Bam­berg: Die Immo­bi­li­en in der Benz­stra­ße 9 sol­len ener­ge­tisch saniert werden

Bamberg: Die Immobilien in der Benzstraße 9 sollen energetisch saniert werden Juni 2023
Die städtischen Gebäude in der Benzstraße 9 sind sanierungsbedürftig (Archivbilder). Außenansicht. Foto: Stadtarchiv Bamberg, Lara Müller

Städ­ti­sche Gebäu­de in der Benz­stra­ße müs­sen saniert werden

Finanz­se­nat hat die Immo­bi­li­en bei einem Orts­ter­min in Augen­schein genommen

Bamberg: Die Immobilien in der Benzstraße 9 sollen energetisch saniert werden Juni 2023

Innen­an­sicht. Foto: Stadt­ar­chiv Bam­berg, Nadi­ne Handwerger

Die Stadt Bam­berg ist seit Jah­ren mit den Immo­bi­li­en in der Benz­stra­ße 9 beschäf­tigt. Das gilt für rea­li­sier­te Zwi­schen­nut­zun­gen, Pla­nun­gen von Aus­weich­quar­tie­ren von Ver­wal­tungs­stand­or­ten und eine not­wen­di­ge ener­ge­ti­sche Sanie­rung. Am Mitt­woch mach­te sich auch der Finanz­se­nat ein Bild von die­sen städ­ti­schen Gebäu­den. Aus­führ­lich erläu­tert wur­de dabei, war­um dort eine umfas­sen­de ener­ge­ti­sche Sanie­rung statt­fin­den muss. Ohne die­se Maß­nah­men gibt es kei­nen Kli­ma­schutz. Außer­dem ist die Sanie­rung eine Vor­aus­set­zung, um die Räum­lich­kei­ten als Ver­wal­tungs­ge­bäu­de zu nut­zen. Die Stadt­ver­wal­tung hat den Finanz­se­nat von Anfang an und regel­mä­ßig über den Zustand des Gebäu­des, die lau­fen­den Pla­nun­gen und zwi­schen­zeit­li­che Nut­zun­gen informiert.

Im Jahr 2017 hat die Stadt Bam­berg den ehe­ma­li­gen Ver­wal­tungs­kom­plex der Fern­gas Nord­bay­ern GmbH in der Benz­stra­ße vom dama­li­gen Eigen­tü­mer Uni­per Ener­gy Sales GmbH erwor­ben. Es han­delt sich dabei um vier ein­zel­ne Gebäu­de mit einer Gesamt­flä­che von 8.540 Qua­drat­me­tern, die in den Jah­ren 1965, 1976, 1993 und 1995 errich­tet wur­den. Das Gebäu­de D mit Büro- und Pro­duk­ti­ons­flä­chen ist seit­dem durch­gän­gig vermietet.

Was getan wer­den muss

Bamberg: Die Immobilien in der Benzstraße 9 sollen energetisch saniert werden Juni 2023

Innen­an­sicht. Foto: Stadt­ar­chiv Bam­berg, Nadi­ne Handwerger

Die ande­ren Immo­bi­li­en sind unter­schied­lich stark sanie­rungs­be­dürf­tig. Vor allem das größ­te, bald 60 Jah­re alte Gebäu­de, Teil C mit 3.155 Qua­drat­me­tern, erfor­dert kosten­in­ten­si­ve Inve­sti­tio­nen. Deso­la­te Fen­ster müs­sen durch neue, ener­ge­tisch hoch­wer­ti­ge ersetzt wer­den, das Dach muss abge­dich­tet und gedämmt wer­den, die Haus­tech­nik bedarf drin­gend einer Erneue­rung. Auch wer­den ein Brand­schutz­kon­zept mit Alar­mie­rung, eine unge­hin­der­te Ent­fluch­tung sowie eine bar­rie­re­freie Erschlie­ßung benö­tigt, wenn die Immo­bi­lie der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht wird.

Die Gebäu­de A (Bau­jahr 1976) und B (1995) wei­sen eben­falls erheb­li­che Män­gel auf, die auf den ersten Blick nicht sicht­bar sind, aber vor einer lang­fri­sti­gen Nut­zung zu behe­ben wären. So stam­men vie­le Instal­la­tio­nen, Ober­flä­chen und Fen­ster aus der jewei­li­gen Bau­zeit und sind zu moder­ni­sie­ren, die Beleuch­tung muss auf LED umge­stellt wer­den, es feh­len unter ande­rem eine Schließ­an­la­ge, eine aus­rei­chen­de Abtren­nung der Gebäu­de­tei­le und ein bar­rie­re­frei­er Zugang ins Hoch­par­terre von Gebäu­de A. Die dor­ti­ge Brand­mel­de­an­la­ge muss bei Wie­der­auf­nah­me ersetzt wer­den, da die vor­han­de­nen Mel­der mit radio­ak­ti­vem Mate­ri­al bestückt sind und nicht mehr ersetzt wer­den können.

Daten­schutz ist ein Pro­blem bei den Großraumbüros

Die Poten­zia­le des Gebäu­des in der Benz­stra­ße wer­den regel­mä­ßig anhand der aktu­el­len und künf­ti­gen Raum­be­dürf­nis­se der Stadt­ver­wal­tung geprüft und ange­passt: Dabei wur­de fest­ge­stellt, dass ins­be­son­de­re die vor­han­de­ne Auf­tei­lung in Groß­raum­bü­ros eini­ger Gebäu­de­tei­le den gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen des Daten­schut­zes bei Publi­kums­ver­kehr wider­spricht. Des­halb hat die Stadt­ver­wal­tung gehan­delt. So wur­den Flä­chen in die­sen Gebäu­den mehr­mals vor­über­ge­hend zwi­schen­ver­mie­tet, wenn dies mög­lich war. Zum Bei­spiel in der Coro­na-Zeit für eine Tele­fon­hot­line eines regio­na­len Unter­neh­mens oder an eine Bam­ber­ger Fahr­schu­le. Außer­dem sind die Park­plät­ze an eine Auto­ver­mie­tung ver­ge­ben wor­den. Fer­ner wur­de und wird das Gebäu­de C auch durch städ­ti­sche Ämter als Back­of­fice-Bereich genutzt.

In einer ange­spann­ten Haus­halts­la­ge kön­nen die städ­ti­schen Immo­bi­li­en nicht auf ein­mal und ins­ge­samt saniert wer­den. Mit Rück­sicht auf die Finanz­kraft der Stadt Bam­berg haben Ver­wal­tung und Poli­tik nicht die Benz­stra­ße an die erste Stel­le des Sanie­rungs­pro­gramms gesetzt, son­dern Schu­len und zwin­gend not­wen­di­ge Maß­nah­men zum Gebäu­de­un­ter­halt. Sobald die finan­zi­el­len Res­sour­cen und die per­so­nel­len Kapa­zi­tä­ten es zulas­sen, soll die Kosten­er­mitt­lung für die vor­ge­se­he­ne ener­ge­ti­sche Sanie­rung der Benz­stra­ße erfolgen.

Regel­mä­ßig über Leer­stän­de berichtet

Das Immo­bi­li­en­ma­nage­ment hat den Stadt­rat über Zustand, Zwi­schen­nut­zun­gen und Per­spek­ti­ven für leer­ste­hen­de Gebäu­de im Besitz der Stadt Bam­berg regel­mä­ßig infor­miert. Alle Immo­bi­li­en, die sich im städ­ti­schen Eigen­tum befin­den und aus unter­schied­li­chen Grün­den nicht genutzt wer­den kön­nen, sind Bestand­teil die­ser Sach­stands­be­rich­te. Das gilt aus­drück­lich auch für die Immo­bi­li­en in der Benz­stra­ße 9: Ent­spre­chen­de Infor­ma­tio­nen gab es in den Finanz­se­nats­sit­zun­gen im Okto­ber 2021, im April 2022 und zuletzt im Mai 2023. Die betei­lig­ten Stadträt:innen hat­ten die Mög­lich­keit, sich ein­zu­brin­gen, Anträ­ge zu stel­len oder Vor­schlä­ge zu machen.

Unab­hän­gig davon wird die Stadt­ver­wal­tung das The­ma auf die Tages­ord­nung der näch­sten Sit­zung des Älte­sten­rats set­zen. Auch in die­sem Rah­men sol­len die Umzugs­plä­ne der Stadt­ver­wal­tung dis­ku­tiert werden.