Bai­er­s­dorf: Fahr­zeug­seg­nung und Boots­tau­fe im Land­kreis ERH

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KatS_Fahrzeug-und_Bootsweihe (Bild: KBM Sebastian Weber)

Eine Fei­er­stun­de ganz beson­de­rer Art konn­ten am Sams­tag­nach­mit­tag, 29. April der Land­kreis und die Kreis­brand­in­spek­ti­on Erlan­gen-Höch­stadt sowie die Stadt und die Feu­er­wehr Bai­er­s­dorf mit der Seg­nung eines neu­en Tank­lösch­fahr­zeugs, eines neu­en Ein­satz­leit­wa­gens und eines Kata­stro­phen­schutz­boo­tes für den Main-Donau-Kanal sowie des­sen stil­ge­rech­te Tau­fe gemein­sam begehen.

Der 1.Vorsitzende der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Bai­er­s­dorf e.V., Mat­thi­as Wolff, freu­te sich dabei über die Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Ehren­gä­ste aus Poli­tik, Feu­er­wehr und Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen der Regi­on, und konn­te stell­ver­tre­tend für alle die 1.Bürgermeisterin der Stadt Bai­er­s­dorf, Eva Ehr­hardt-Odör­fer mit den Ver­tre­tern der Stadt­rats­frak­tio­nen, die evan­ge­li­sche Pfar­re­rin Chri­sti­ne Jahn und ihren katho­li­schen Amts­kol­le­gen Pfar­rer Robert Mayr, Land­rat Alex­an­der Tritt­hart mit Ehe­frau Ange­li­ka, Ste­fan Mül­ler MdB, Wal­ter Nus­s­el MdL, Bezirks­rä­tin Dr. Ute Salz­ner sowie meh­re­re Mit­glie­der des Kreis­tags begrü­ßen. Sei­tens der Blau­licht­or­ga­ni­sa­tio­nen galt sein Gruß Kreis­brand­rat Mat­thi­as Roc­ca und den Mit­glie­dern der Kreis­brand­in­spek­ti­on Erlan­gen-Höch­stadt, Stadt­brand­rat Fried­helm Wei­din­ger (Stadt Erlan­gen), Kreis­brand­rat Oli­ver Fla­ke (Land­kreis Forch­heim), den Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den der Feu­er­wehr Bai­er­s­dorf und der umlie­gen­den Feu­er­weh­ren, der Abord­nung der Feu­er­wehr Karl­stadt am Main, die Gäste der THW-Orts­ver­bän­de Bai­er­s­dorf und Forch­heim, des BRK, des ASB und der DLRG sowie Flo­ri­an Reich­mann, den Pro­jekt­lei­ter der Fa. SBS Ander­nach GmbH, Lie­fer­fir­ma des Katastrophenschutzbootes.

1.Bürgermeisterin Eva Ehr­hardt-Odör­fer freu­te sich, dass mit der Seg­nung des von der Stadt Bai­er­s­dorf beschaff­ten neu­en Tank­lösch­fahr­zeugs ein gro­ßes Pro­jekt abge­schlos­sen wer­den kön­ne, als näch­ste Maß­nah­me für die Feu­er­wehr sei bereits mit dem Bau eines neu­en Park­plat­zes an der Rück­sei­te des Feu­er­wehr­hau­ses begon­nen wor­den, um den Übungs­hof für die Ein­satz­fahr­zeug frei­hal­ten zu kön­nen und ein siche­res Aus­rücken zu ermöglichen.

Land­rat Alex­an­der Tritt­hart ver­wies in sei­nem Gruß­wort auf die Auf­ga­ben­stel­lun­gen des Land­krei­ses im Kata­stro­phen­schutz und ver­lieh sei­ner Freu­de dar­über Aus­druck, dass es im Kreis­tag für not­wen­di­ge Beschaf­fun­gen im Brand- und Kata­stro­phen­schutz kaum Dis­kus­sio­nen gäbe und auch der Haus­halt für das Jahr 2023, der wie­der zahl­rei­che Pro­jek­te zum Schutz der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sowie der Umwelt und der Infra­struk­tur des Land­krei­ses berück­sich­tigt, ein­stim­mig ver­ab­schie­det wor­den sei. Der neue Ein­satz­leit­wa­gen für die Unter­stüt­zungs­grup­pe Ört­li­che Ein­satz­lei­tung sowie das Kata­stro­phen­schutz­boot wer­den bei­de wie ihre Vor­gän­ger­fahr­zeu­ge bei der Feu­er­wehr Bai­er­s­dorf sta­tio­niert sein, wofür er sich bei der Stadt für die Unter­brin­gungs­mög­lich­keit bedank­te. Eben­so sei erfreu­lich, dass das Boot, das sowohl von Feu­er­wehr als auch dem THW Bai­er­s­dorf zum Ein­satz gebracht wird, auf der Basis einer Nut­zungs­ver­ein­ba­rung mit der Stadt Erlan­gen auch für den Schutz des Main-Donau-Kanals im Zustän­dig­keits­be­reich der Feu­er­wehr Erlan­gen vor­ge­se­hen ist, die sich damit eine Ersatz­be­schaf­fung im eige­nen Fuhr­park erspa­ren kann. Im Gegen­zug stellt die Feu­er­wehr Erlan­gen ihre Ölscha­den­aus­rü­stung für den Land­kreis zur Ver­fü­gung, die hier eigent­lich neu hät­te beschafft wer­den müssen.

Kreis­brand­rat Mat­thi­as Roc­ca bedank­te sich sowohl bei der Stadt Bai­er­s­dorf als auch beim Land­kreis Erlan­gen-Höch­stadt für die Beschaf­fun­gen, die den sich wan­deln­den Anfor­de­run­gen des Brand- und Kata­stro­phen­schut­zes, wie z.B. zur Vor­be­rei­tung auf häu­fi­ge­re und grö­ße­re Wald­brän­de, ange­passt sei­en, und wünsch­te den Kräf­ten, die die­se bedie­nen wer­den, stets erfolg­rei­che Ein­sät­ze und eine gesun­de Rück­kehr zum Standort.

Im Anschluss dar­an erhiel­ten die neu­en Ein­satz­mit­tel ihren kirch­li­chen Segen. Pfar­re­rin Chri­sti­ne Jahn und Pfar­rer Robert Mayr beton­ten in ihrer Anspra­che, dass die schüt­zen­de Hand Got­tes nicht nur über den Fahr­zeu­gen und der Aus­rü­stung, die für einen wirk­sa­men tech­ni­schen Schutz gegen Feu­er und Kata­stro­phen ent­wickelt wor­den sei­en, aus­ge­brei­tet sei, son­dern vor allem auch über den Men­schen, die die­se zum Ein­satz bräch­ten und jeder­zeit bereit sein, ihre Gesund­heit und ihr Leben für den Näch­sten aufs Spiel zu setzen.

Bai­er­s­dorfs 1.Kommandant Josef Simon, zugleich Kreis­brand­mei­ster für Kata­stro­phen­schutz und Lei­ter der Unter­stüt­zungs­grup­pe Ört­li­che Ein­satz­lei­tung des Land­krei­ses, stell­te dann das neue Tank­lösch­fahr­zeug TLF 3000-Staf­fel vor, das mit sei­nem Was­ser­vor­rat von 3500 Litern und einer Besat­zung von sechs Feu­er­wehr­leu­ten pri­mär für Brand­ein­sät­ze vor­ge­se­hen ist. Der neue Ein­satz­leit­wa­gen ELW 2 sei zunächst ein­mal „ein fahr­ba­res Büro“ mit der ent­spre­chen­den tech­ni­schen Aus­stat­tung, zugleich die­ne es auch der Sicher­stel­lung der Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den zustän­di­gen Stel­len, wofür es über eine zeit­ge­mä­ße Aus­rü­stung bis hin zur Satel­li­ten­kom­mu­ni­ka­ti­on verfüge.

Kreis­brand­in­spek­tor Ste­fan Brun­ner, in des­sen Zustän­dig­keits­be­reich der Main-Donau-Kanal fällt, stell­te das Kata­stro­phen­schutz­boot vor und ließ die Beschaf­fung des Boo­tes Revue pas­sie­ren. Beson­ders stolz sei man dar­auf, dass es gelun­gen sei, den ursprüng­li­chen Preis, den ein nach den Vor­ga­ben des Frei­staats Bay­ern gebau­tes Boot geko­stet hät­te, durch gute Bera­tung und Zusam­men­ar­beit mit dem Her­stel­ler sowie eine bei der Regie­rung ein­ge­hol­te Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung hin­sicht­lich des Antriebs letzt­end­lich um eine hohe fünf­stel­li­ge Sum­me zu sen­ken – und das trotz „explo­die­ren­der“ Mate­ri­al­prei­se wäh­rend der Pla­nungs- und Bau­zeit und ohne Abstri­che bei Kon­struk­ti­on, Aus­stat­tung und Sicher­heit. Dafür galt sein Dank beson­ders der Lie­fer­fir­ma und der Feu­er­wehr Karl­stadt am Main, deren wert­vol­le Erfah­run­gen man dabei mit habe ein­flie­ßen las­sen dür­fen. Vor­ran­gig sei es dafür gedacht, bei Unfäl­len und Brän­den mit Schif­fen sowie Umwelt­schä­den auf dem Gewäs­ser zum Ein­satz zu kom­men, selbst­ver­ständ­lich ste­he es aber auch auf Anfor­de­rung von Was­ser­wacht und DLRG zu deren Unter­stüt­zung im Auf­ga­ben­be­reich der Men­schen- und Tier­ret­tung in der Bun­des­was­ser­stra­ße zur Ver­fü­gung. Eine wei­te­re Beson­der­heit sei, dass das Boot von der Feu­er­wehr und dem THW sowohl mit­ein­an­der als auch unab­hän­gig von­ein­an­der zum Ein­satz gebracht wer­den wird, wofür man bereits in zahl­rei­chen Aus­bil­dungs­stun­den mit­ein­an­der geübt und von­ein­an­der gelernt habe. Dafür galt sein Dank dem Orts­be­auf­trag­ten des THW-OV Bai­er­s­dorf, Jona­than Wed­ler, und sei­ner Mannschaft.

Zu rich­ti­gen Indienst­stel­lung eines Boo­tes gehört natür­lich auch eine stil­ge­rech­te Boots­tau­fe: Die­se wur­de von Ange­li­ka Tritt­hart, der Ehe­frau des Land­rats, die auch die Paten­schaft dafür über­nahm, durch­ge­führt. Ver­bun­den mit dem Wunsch nach „immer einer Hand­breit Was­ser unter dem Kiel“ ließ sie die obli­ga­to­ri­sche Sekt­fla­sche gegen die Bord­wand schwin­gen und ent­hüll­te den am Bug ange­brach­ten Schrift­zug mit dem Namen „Ange­li­ka“.

„Ein Motor ist gut, zwei Moto­ren sind noch bes­ser, aber für jede Situa­ti­on gerü­stet zu sein, ist das Beste!“: Mit die­sen Wor­ten über­reich­te Mar­tin Kütt, Zug­füh­rer bei der Feu­er­wehr Karl­stadt am Main, ein stil­ge­recht gra­vier­tes Holz­pad­del als Gast­ge­schenk an die Bai­er­s­dor­fer Kame­ra­den, dazu einen Trop­fen guten Fran­ken­weins und einen Umschlag mit einer Geldspende.

Nach der Besich­ti­gungs­mög­lich­keit der neu­en Fahr­zeu­ge, einer kuli­na­ri­schen Stär­kung im Feu­er­wehr­haus sowie der Ehrung lang­jäh­rig täti­ger Ein­satz­kräf­te und Ver­eins­mit­glie­der hat­ten die Gäste Gele­gen­heit, das Boot auch in sei­nem Ele­ment auf dem Main-Donau-Kanal ken­nen zu ler­nen und dar­auf mit­fah­ren zu dür­fen. Auch Land­rat Tritt­hart und sei­ne Frau scheu­ten sich nicht vor einer ersten Mit­fahrt. Beein­druckend für vie­le war dabei nicht nur die siche­re Lage und der kraft­vol­le Antrieb des Feu­er­wehr­boo­tes, son­dern auch die Mög­lich­keit, ein­mal einem über hun­dert Meter lan­gen Schub­ver­band bis auf weni­ge Meter nahe­kom­men und des­sen enor­me Was­ser­ver­drän­gung beob­ach­ten zu kön­nen. Ein­drucks­voll konn­te so auch die Bedeu­tung einer best­mög­li­chen Vor­be­rei­tung auf Gefah­ren­la­gen aller Art auf die­ser Was­ser­stra­ße ver­mit­telt werden.