Zwei­ter Wer­tungs­tag der Deut­schen Segelflug-Meisterschaften

Startaufstellung Doppelsitzer und Offene Klasse. © Daniel Große-Verspohl
Startaufstellung Doppelsitzer und Offene Klasse. © Daniel Große-Verspohl

Punkt­glei­cher Tagessieg

Am zwei­ten Wer­tungs­tag der Deut­schen Segel­flug-Mei­ster­schaf­ten konn­ten sich die bei­den Titel­ver­tei­di­ger Micha­el Som­mer und Feli­pe Levin einen punkt­glei­chen Tages­sieg sichern. Auch in der 18-m-Klas­se gelang­ten zwei Rou­ti­niers auf die vor­de­ren Plätze.

Die Offe­ne Klas­se hat­te als Auf­ga­be eine Flug­strecke über 373,18 km mit den Wen­de­punk­ten Schöneck im Vogt­land, Wal­hal­la bei Regens­burg und Tachov in Tsche­chi­en. Feli­pe Levin (LSV Homberg/​Ohm), amtie­ren­der Welt­mei­ster und Micha­el Som­mer (LSV Regens­burg), fünf­ma­li­ger Welt­mei­ster mei­ster­ten die Strecke im engen Team­flug. Mit exakt einer Sekun­de Zeit­un­ter­schied waren sie am Ende nur einen Wim­pern­schlag aus­ein­an­der. Die­ser Wim­pern­schlag war zumin­dest zu klein, um bei der Umrech­nung auf Wer­tungs­punk­te einen Unter­schied zu machen. Für 119,60 und 119,59 km/​h gab es jeweils 1.000 Punk­te. Levin hat­te auch den Vor­tag gewon­nen und bleibt damit Gesamt­füh­ren­der, Som­mer kann in der Gesamt­wer­tung an Hol­ger Karow (FG Wolf Hirth & LSV Lands­hut) vor­bei ziehen.

Karow, selbst zwei­fa­cher Welt­mei­ster, muss­te nach 75 km sei­nen Motor anwer­fen, nach­dem er zwi­schen Fich­tel­ge­bir­ge und Vogt­land bei wol­ken­lo­sen Ver­hält­nis­sen kei­ne Auf­win­de mehr gefun­den hat­te. Über eine Stun­de such­te er in nied­ri­ger Höhe mit sei­nem gro­ßen Flug­zeug in klei­ne­ren Auf­wind­bla­sen, konn­te aber allen­falls die Höhe hal­ten. Ein stark genu­ger Auf­wind für bedeu­tend mehr Höhe war nicht dabei. So hat er sich letzt­lich dazu ent­schie­den, den Hilfs­mo­tor zu star­ten und die Wer­tung damit abzu­bre­chen. Die nur 86 Punk­te für die­se flie­ge­risch durch­aus span­nen­de Lei­stung wer­fen ihn in der Gesamt­wer­tung um 17 Plät­ze auf Rang 18 zurück. Mit einem sieb­ten Platz für Uwe För­ster (111,51 km/​h) und einem 16. Platz für Alex­an­der Mül­ler (102,56 km/​h) lan­de­ten die Bay­reu­ther Teil­neh­mer in einem sehr dich­ten Mittelfeld.

Die Dop­pel­sit­zer­klas­se hat­te eine varia­ble Auf­ga­be über drei Stun­den Wer­tungs­zeit mit den Wen­de­punk­ten Wald­mün­chen, Kel­heim und Bär­n­au. Die Teil­neh­mer muss­ten hier jeweils einen Umkreis von 20 km berüh­ren und erhiel­ten eine gemisch­te Wer­tung aus geflo­ge­ner Strecke und Geschwin­dig­keit. Sieg­reich ging Jan-Fre­de­ric Mül­ler mit 118,61 km/​h und 374,47 km aus die­sem Ren­nen her­vor und bescher­te dem LSV Hom­berg / Ohm damit den drit­ten Tages­sieg am zwei­ten Tag. Kai Lin­den­berg vom FCS Aschaf­fen­burg war als Zweit­plat­zier­ter zwar mit 122,12 km/​h und 385,32 km schnel­ler und wei­ter geflo­gen. Da in der Dop­pel­sit­zer­klas­se jedoch, im Gegen­satz zu den ande­ren bei­den Klas­sen, der Flug­zeug­typ ver­rech­net wird, hat­te Mül­ler mit sei­nem etwas älte­ren Duo­Dis­cus die Nase vor ihm. In der Gesamt­füh­rung behält Patrick Benoist (LSC Burg Feu­er­stein) als Tages­sie­ger vom Mon­tag die Nase vorn, dafür reich­te am Diens­tag ein fünf­ter Tagesplatz.

Die 18-m-Klas­se hat­te statt­des­sen eine klas­si­sche Renn­auf­ga­be zu bestrei­ten: Auf 471,02 km über die Wen­de­punk­te Neu­kir­chen-Bal­bi­ni in der Ober­pfalz, Mon­heim auf der Frän­ki­schen Alb, und Kon­zell im Baye­ri­schen Wald ging es in die Gegend, wo die Ther­mik am ehe­sten in Wol­ken kon­den­sie­ren soll­te und damit leich­ter zu fin­den war. Ent­spre­chend konn­ten die „klei­nen“ Flug­zeu­ge die­ser Mei­ster­schaft die schnell­sten Geschwin­dig­kei­ten flie­gen. Mario Kieß­ling (FG Wolf Hirth), Euro­pa­mei­ster von 2009, mei­ster­te die Strecke mit 126,19 km/​h am schnell­sten. Der amtie­ren­de Welt­mei­ster der Stan­dard­klas­se, Simon Schrö­der (SFV Bad Wöris­ho­fen) folgt auf Rang zwei. Kieß­ling kann sich damit in der Gesamt­wer­tung um zwölf Plät­ze auf Rang 5 ver­bes­sern, Gesamt­füh­ren­der ist nun Mat­thi­as Sturm vom LSV Schwarz­wald, Welt­mei­ster der Club­klas­se 2008. Simon Schrö­der folgt mit 3 Punk­ten Abstand.

Über­schat­tet wur­de der Tag von einem Lan­de­un­fall eines Teil­neh­mers. Nach been­de­ter Wer­tung (dies erfolgt am Ziel­kreis, 6 km vom Flug­platz ent­fernt) kam er bei der Lan­dung zu nied­rig und geriet in das Gebüsch im Hang vor der Lan­de­bahn. Er zog sich Ver­let­zun­gen zu und muss­te ärzt­lich behan­delt werden.

Das Segel­flug­wet­ter für die kom­men­den Tage ver­spre­chen wei­ter­hin ein ähn­li­ches Wet­ter mit genü­gend Auf­win­den, aber wei­ter­hin nur wenig Wolkenbildung.

Mehr auch im Inter­net unter www​.dm​-segel​flug​.de