Haupt­ver­samm­lung der SG Coburg – mit Her­zogs­tand in eine gemein­sa­me Zukunft

Gauschützenmeister Klaus Jentsch verlieh Oberschützenmeister Stefan Stahl das große Ehrenzeichen in Gold des oberfränkischen Nordgaus. (Foto: SG Coburg 1354 e.V.)
Gauschützenmeister Klaus Jentsch verlieh Oberschützenmeister Stefan Stahl das große Ehrenzeichen in Gold des oberfränkischen Nordgaus. (Foto: SG Coburg 1354 e.V.)

Am Mitt­woch, den 19. April, absol­vier­te die Schüt­zen­ge­sell­schaft Coburg 1354 e.V. in ihrem Schüt­zen­haus im Wei­chen­ge­reuth mit einem sport­li­chen 15-Punk­te-Pro­gramm ihre Haupt­ver­samm­lung. Nach­fol­gend die High­lights aus der Ver­samm­lung. Inhalt war ein Rück­blick auf das ver­gan­ge­ne Jahr. Jedoch viel wich­ti­ger war den Schüt­zen­brü­dern und ‑schwe­stern der Aus­blick auf das, was kommt.

Um das dop­pel­te gestie­ge­ne Heiz­ko­sten ver­schon­ten trotz nach­hal­ti­ger Pel­lets und dem Ein­hal­ten der 19-Grad-Rege­lung auch nicht die Ver­eins­kas­se der SG. Erster Schatz­mei­ster Roland Eibl hat die Finan­zen jedoch in gewohn­ter Manier mit Argus­au­gen fest im Griff.

In der Pesta­loz­zi­schu­le bewies die Bun­des­li­ga­mann­schaft im letz­ten Jahr, dass sie das For­mat hat, einen Anspruch auf den deut­schen Mei­ster­ti­tel zu haben. Ledig­lich in der Final­run­de muss­te sie sich gegen den der­zei­ti­gen Erst­plat­zier­ten Keve­lar in Ulm um Haa­res­brei­te geschla­gen geben.

Der Sport­be­trieb läuft mitt­ler­wei­le wie­der auf Hoch­tou­ren. Nach­dem man im letz­ten Jahr so nach und nach wie­der mit Wett­kämp­fen star­te­te, wird heu­er für Schieß­sport­be­gei­ster­te wie­der die gesam­te Band­brei­te an Wett­be­wer­ben gebo­ten. Sogar Welt­mei­ster Hel­mut Stu­ben­rauch ließ es nicht neh­men und trai­nier­te an die­sem Tag trotz einer Bles­sur für die anste­hen­de Bezirks­mei­ster­schaft und kam direkt vom Schieß­stand zur Versammlung.

Nach zwei Jah­ren Zwangs­pau­se fand im letz­ten Jahr zum ersten Mal wie­der das Vogel­schie­ßen statt. Her­zog Johann Casi­mir, der es 1599 ins Leben rief, wäre stolz auf sei­ne Cobur­ger gewe­sen. Seit mitt­ler­wei­le 423 Jah­ren hal­ten sie ihm die Treue. Auch von Coro­na lie­ßen sie sich nicht das Feste fei­ern in der Vestes­tadt ver­mie­sen. Die Pla­nun­gen für die­ses Jahr lau­fen auf Hoch­tou­ren. Vom 28. Juli bis 6. August ist es wie­der so weit. Neu ist, dass es erst­mals kein Fest­zelt, son­dern einen Bier­gar­ten geben wird, der mit schat­ti­gen Plät­zen zum gemüt­li­chen Ver­wei­len ein­lädt. Anstel­le lau­ter Par­ty­mu­sik wird auf der Büh­ne über­wie­gend Blas­mu­sik von loka­len Kapel­len gebo­ten. Gleich am Sonn­tag des gro­ßen Fest­um­zugs sorgt am Abend der Spiel­manns­zug TV 1894 Coburg-Neu­ses für beste Laune.

Natür­lich fin­den in die­sem Jahr glück­li­cher­wei­se wie­der bei befreun­de­ten Ver­ei­nen Fest­um­zü­ge in Lich­ten­fels, Kro­nach, Lud­wig­stadt und eine neue Tra­di­ti­on am 2. Juli in Son­ne­berg statt.

Der Höhe­punkt des Abends war der Beschluss über die Ver­schmel­zung mit dem Schüt­zen­ver­ein von 1850 „Her­zogs­tand“ e.V. Coburg-Neu­ses. Für die Ver­hand­lun­gen der beab­sich­tig­ten Fusi­on gab es die ein­stim­mi­ge Zusa­ge aller anwe­sen­den Mit­glie­der. Ziel ist es laut Ober­schüt­zen­mei­ster Ste­fan Stahl, „dass wir ein gemein­sa­mer gro­ßer Ver­ein wer­den.“ Recht­zei­tig zum Vogel­schie­ßen soll der Zusam­men­schluss in den jewei­li­gen Mit­glie­der­ver­samm­lun­gen besie­gelt werden.

Als Zei­chen der gegen­sei­ti­gen Ver­bun­den­heit und Aner­ken­nung auf Augen­hö­he wur­de Ober­schüt­zen­mei­ster Jens-Uwe Peter vom „Her­zogs­tand“ ein­stim­mig in den Vor­stand der SG Coburg als zwei­ter Schrift­füh­rer gewählt.

Zum Abschluss stand eine beson­de­re Ehrung an. Gau­schüt­zen­mei­ster Klaus Jentsch ver­lieh Ober­schüt­zen­mei­ster Ste­fan Stahl das gro­ße Ehren­zei­chen in Gold des ober­frän­ki­schen Nord­gaus. Stahl schaff­te es durch sein uner­müd­li­ches Enga­ge­ment, den Ver­ein erfolg­reich durch die äußerst schwie­ri­gen Zei­ten der Pan­de­mie zu füh­ren. Auch Ehren­ober­schüt­zen­mei­ster Hans-Her­bert Har­tan bedank­te sich bei die­ser Gele­gen­heit sicht­lich gerührt mit Stolz, dass er sich kei­nen bes­se­ren Nach­fol­ger für das Wohl der Gesell­schaft hät­te vor­stel­len können.