Mari­en­kon­zer­te im Erlan­ger Waldkrankenhaus

Duo Qui­que Sine­si und Mar­tin Sued

Die hohe Kunst der Musik liegt in klei­nen For­ma­tio­nen – hier muss jeder Ton klin­gen, jede Pau­se ein­ge­hal­ten wer­den. Die Ein­sät­ze müs­sen stim­men, denn kein Ton kann zurück­ge­nom­men wer­den oder durch einen lau­te­ren Klang über­spielt werden.

Nicht häu­fig hat man die Gele­gen­heit, zwei der wun­der­bar­sten Musi­ker zu erle­ben, die auf ihren Instru­men­ten die Zuhö­rer in das Nach­lau­schen eines jeden Tons ver­set­zen kön­nen und uns auf eine Rei­se in eine ande­re Welt mitnehmen.

Quique Sinesi. Foto: Laura Tenenbaum

Qui­que Sine­si. Foto: Lau­ra Tenenbaum

Qui­que Sine­si ist ein Wan­de­rer zwi­schen den musi­ka­li­schen Wel­ten, Latin Gram­my Gewin­ner, der aus dem rei­chen Erbe des süd­ame­ri­ka­ni­schen Kon­ti­nents schöpft – den tra­di­tio­nel­len rhyth­mi­schen Can­dom­bés der argen­ti­schen Ein­woh­ner genau­so wie den melo­di­schen Ele­men­ten des Tan­go, der Milon­ga und der Musik euro­päi­scher Ein­wan­de­rer. Die Tän­ze wer­den genau­so wie tra­di­tio­nel­le Folk Rhyth­men neu inter­pre­tiert, Jazz wie­der­um ver­bin­det sich mit Folk­lo­re Ele­men­ten und her­aus kommt eine unge­mein leben­di­ge und berüh­ren­de Symbiose.

Er begann sei­ne musi­ka­li­sche Kar­rie­re als Gitar­rist des Ban­do­neo­ni­sten Dino Saluz­zi im zar­ten Alter von 17 Jah­ren und als Mit­glied des New Tan­go Quar­tetts unter Pablo Zieg­ler (Ex-Pia­nist des legen­dä­ren Astor Piaz­zolla Quintetts).

Jazz­grö­ßen wie Jim Hall waren beein­druckt von Spiel­tech­nik, Aus­druck und Kom­po­si­tio­nen die­ses Aus­nah­me Gitar­ri­sten. Qui­que trat u.a. mit Char­lie Maria­no, Mar­kus Stock­hausen und Enri­co Rava auf. Er wur­de von Jim Hall zur Preis­ver­lei­hung des Jazz­par, der wich­tig­sten Aus­zeich­nung im Jazz, als Solist nach Kopen­ha­gen ein­ge­la­den. Sei­ne Kom­po­si­tio­nen wer­den von Ber­ta Rojas, Vic­tor Vill­ad­an­gos, Ste­fa­nie Jones, Sharon Isbin, Stan­ley Jor­dan, Nora Busch­mann, Sil­vina Lopez, Die­go Castro and Zso­fia Boros sowie wei­te­ren nam­haf­ten klas­si­schen Gitar­ri­sten gespielt. Er ist auf gro­ßen Büh­nen in Süd- und Nord­ame­ri­ka, Asi­en und Euro­pa zuhau­se, liebt aber auch die inti­men Momen­te mit sei­nem Publikum.

Martin Sued. Foto: Laura Tenenbaum

Mar­tin Sued. Foto: Lau­ra Tenenbaum

Mar­tin Sued gehört zur Gene­ra­ti­on jun­ger argen­ti­ni­scher Ban­do­neo­ni­sten, die ihr musi­ka­li­sches Spek­trum nicht auf den Tan­go redu­zie­ren wol­len. Sei­ne Kom­po­si­tio­nen haben einen spie­le­risch-sen­si­blen und kraft­vol­len Cha­rak­ter, was sich sowohl in ihrer har­mo­ni­schen Sub­ti­li­tät als auch in ihrer rhyth­mi­schen Kraft mani­fe­stiert. In ihnen fin­det man eine Viel­zahl von Refe­ren­zen wie Jazz, zeit­ge­nös­si­sche Musik und sogar Rock, wobei immer eine star­ke und kla­re Ver­bin­dung zur tra­di­tio­nel­len argen­ti­ni­schen Musik besteht.

Im Jahr 2018 ver­öf­fent­lich­te er sein erstes Album für Solo-Ban­do­ne­on, „Iral­i­dad“, das er in den USA, Euro­pa, Bra­si­li­en, Para­gu­ay und Argen­ti­ni­en vorstellte.

Gemein­sam mit Yaman­dú Costa wur­de das Album „Cami­nan­tes“ (2021) ver­öf­fent­licht. Mar­tin ist auf Tour­nee oder arbei­tet als Stu­dio­mu­si­ker mit Künst­lern wie Pablo Zieg­ler, Gil­ber­to Gil, Mil­ton Nasci­men­to, Dani­el Binel­li, Guil­ler­mo Klein und vie­len anderen.