Inter­na­tio­na­ler Denk­mal­tag: Denk­mal­schutz ist auch eine Chan­ce für ste­ti­gen Wandel

Das Bild zeigt Haus 21, das ehemalige Ordensschwesterhaus auf dem Gelände des Bezirksklinikums in Kutzenberg. (Foto: Bezirk Oberfranken)
Das Bild zeigt Haus 21, das ehemalige Ordensschwesterhaus auf dem Gelände des Bezirksklinikums in Kutzenberg. (Foto: Bezirk Oberfranken)

Anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Denk­mal­tags am ver­gan­ge­nen 18. April wirbt der Bezirk Ober­fran­ken für ein moder­nes Denk­mal­schutz­ver­ständ­nis. Auch für die Bezirks­kli­ni­ken ist das The­ma von Bedeutung.

Bereits seit 1982 wird immer am 18. April der „Inter­na­tio­na­le Denk­mal­tag“ began­gen. Hier­durch soll die Gesell­schaft an die hohe kul­tu­rel­le Bedeu­tung von Denk­mä­lern erin­nert und für die Belan­ge des Denk­mal­schut­zes sen­si­bi­li­siert wer­den. Beim Bezirk Ober­fran­ken zählt der Denk­mal­schutz zu den viel­fäl­ti­gen Auf­ga­ben der Kul­tur- und Hei­mat­pfle­ge. Wie Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm aus­führt, pro­fi­tie­ren von der Arbeit des Bezirks vor allem Pri­vat­per­so­nen, die sich im Denk­mal­schutz enga­gie­ren: „Bei uns als Bezirk erhält man fach­li­che Bera­tung für die Sanie­rung denk­mal­ge­schütz­ter Objek­te. Dabei arbei­ten wir eng mit der Regie­rung von Ober­fran­ken als För­der­be­hör­de zusam­men. Nicht zuletzt ver­lei­hen wir als Bezirk unse­re eige­nen Denk­mal­schutz­prei­se und zeich­nen damit Men­schen aus ganz Ober­fran­ken aus, die sich um die Bewah­rung unse­rer Denk­mä­ler beson­ders ver­dient gemacht haben“.

Denk­mal­schutz ein wich­ti­ges The­ma für Lie­gen­schaf­ten des Bezirks

Wie die Lei­te­rin der Stabs­stel­le Bau­en beim Bezirk Ober­fran­ken, Lydia Kart­mann, ergänzt, ist der Bezirk selbst ein wich­ti­ger Akteur in der ober­frän­ki­schen Denk­mal­pfle­ge. So unter­lä­gen zahl­rei­che Lie­gen­schaf­ten des Bezirks dem Denk­mal­schutz, wobei Kart­mann ins­be­son­de­re das Bezirks­kli­ni­kum Ober­main in Kut­zen­berg („eine ein­ma­li­ge Denk­malland­schaft Ober­fran­kens“) her­aus­hebt. Wird dadurch die bau­li­che Wei­ter­ent­wick­lung der Bezirks­kli­ni­ken und ande­rer Lie­gen­schaf­ten behin­dert? Hier­zu kommt von der Exper­tin ein kla­res „Nein“: Viel­mehr sei der Denk­mal­schutz auch als Chan­ce zu sehen, Gelän­de wie in Kut­zen­berg ein­heit­lich und ste­tig zu wan­deln. Kut­zen­berg sei hier­für das beste Bei­spiel – unter Beach­tung eines durch Bezirk, Land­kreis Lich­ten­fels und Gemeinde

Ebens­feld erar­bei­te­ten Kon­zepts konn­te die frü­he­re Heil­an­stalt bereits viel­fach moder­ni­siert wer­den. Lydia Kart­mann betont: „Der Neu­bau des Bezirks­kli­ni­kums Ober­main, für wel­chen erst vor weni­gen Wochen der Spa­ten­stich erfolg­te, ist hier­für ein sehr guter Beleg – wir kön­nen ein moder­nes Kli­nik­ge­bäu­de errich­ten, gleich­zei­tig aber auch denk­mal­ge­schütz­te Gebäu­de erhal­ten und einer neu­en Nut­zung zufüh­ren.“ Kon­kret betrifft dies unter ande­rem zwei Gebäu­de: So wer­de das Haus 18, die frü­he­re Direk­to­ren­vil­la, als Schu­lungs- und Bespre­chungs­zen­trum umge­baut. Und in Haus 21, dem ehe­ma­li­gen Ordens­schwe­stern­haus, ent­ste­hen neue Woh­nun­gen für das medi­zi­ni­sche und pfle­ge­ri­sche Per­so­nal der Kli­nik. „So schaf­fen wir eine schritt­wei­se Trans­for­ma­ti­on – und wer­den trotz­dem dem Ziel des Denk­mal­schut­zes best­mög­lich gerecht“, hebt Kart­mann noch­mals hervor.

50 Jah­re Baye­ri­sches Denkmalschutzgesetz

Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm weist zudem dar­auf hin, dass 2023 ohne­hin ein beson­de­res Jahr für die Denk­mal­pfle­ge in Bay­ern dar­stellt: Vor 50 Jah­ren wur­de erst­mals vom Baye­ri­schen Land­tag das Baye­ri­sche Denk­mal­schutz­ge­setz (BayDSchG) erlas­sen. „Nicht nur für die Men­schen, die sich mit der Denk­mal­pfle­ge pro­fes­sio­nell aus­ein­an­der­set­zen, ist das Gesetz bis heu­te von gro­ßem Wert: Das Gesetz defi­niert Bau- und Boden­denk­mä­ler, es schafft Klar­heit bei Ver­fah­rens­be­stim­mun­gen und legt dar­über hin­aus die Finan­zie­rung im Bereich der Denk­mal­pfle­ge fest. Unter dem Strich bedeu­tet das: Das Gesetz schützt unse­re Denk­mä­ler und damit unse­re Hei­mat, wie wir sie ken­nen.“ Auch aus die­sem Grund wol­le man als Bezirk den Inter­na­tio­na­len Denk­mal­tag nut­zen, um für den Denk­mal­schutz in Bay­ern und Ober­fran­ken zu werben.