Geburts­hil­fe hat lan­ge Tra­di­ti­on am Lich­ten­fel­ser Klinikum

Vor 50 Jah­ren erblick­te am 4. Mai das erste Baby im Helmut‑G.-Walther-Klinikum das Licht der Welt

52 Zen­ti­me­ter groß und 3500 Gramm schwer: Genau vor 50 Jah­ren erblick­te am 4. Mai 1973 das erste Baby, ein Jun­ge, im Kreiß­saal des Helmut‑G.-Walther-Klinikums das Licht der Welt – so die Auf­zeich­nun­gen: Anlass für Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner, der Frau­en­kli­nik im neu­en Regio­med-Kli­ni­kum einen klei­nen Besuch abzu­stat­ten und sich im Gespräch mit dem Team der Geburts­hil­fe über die Ent­wick­lung in den ver­gan­ge­nen Jah­ren zu informieren.

Landrat Christian Meißner (links) zu einem Besuch beim Team der Geburtshilfe: im Bild (weitere von links) Krankenhausdirektorin Barbara Weid, der kommissarische Leiter der Frauenklinik, Dr. Sebastian Ratajczak, Jasmin Reuther (stellvertretende Stationsleitung des Frauenzentrums), Sigrid Löser (stellvertretende Leitende Hebamme) und Katrin Jung (Pflege- und Betriebsorganisation). Foto: Landratsamt Lichtenfels / Heidi Bauer

Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner (links) zu einem Besuch beim Team der Geburts­hil­fe: im Bild (wei­te­re von links) Kran­ken­haus­di­rek­to­rin Bar­ba­ra Weid, der kom­mis­sa­ri­sche Lei­ter der Frau­en­kli­nik, Dr. Seba­sti­an Rata­jc­zak, Jas­min Reu­ther (stell­ver­tre­ten­de Sta­ti­ons­lei­tung des Frau­en­zen­trums), Sig­rid Löser (stell­ver­tre­ten­de Lei­ten­de Heb­am­me) und Kat­rin Jung (Pfle­ge- und Betriebs­or­ga­ni­sa­ti­on). Foto: Land­rats­amt Lich­ten­fels / Hei­di Bauer

„Die Ent­bin­dungs­sta­ti­on und das Frau­en­zen­trum im Kli­ni­kum Lich­ten­fels genie­ßen seit Jahr­zehn­ten weit über die Land­kreis­gren­zen hin­aus einen sehr guten Ruf und dar­auf sind wir sehr stolz“, betont der Land­rat. Dass sich die jun­gen Fami­li­en hier so gut ver­sorgt und betreut füh­len, sei der Ver­dienst des enga­gier­ten Ärzte‑, Heb­am­men- und Pfle­ge­teams. „Für ihr gro­ßes Hin­ga­be dan­ke ich ihnen auch im Namen des Kreis­tags und unse­rer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger“, stellt Meiß­ner her­aus, eben­so wie, dass der Land­kreis die Geburts­hil­fe am Kli­ni­kum auch finan­zi­ell unter­stützt. „Es ist unab­ding­bar, dass wir hier vor Ort eine Geburts­kli­nik haben“, sagt der Landrat.

Mehr als 500 Gebur­ten jähr­lich zählt das Regio­med-Kli­ni­kum Lich­ten­fels, das im Juli 2018 eröff­net wur­de, erläu­tert der kom­mis­sa­ri­sche Lei­ter der Frau­en­kli­nik, Dr. Seba­sti­an Rata­jc­zak. „Wir freu­en uns, dass bei uns im Kli­ni­kum die Zahl der Gebur­ten in den ver­gan­ge­nen Jah­ren wei­ter auf ver­gleichs­wei­se hohem Niveau geblie­ben ist: im Jahr 2022 waren es 517, 2021 wur­den 533 ver­zeich­net, 2020 erblick­ten 516 Babys in Lich­ten­fels das Licht der Welt“, so der Medi­zi­ner. Bemer­kens­wert sei dies ins­be­son­de­re mit Blick auf die deutsch­land­wei­ten Zah­len, denen zufol­ge die Zahl der Gebur­ten ste­tig zurückgeht.

Per­sön­li­che Betreuung

Genau 36.016 Kin­der wur­den ins­ge­samt laut Sta­ti­stik im „alten“ Helmut‑G.-Walther-Klinikum von 1973 bis Juni 2018 gebo­ren. Ein Zei­chen für die Beliebt­heit der Geburts­kli­nik und wie sehr die per­sön­li­che Betreu­ung in Lich­ten­fels geschätzt wird. Die­se wird auch im neu­en Kli­ni­kum groß­ge­schrie­ben, unter­strei­chen Dr. Rata­jc­zak und Kran­ken­haus­di­rek­to­rin Bar­ba­ra Weid. Das Green Hos­pi­tal des Land­krei­ses Lich­ten­fels ver­fügt über zwei Kreiß­sä­le und einen drit­ten OP-Kreiß­saal, zwei Vor­we­hen­zim­mer und ein Ent­span­nungs­bad. Rund um die Uhr sind neben Heb­am­men und Frau­en­ärz­ten auch Nar­ko­se- und ggf. Kin­der­ärz­te für die wer­den­den Müt­ter und ihre Babys im Einsatz.

Wie Jas­min Reu­ther, stell­ver­tre­ten­de Sta­ti­ons­lei­tung des Frau­en­zen­trums und selbst im Helmut‑G.-Walther-Klinikum gebo­ren, sowie Heb­am­me Bian­ca Mül­ler her­aus­stel­len, wer­den in Lich­ten­fels Roo­ming-in und Fami­li­en­zim­mer ange­bo­ten, in denen Mut­ter, Kind und Vater die ersten Tage nach der Geburt gemein­sam ver­brin­gen. Dar­über hin­aus gibt es ein Kin­der­zim­mer und Kin­der­kran­ken­schwe­stern ste­hen den Müt­tern stets bei der Pfle­ge der Babys zur Seite.

Sig­rid Löser, stell­ver­tre­ten­de Lei­ten­de Heb­am­me, die seit ihrer Aus­bil­dung 1978 am Lich­ten­fel­ser Kli­ni­kum tätig ist, beob­ach­te­te in die­ser Zeit in der Geburts­hil­fe man­che Ver­än­de­run­gen. War es frü­her die Aus­nah­me, dass ein Vater bei der Geburt dabei war, so ist es jetzt die Regel, eben­so wie, dass die Väter in den ersten Tagen nach der Geburt mit im Kli­ni­kum blei­ben. Auch Dr. Rata­jc­zak stellt das fest: „Die Müt­ter sind im Durch­schnitt älter und die Zeit des sta­tio­nä­ren Auf­ent­halts wird immer kür­zer. Inzwi­schen gibt es auch vie­le ambu­lan­te Entbindungen.“

Land­kreis unter­stützt Geburtshilfe

Wie Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner infor­miert, unter­stützt der Land­kreis Lich­ten­fels die Geburts­hil­fe am Kli­ni­kum Lich­ten­fels im Rah­men der „Richt­li­nie zur För­de­rung der Geburts­hil­fe in Bay­ern“ (GebHilfR), die es seit Sep­tem­ber 2018. Sie wur­de zwi­schen­zeit­lich ver­län­gert und läuft bis Ende 2025.

Im Rah­men die­ser Richt­li­nie lei­stet der Land­kreis in zwei­er­lei Hin­sicht einen Bei­trag, so zum einen mit „Säu­le 1“ bei der Unter­stüt­zung, Stär­kung und Siche­rung der geburts­hilf­li­chen Heb­am­men­ver­sor­gung. Geför­dert wer­den dabei Maß­nah­men und Pro­jek­te, die die geburts­hilf­li­che Heb­am­men­ver­sor­gung sowie die Wochen­bett­be­treu­ung durch Heb­am­men und Ent­bin­dungs­pfle­ger stär­ken und sichern. Die maxi­ma­le Höhe der staat­li­chen Zuwei­sung, die der Land­kreis erhält, bemisst sich nach der Anzahl der Gebur­ten in den Kran­ken­häu­sern im Gebiet des Land­krei­ses im Jahr vor dem Bewil­li­gungs­zeit­raum. Für das Jahr 2023 hat der Land­kreis Maß­nah­men in Höhe von ca. 19.700 Euro zur För­de­rung ange­mel­det. Die För­der­hö­he durch die Regie­rung an den Land­kreis beläuft sich dabei auf etwa 17.730 Euro, der Eigen­an­teil Land­kreis liegt somit geplant bei ca. 1.970 Euro.

Säu­le 2 des För­der­pro­gramms ist laut Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner der Defi­zit­aus­gleich für das Kran­ken­haus: Zweck der staat­li­chen Zuwen­dung ist eine Unter­stüt­zung der Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te im länd­li­chen Raum, die das Defi­zit einer in ihrem Gebiet gele­ge­nen Abtei­lung Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe an einem Kli­ni­kum aus­glei­chen. Ins­ge­samt soll damit die flä­chen­decken­de und qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge geburts­hilf­li­che Ver­sor­gung in Kran­ken­häu­sern gesi­chert und auf­recht­erhal­ten wer­den. Der Land­kreis über­nimmt das Defi­zit der Abtei­lung Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe des Kli­ni­kums jeweils aus dem Vor­jahr und bean­tragt in der Fol­ge die Zuwen­dung bei der Regie­rung. Die­se beträgt 85 Pro­zent des Defi­zits, maxi­mal 1,0 Mio. Euro. Die genaue Höhe bestimmt sich immer anhand des Defizits.