Lich­ten­fels: Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Zeul­ner zu den Bera­tun­gen des CDU/C­SU-Antrags „Endo­me­trio­se“

Nur gutes Zure­den bringt den Betrof­fe­nen nichts. Jetzt ist poli­ti­sches Han­deln gefragt. Denn das The­ma ist zu wich­tig, als dass es jetzt ein­fach als Oppo­si­ti­ons­an­trag und mit einem ableh­nen­den Votum im Gesund­heits­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­tags abge­tan wird. Die Ampel-Regie­rung muss den Wor­ten jetzt Taten fol­gen las­sen. Denn die Einig­keit in der öffent­li­chen Anhö­rung zu unse­rem Antrag „Endo­me­trio­se – End­lich ver­ste­hen, behan­deln, erfor­schen und beglei­ten“ war auch ein Zei­chen, dass wir hier wei­ter über die Par­tei­gren­zen hin­weg zusam­men­ar­bei­ten müs­sen, damit betrof­fe­ne Frau­en schnell Unter­stüt­zung fin­den kön­nen. Die Ampel-Regie­rung darf sich nicht auf der Ankün­di­gung vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Bil­dung und For­schung, fünf Mil­lio­nen Euro für For­schung aus­zu­ge­ben, aus­ru­hen. Wenn man es ernst meint, dann muss die Bun­des­re­gie­rung mehr Geld in die Hand neh­men, um wirk­li­che Ver­bes­se­run­gen zu schaf­fen. Wir müs­sen zei­gen, dass wir ver­läss­lich an der Sei­te der Betrof­fe­nen ste­hen und nicht nur gro­ße Reden schwin­gen kön­nen. Wir brau­chen daher, wie im Antrag geschrie­ben, die Sicher­heit, dass For­schungs- und Behand­lungs­struk­tu­ren eta­bliert und aus­rei­chend Mit­tel bereit­ge­stellt wer­den, um eine exzel­len­te For­schung, Dia­gno­stik, und Ver­sor­gung der Pati­en­tin­nen zu ermög­li­chen“, so die zustän­di­ge Bericht­erstat­te­rin der Uni­ons­frak­ti­on Emmi Zeulner.

„Um die Lei­dens­zeit der Betrof­fe­nen – im Schnitt sie­ben­ein­halb Jah­ren bis zur Dia­gno­se – zu ver­kür­zen, brau­chen wir ein Bün­del an Maß­nah­men. Die­ses Bün­del wol­len wir in einer Natio­na­len Stra­te­gie gegen Endo­me­trio­se erar­bei­ten. Die Erfah­run­gen der Sach­ver­stän­di­gen aus der Pra­xis bekräf­tig­ten unse­re For­de­run­gen. Die Uni­ons­frak­ti­on im Bun­des­tag for­dert in ihrem Antrag ins­be­son­de­re mehr Auf­klä­rung und Prä­ven­ti­on. Men­strua­ti­on und Men­strua­ti­ons­schmer­zen sind noch immer Tabu­the­men und das Bewusst­sein, wann Schmer­zen patho­lo­gisch sind, ist dafür noch nicht aus­rei­chend geschaf­fen wor­den. Hier­zu kön­nen Auf­klä­rungs- und Sen­si­bi­li­sie­rungs-Kam­pa­gnen einen wich­ti­gen Bei­trag lei­sten“, so die Gesund­heits­po­li­ti­ke­rin weiter.

Zudem sol­le der Bereich der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung dahin­ge­hend refor­miert wer­den, dass Endo­me­trio­se als chro­ni­sche Krank­heit ein­ge­stuft wird und so auch die Mög­lich­keit einer Lang­zeit­be­glei­tung erhält und eine mul­ti­mo­da­le The­ra­pie aus medi­ka­men­tö­sen, ope­ra­ti­ven und kom­ple­men­tä­ren The­ra­pien ange­setzt wer­den kann. „Hier­für müs­sen wir die Bera­tungs­lei­tun­gen von Ärz­ten aus­kömm­lich ver­gü­ten und die Endo­me­trio­se-Zen­tren stär­ken. Das wäre ein ent­schei­den­des Signal aus der Poli­tik“, so die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te aus dem Wahl­kreis Kulm­bach, Lich­ten­fels und Bamberg-Land.

„Wir wer­den nicht zulas­sen, dass die Ampel-Regie­rung hier taten­los bleibt und haben bereits von­sei­ten der Uni­on wei­te­re Gesprä­che für eine Natio­na­le Endo­me­trio­se-Stra­te­gie ver­ein­bart. Wir wol­len uns kon­se­quent für eine bes­se­re pati­en­ten­ori­en­tier­te Ver­sor­gung ein­set­zen“, so Zeul­ner abschließend.

Hin­ter­grund:

Endo­me­trio­se ist eine Unter­leibs­er­kran­kung, die in Deutsch­land schät­zungs­wei­se fast 15 % der weib­li­chen Bevöl­ke­rung betrifft. Bei der Erkran­kung Endo­me­trio­se wächst gebär­mut­ter­schleim­haut­ähn­li­ches Gewe­be außer­halb der Gebär­mut­ter, bei­spiels­wei­se an Eier­stöcken, im Becken­raum, an Darm oder Bauch­fell. Die Erkran­kung erzeugt durch Ent­zün­dungs­re­ak­tio­nen unter­schied­li­che Sym­pto­me der chro­ni­schen Krank­heit, wie zyklus­ab­hän­gi­ge und zyklus­un­ab­hän­gi­ge Beschwer­den, star­ke Monats­blu­tun­gen, Schmer­zen beim Geschlechts­ver­kehr bis hin zur unge­woll­ten Kin­der­lo­sig­keit der Betrof­fe­nen. Die Betrof­fe­nen haben oft einen lan­gen Lei­dens­weg von Beginn der Sym­pto­me bis hin zu einer pati­en­ten­ori­en­tier­ten Therapie.