Crowd­fun­ding ermög­licht Gym­na­si­um Eber­mann­stadt Kauf eines NAO-Roboters

Die gesam­te Schul­fa­mi­lie half zusam­men und unter­stütz­te die Idee der Anschaf­fung eines huma­no­iden Robo­ters am Gym­na­si­um Frän­ki­sche Schweiz

Über­rascht war Sieg­fried Reck, Schul­lei­ter am Gym­na­si­um Frän­ki­sche Schweiz (GFS), als er bei der Eröff­nung des Bay­ern­Labs Forch­heim erst­ma­lig den huma­no­iden Robo­ter NAO in Akti­on sah. NAO ist 58 Zen­ti­me­ter groß, kann spre­chen und sich wie ein Mensch bewe­gen. Reck war begei­stert von den vie­len Mög­lich­kei­ten des Robo­ters und stell­te sich vor, wie Leh­rer und Schü­ler am GFS NAO ein­set­zen und Robo­ter-Pro­gram­mier- und KI-Erfah­run­gen sam­meln könn­ten. Des­halb führ­te der Schul­lei­ter gleich meh­re­re Gesprä­che mit dem Lei­ter des Bay­ern­Labs. Aller­dings ist ein sol­cher Robo­ter mit etwa 10.000 Euro auch nicht sehr gün­stig in der Anschaffung.

Foto: privat

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Der stell­ver­tre­ten­de Schul­lei­ter Gabri­el Hetz hat­te jedoch die Idee, beim Eltern­bei­rat und bei der Ver­ei­ni­gung der Freun­de des GFS um Unter­stüt­zung anzu­fra­gen. Die Eltern­bei­rats­vor­sit­zen­de Kat­rin Hof­mann und der Ver­eins­vor­stand Erhard Herr­mann waren eben­falls sofort begei­stert. Gemein­sam wur­de die Finan­zie­rung im Rah­men einer Crowd­fun­ding-Akti­on auf der Platt­form der Volks­bank Forch­heim gestar­tet. Um Eltern zu begei­stern, lieh sich das GFS einen NAO aus und konn­te die­sen im Rah­men eines Eltern­vor­trags­abends des Digi­tal­trai­ners Hen­drik Oden­thal prä­sen­tie­ren. Die Reak­tio­nen waren sehr posi­tiv, sodass sich Sieg­fried Reck über den raschen Zuspruch aller und die dyna­mi­sche Ent­wick­lung freu­en konn­te. Inner­halb von nur 40 Tagen war die Finan­zie­rung durch vie­le Unter­stüt­zer gesi­chert, so dass NAO bestellt wer­den kann. Ein herz­li­cher Dank sei­tens För­der­ver­ein, Eltern­bei­rat und Schul­lei­tung ergeht an die­ser Stel­le an alle Unterstützer.

Alle war­ten nun sehn­lichst dar­auf, dass der Robo­ter zum neu­en Schul­jahr über­ge­ben wer­den kann, damit die Schü­le­rin­nen und Schü­ler gemein­sam Erfah­run­gen sam­meln kön­nen. Sie kön­nen dann zum Bei­spiel Pro­jek­te zur Gesichts­er­ken­nung durch­füh­ren. Oder sie pro­gram­mie­ren den Robo­ter, dass er selb­stän­di­ge Prä­sen­ta­tio­nen durch­führt, wenn sich Per­so­nen ange­nä­hert haben. Er kann als Geg­ner bei Gesell­schafts­spie­len die­nen, aber auch pro­gram­miert wer­den, damit er durch ein Laby­rinth läuft. NAO kann zur Lese­för­de­rung als Lese­pa­te für Kin­der oder als Begleit- und Begrü­ßungs­ro­bo­ter bei Ver­an­stal­tun­gen ein­ge­setzt wer­den. „Die Mög­lich­kei­ten der Pro­gram­mie­rung schei­nen schier unbe­grenzt“, meint Reck fas­zi­niert und erklärt, dass sich ein Ein­satz nicht nur im regu­lä­ren Infor­ma­tik­un­ter­richt, son­dern auch im Rah­men von Semi­na­ren und Wahl­kur­sen anbie­tet. „Dabei kön­nen unse­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler nahe­zu unbe­grenz­te Pro­gram­mier-Erfah­run­gen sam­meln und High­tech-Robo­tik bereits in der Schu­le ken­nen­ler­nen“, schwärmt der Schulleiter.

NAO besitzt zwei hoch­auf­lö­sen­de Kame­ras, sie­ben Berüh­rungs­sen­so­ren an Kopf, Hän­den und Füßen, Sona­re und eine iner­tia­le Mess­ein­heit, um sei­ne Umge­bung wahr­zu­neh­men und sich selbst im Raum zu loka­li­sie­ren, sowie vier direk­tio­na­le Mikro­fo­ne und Laut­spre­cher, um mit Men­schen zu inter­agie­ren. Sprach­er­ken­nung und Dia­log sind mit ihm in 20 Spra­chen mög­lich. „Nach 3D-Druck, Fräs­tech­nik und Laser­gra­vie­ren ist das ein wei­te­rer Schritt am Gym­na­si­um Frän­ki­sche Schweiz, Schü­le­rin­nen und Schü­ler für tech­ni­sche The­men zu begei­stern“, stellt Kat­rin Hof­mann fest und Erhard Herr­mann nickt zustimmend.