Forch­hei­mer Georg-Hart­mann-Real­schu­le will Kli­ma­schu­le werden

Mit rund 970 Schü­le­rin­nen und Schü­lern in 37 Klas­sen ist die Georg-Hart­mann-Real­schu­le in Forch­heim eine der größ­ten Bil­dungs­ein­rich­tun­gen die vom Land­kreis Forch­heim betrie­ben wird. Im Febru­ar letz­tes Jahr wur­de die Real­schu­le als Umwelt­schu­le aus­ge­zeich­net. Nun ist die Schu­le als eine der ersten im Land­kreis auf dem Weg zur „Kli­ma­schu­le“.

Als Start­schuss zur Zer­ti­fi­zie­rung für die Georg-Hart­mann-Real­schu­le fand daher am Frei­tag ein Schul­fest statt, das unter dem Mot­to „Auf dem Weg zur Kli­ma­schu­le“ stand. Mit ver­schie­de­nen Aktio­nen haben sich die Schü­ler und Leh­rer mit einem bun­tem Pro­gramm dabei mit dem The­ma beschäf­tigt. Es fan­den ver­schie­de­ne Floh­märk­te statt bei denen auf­ge­zeigt wur­de wie man Res­sour­cen spa­ren. Die Bedeu­tung von Hai­en für unser Öko­sy­stem wur­de von Exper­ten ver­mit­telt. Ein Kräu­ter­hoch­beet wur­de von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern der Klas­se 6f ange­legt, Vogel­häu­ser und Insek­ten­ho­tels wur­den gebaut und es gibt ver­schie­de­ne Aus­stel­lun­gen zum Kli­ma­wan­del. Die Umwelt AG ver­kauf­te spe­zi­el­le Stif­te, die 100 Blei­stif­te erset­zen und es konn­ten Kaf­fee­tas­sen – Stich­wort Mehr­weg­ge­schirr – erwor­ben wer­den die von Schü­lern kre­iert wur­de. Die „Wer­te­bot­schaf­ter“ ver­kauf­ten Stoff­beu­tel und mit Com­pu­ter­spie­len konn­ten die Besu­cher erfah­ren wie nach­hal­ti­ges Leben funktioniert.

Die Initia­ti­ve für eine kli­ma­neu­tra­le Schu­le hat­te die Klas­sen­lei­te­rin der Klas­se 6f, Vanes­sa Fel­ber-Eschen­fel­der ergrif­fen die auch schon ver­schie­de­ne Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen besucht hat. Der­zeit läuft die Bestim­mung des so genann­ten CO²-Fuß­ab­drucks der Schu­le. Dabei gilt es her­aus­zu­fin­den, auf wel­chem Stand die Schu­le in Sachen Kli­ma­schutz bereits steht und was noch ver­bes­sert wer­den muss um das Zer­ti­fi­kat „Kli­ma­schu­le“ zu erhal­ten. Also wel­che Maß­nah­men dafür noch ein­ge­lei­tet wer­den müs­sen. Die­se rei­chen von der Mobi­li­tät bis hin zum Essen in der Men­sa. Es wird zum Bei­spiel der­zeit unter­sucht wie die Schü­ler zur Schu­le kom­men, ob Fahr­ge­mein­schaf­ten gebil­det wer­den kön­nen oder ob man noch regio­na­le Part­ner mit ins Boot holen kann die Lebens­mit­tel für das Mit­tag­essen liefern.

Auf dem Weg zur Kli­ma­schu­le, deren letzt­li­ches Ziel es ist, kli­ma­neu­tral zu wer­den, ste­hen zwei Din­ge im Vor­der­grund: Durch die Ermitt­lung des CO²-Fuß­ab­drucks wird auf­ge­zeigt, wo die Schu­le steht, und dar­auf auf­bau­end wer­den Kli­ma­schutz­maß­nah­men zur Sen­kung der CO²-Emis­sio­nen ent­wickelt und in einem Kli­ma­schutz­plan ver­an­kert. Wie Fel­ber-Echen­fel­der, die Deutsch und Reli­gi­on unter­rich­tet, erklärt, sei ange­strebt die­ses Ziel im Jahr 2024 zu errei­chen. Gemäß den Richt­li­ni­en der Baye­ri­schen Kul­tus- und Umwelt­mi­ni­ste­ri­en soll an jeder baye­ri­schen Schu­le eine Koor­di­nie­rungs­grup­pe für Umwelt­bil­dung ein­ge­rich­tet wer­den. Die­se ist das Gre­mi­um, das Maß­nah­men kon­kre­ti­siert und wei­ter­ent­wickelt, Pro­jek­te vor­be­rei­tet sowie mit außer­schu­li­schen Part­nern zusam­men­ar­bei­tet. Fin­den dann durch die­se Koor­di­nie­rungs­grup­pen Pro­jek­te zu The­men wie Arten‑, Klima‑, Umwelt­schutz und Nach­hal­tig­keit Ein­gang Ein­gang in den Unter­richt, kann sich die Schu­le als Kli­ma­schu­le aus­zeich­nen lassen.

Zehn Schrit­te sind nötig um das Güte­sie­gel Kli­ma­schu­le zu erhal­ten. Die Georg-Hart­mann-Real­schu­le ist nun bei Schritt fünf mit der Auf­takt­ver­an­stal­tung ange­langt. Als näch­stes muss ein Kli­ma­schutz­plan erar­bei­tet wer­den. Dies ist eine rela­tiv neue Aus­zeich­nung, die es so erst seit Febru­ar letz­ten Jah­res gibt. „Durch die ange­streb­te Kli­ma­neu­tra­li­tät unse­rer Schu­le, aber noch viel mehr durch die Sen­si­bi­li­sie­rung der Schul­ge­mein­schaft und der Öffent­lich­keit, kön­nen wir so hof­fent­lich einen gro­ßen Bei­trag zur Bewäl­ti­gung der Kli­ma­kri­se lei­sten“, sagt Grup­pen­lei­te­rin Fel­ber-Eschen­fel­der. Schul­lei­ter Jür­gen Kret­sch­mann fin­det dass eine „Super­idee“. „Kli­ma­schutz wird immer wich­ti­ger und wir müs­sen den Schü­le­rin­nen und Schü­lern zei­gen, wie es geht“, so der Schul­di­rek­tor. Die Erlö­se, die von den Klas­sen beim Schul­fest ein­ge­nom­men wur­den, kom­men gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­tio­nen wie der Kitz­ret­tung Ober­fran­ken oder dem Kin­der­hos­piz zu gute.


Info: Kli­ma­schu­le

Ziel einer Kli­ma­schu­le ist es, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler an einer „Kli­ma­schu­le“ durch selbst gewähl­te Pro­jek­te ein fun­dier­tes Bewusst­sein für den Kli­ma­schutz ent­wickeln. Die Pro­jek­te müs­sen in min­de­stens zwei von acht Hand­lungs­fel­dern durch­ge­führt wer­den. Infra­ge kom­men hier die The­men Abfall, Ein­kauf, Ernäh­rung, Kom­mu­ni­ka­ti­on & Ver­net­zung, Kom­pen­sa­ti­on, Mobi­li­tät, Strom und Wär­me. Die Pro­jek­te kön­nen auch im Rah­men bereits an der Schu­le eta­blier­ter Pro­jekt­wo­chen statt­fin­den. Bis­her habe sich 130 Schu­len, von der Grund­schu­le über Berufs­schu­len bis hin zu Gym­na­si­en als Kli­ma­schu­le bewor­ben und die ersten wur­den auch bereits ausgezeichnet.