BUND Bam­berg: Ener­gie­spar­ver­ord­nung aus­ge­lau­fen – Kom­mu­nen soll­ten trotz­dem auf Beleuch­tung verzichten

Die in der Ener­gie­kri­se beschlos­se­ne Ener­gie­spar­ver­ord­nung des Bun­des ist am 15. April aus­ge­lau­fen. Danach dür­fen öffent­li­che Gebäu­de in der Dun­kel­heit teil­wei­se wie­der ange­strahlt wer­den. Zum Schutz von Tie­ren und Insek­ten for­dert der BUND Natur­schutz die Kom­mu­nen auf, die Beleuch­tung wei­ter­hin aus­ge­schal­tet zu lassen.

Die Kreis­grup­pe Bam­berg appel­liert an die Städ­te und Gemein­den im Land­kreis Bam­berg die noch gel­ten­de Rege­lung bei­zu­be­hal­ten. „Die Kir­che, das Schloss, das Rat­haus ver­liert nichts an Glanz, wenn die Beleuch­tung dau­er­haft aus­ge­schal­tet bleibt. Nicht nur aus ener­ge­ti­scher Sicht ist dies ver­nünf­tig und wich­tig, auch die Tier­welt pro­fi­tiert unge­mein“, so Lis­sy Dörf­ler-Chri­sta von der Kreis­grup­pe Bam­berg. „Das künst­li­che Licht scha­det näm­lich mas­siv den Insek­ten und allen Tieren.“

Von den in Deutsch­land vor­kom­men­den Insek­ten­ar­ten sind etwa 70 Pro­zent nacht­ak­tiv. Vie­le davon sind bereits in ihrem Bestand gefähr­det. Das Pro­blem vie­ler nacht­ak­ti­ver Insek­ten: Sie sehen noch bei sehr gerin­ger Licht­stär­ke und füh­len sich vom Licht ange­zo­gen. Haben sie eine künst­li­che Licht­quel­le ent­deckt, umflie­gen sie sie bis zur völ­li­gen Erschöp­fung oder sie kol­li­die­ren mit der Lam­pe und wer­den ange­sengt. Wer vor Erschöp­fung zusam­men­ge­bro­chen ist, fällt oft sei­nen Fress­fein­den zum Opfer. Bei Tages­an­bruch räu­men dann die Vögel unter den noch immer erstarrt ver­har­ren­den Insek­ten auf, die sich an Haus­wän­den aus­ru­hen oder am Boden lie­gen. „Gan­ze Insek­ten­po­pu­la­tio­nen kön­nen so in der Stadt in kur­zer Zeit zusam­men­bre­chen. Das Mas­sen­ster­ben der zum Licht gelock­ten Tie­re kann nicht wett­ge­macht wer­den. Selbst schein­bar natur­na­he Lebens­räu­me in der Stadt ver­ar­men so“, erklärt die zwei­te Vor­sit­zen­de der Kreisgruppe.

Die Kreis­grup­pe betont in die­sem Zusam­men­hang, dass nach den Vor­ga­ben des Volks­be­geh­rens Arten­viel­falt Bau­ten der öffent­li­chen Hand zwi­schen 23 Uhr und der Mor­gen­däm­me­rung sowie­so abge­schal­tet wer­den müs­sen. „Lei­der haben sich vor der Ener­gie­spar­ver­ord­nung vie­le Städ­te und Gemein­den nicht dar­an gehal­ten. Die Kreis­grup­pe Bam­berg for­dert alle unnö­ti­ge Beleuch­tung, wo immer es geht, dau­er­haft abzu­schal­ten, auch vor 23 Uhr!“

Für Rück­fra­gen:

BUND Natur­schutz in Bay­ern e.V., Kreis­grup­pe Bamberg
Tel. 0951 5190611
E‑Mail: bamberg@​bund-​naturschutz.​de