„Eine Welt“-Ministerin Mela­nie Huml im Welt­la­den Bamberg

Am 27. April kam Mela­nie Huml in den Welt­la­den Bam­berg. Als Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­rin für Euro­pa­an­ge­le­gen­hei­ten und Inter­na­tio­na­les pflegt sie den Aus­tausch mit „Eine Welt Netz­werk Bay­ern e.V.“ und hat schon vie­le Welt­lä­den besucht. Erst­mals kam sie in offi­zi­el­ler Funk­ti­on auch in den Welt­la­den ihrer Hei­mat­stadt, um sich über die Situa­ti­on vor Ort aus­zu­tau­schen mit Uli Frey, Vor­sit­zen­der vom Trä­ger­ver­ein „Soli­da­ri­tät in der Einen Welt e.V.“, SidEW-Bei­rat Klaus Achat­zy sowie Yvonne Bock, Lei­te­rin vom Welt­la­den Bam­berg. Sie sei froh, dass fair gehan­del­te Pro­duk­te inzwi­schen auch vie­le Lebens­mit­tel­ket­ten im Sor­ti­ment füh­ren, aber Welt­lä­den prä­sen­tie­ren neben Lebens­mit­teln eben ganz ande­re Arti­kel, die Men­schen in vie­len Tei­len der Welt ein bes­se­res Leben ermög­li­chen. Huml ist stolz auf die vie­len Bam­ber­ger Schu­len, die „Fair­trade“ zer­ti­fi­ziert sind, dazu die Uni­ver­si­tät sowie Stadt und Land­kreis Bam­berg. Sie will Mini­ster­kol­le­gen und ‑kol­le­gin­nen ani­mie­ren, auf fair gehan­del­te Pro­duk­te zu ach­ten, z.B. in Kan­ti­nen oder bei der Bestel­lung von Materialien.

Ver­tre­te­rin­nen von zwei Bam­ber­ger „Fair­trade Schools“
Zum Aus­tausch mit Staats­mi­ni­ste­rin Huml waren eini­ge Welt­la­den-Ehren­amt­li­che gekom­men sowie Gym­na­si­al­schü­le­rin­nen mit Leh­re­rin, Emi­ly und Lea zum „Girls Day“, Mari­an­ne Gebert (Kli­ma- und Umwelt­amt) und Micha­el Klei­ner (Welt­kir­che im Erz­bis­tum). Sie frag­te: „Was tut sich hier und was brau­chen Sie von der Lan­des­ebe­ne?“ Schü­ler­spre­che­rin Jule Prell vom E.T.A. Hoff­mann sieht Syn­er­gien durch Bio, Fair Trade sowie Kli­ma­schutz und wünscht sich eine Men­sa mit fai­ren und nach­hal­ti­gen Pro­duk­ten – zu attrak­ti­ven Prei­sen wie an der Uni. Laut Huml sind aber hier die kom­mu­na­len Trä­ger gefragt. Die drei Neunt­kläss­le­rin­nen von Maria Ward haben fai­re Mar­ken seit 2022 im Ver­kauf und eine gute Koope­ra­ti­on mit dem Welt­la­den Bam­berg. Für Schu­len und ande­re Ein­rich­tun­gen ste­hen vie­le Bil­dungs­ma­te­ria­li­en zur Ver­fü­gung, so Klaus Achat­zy. Das SidEW-Rabatt­sy­stem für Schu­len und spe­zi­ell „Fair­trade Schools“ unter­stützt das Enga­ge­ment von Schü­lern und Schü­le­rin­nen. Der SidEW-Vor­sit­zen­de Uli Frey beton­te, dass man neue Pro­duk­te aus­pro­bie­ren kann. Eine Ehren­amt­li­che hob her­vor, dass spe­zi­el­le Wün­sche umsetz­bar sind und der Bam­ber­ger Welt­la­den auch aus Kata­lo­gen eige­ner Lie­fe­ran­ten aus­wäh­len las­sen kann.

Ehren­amt und Herausforderungen
Dau­er­haf­te Ent­wick­lungs­po­ten­zia­le sind laut Klaus Achat­zy durch Zer­ti­fi­ka­te sicher gestellt, denn per­ma­nent wer­den die fai­ren Bedin­gun­gen von Gepa, El Puen­te, WFTO und „Fair Trade“ geprüft. In Gast­häu­sern und Kan­ti­nen wird lei­der zu wenig auf fair gehan­del­te Arti­kel geach­tet und bei der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg set­ze man vor allem auf Regio­na­li­tät. Uli Frey, seit über 40 Jah­ren im Fai­ren Han­del aktiv, frag­te die Jugend­li­chen, war­um sie die­ses Ehren­amt in der Schu­le wähl­ten und so viel Zeit ein­brin­gen. Die Schü­le­rin­nen wur­den durch ihr Inter­es­se u.a. am Natur­schutz auf die Pro­duk­te auf­merk­sam und haben Spaß dar­an, Gutes zu bewir­ken. Außer­dem kön­ne man viel ler­nen über die Her­stel­lung sowie die Stär­kung der Frau durch den Fai­ren Han­del: Welt­weit sind 70% der armen Men­schen weib­lich. So kön­ne man das Bewusst­sein schu­len. Die Reak­ti­on von Mit­schü­lern sei meist posi­tiv, Klei­der­tausch und damit nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten wer­den immer wich­ti­ger. Der SidEW-Vor­sit­zen­der Frey reg­te auch eine Mit­ar­beit im Welt­la­den Bam­berg an: „Ihr seid unse­re Zukunft!“ Mela­nie Huml freu­te sich über das brei­te Ange­bot und pro­bier­te eini­ge der vor­be­rei­te­ten Lebens­mit­tel, die aus fair gehan­del­ter Pro­duk­ti­on stam­men. Sie per­sön­lich ver­schen­ke sehr ger­ne auch die bun­ten Kreu­ze, die in Bam­berg gut sicht­bar bei den all­täg­li­chen Arti­keln wie Kaf­fee, Tee und Scho­ko­la­de neben der The­ke plat­ziert sind.