ihn, denn Boden­schutz ist auch Ertragsschutz!“

Wel­che Bedeu­tung in die­sem Zusam­men­hang die Frucht­fol­ge hat, zeigt Pflan­zen­bau­ex­per­te Anton Weig am Bei­spiel der Acker­boh­nen auf. Sie kön­nen mit ihrer star­ken Pfahl­wur­zel den Boden tief durch­drin­gen und sta­bi­li­sie­ren. Als Legu­mi­no­sen bin­den Sie zudem mit Hil­fe von Bak­te­ri­en Stick­stoff, der in der Umge­bungs­luft reich­lich vor­han­den ist und dann den Pflan­zen kosten­los für Wachs­tum und Eiweiß­bil­dung zur Ver­fü­gung gestellt wird. Die nach der Ern­te auf der Flä­che blei­ben­den Pflan­zen­re­ste die­nen dann wie­der als Fut­ter für das Boden­le­ben und zur Humusbildung.

Wei­te­re The­men waren der Mais­an­bau und sowie die Bestim­mung von Getrei­de­krank­hei­ten und Schädlingen.

Land­wirt­schafts­schu­le bie­tet als Fach­schu­le einen höhe­ren Abschluss

Neben den fach­li­chen Infor­ma­tio­nen lie­fer­te die Schu­lung auch einen Vor­ge­schmack auf die wei­ter­füh­ren­de Aus­bil­dung an der Land­wirt­schafts­schu­le, in der ein Fach­schul­ab­schluss erwor­ben wer­den kann. Nach einem Pra­xis­jahr auf einem Betrieb, das von Lehr­kräf­ten der Schu­le betreut wird, fol­gen dort zwei fach­theo­re­ti­sche Win­ter­se­me­ster mit jeweils 34 Wochen­stun­den von Okto­ber bis März. Im Som­mer­se­me­ster absol­vie­ren die Stu­die­ren­den einen fach­prak­ti­schen Teil in einem land­wirt­schaft­li­chen Betrieb. Nach dem bestan­de­nen drit­ten Seme­ster dür­fen sich die Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten „Staat­lich geprüf­ter Wirt­schaf­ter bzw. staat­lich geprüf­te Wirt­schaf­te­rin für Land­bau“ nen­nen und haben dabei auch bereits gro­ße Tei­le der Mei­ster­prü­fung abgelegt.

Mehr Infor­ma­tio­nen und Anmel­dung unter www​.aelf​-ck​.bay​ern​.de.