Bür­ger­ver­samm­lung in Schney – geplan­te Not­un­ter­kunft für Flüchtlinge

Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner hat alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger des Lich­ten­fel­ser Stadt­teils Schney mit einem per­sön­li­chen Anschrei­ben zur Bür­ger­ver­samm­lung am Mitt­woch, 15.03.2023, um 19.30 Uhr in die Fran­ken-Aka­de­mie ein­ge­la­den. Durch einen Feh­ler bei der Zustel­lung haben anschei­nend nicht alle Haus­hal­te die­se Ein­la­dung erhal­ten. Das Land­rats­amt bit­tet dies zu ent­schul­di­gen und lädt hier­mit noch­mals alle Schneye­rin­nen und Schney­er zu die­ser Bür­ger­ver­samm­lung ein.

„Es ist mir wich­tig, dass die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger von Schney als erstes erfah­ren, wel­che Pla­nun­gen das Land­rats­amt in Bezug auf eine Not­un­ter­kunft im Raum Schney hat. Sie sol­len es noch vor einer Befas­sung im Kreis­aus­schuss und im Bau­aus­schuss der Stadt Lich­ten­fels erfah­ren“, erklärt Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner. Die Unter­brin­gung von Flücht­lin­gen ist eine staat­li­che Auf­ga­be. „Für die Flücht­lings­po­li­tik an sich und die Ent­schei­dung, wie vie­le Flücht­lin­ge Deutsch­land auf­nimmt, ist nicht das Land­rats­amt Lich­ten­fels oder der Land­rat, son­dern die Bun­des­re­gie­rung ver­ant­wort­lich“, erläu­tert der Land­rat. „Die Ver­tei­lung der Flücht­lin­ge erfolgt deutsch­land­weit nach einem festen Schlüs­sel, dem soge­nann­ten König­stei­ner Schlüs­sel. Dem­nach erhält der Land­kreis Lich­ten­fels monat­li­che Zuwei­sun­gen von geflüch­te­ten Men­schen, die er unter­brin­gen muss. Es ist die Auf­ga­be der Land­rats­äm­ter als unte­re staat­li­che Behör­de, die­se Men­schen, die aus wel­chen Grün­den auch immer zu uns kom­men, unterzubringen.“

Auf­grund die­ses Ver­tei­lungs­schlüs­sels steht das Land­rats­amt als Staats­be­hör­de vor der gro­ßen Her­aus­for­de­rung ent­spre­chen­den Wohn­raum bzw. eine Unter­brin­gungs­mög­lich­keit, sog. dezen­tra­le Unter­künf­te zu fin­den und stößt hier auch an sei­ne Grenzen.

Seit vie­len Mona­ten ist die Schul­turn­hal­le der Berufs­schu­le Lich­ten­fels als Not­un­ter­kunft für den Schul- und Ver­eins­sport gesperrt. Denn soll­ten nicht mehr genü­gend freie Plät­ze in den dezen­tra­len Unter­künf­ten zur Ver­fü­gung ste­hen, und dem Land­kreis wei­te­re Asyl­be­wer­ber bzw. Flücht­lin­ge zuge­wie­sen wer­den, müs­sen die­se in einer Not­un­ter­kunft unter­ge­bracht wer­den. Um auf kurz­fri­stig hohe Zugangs­ge­scheh­nis­se, wie auch Anfang letz­ten Jah­res mit Beginn der Ukrai­ne-Kri­se ein­ge­tre­ten, vor­be­rei­tet zu sein, trifft dem Land­rats­amt Lich­ten­fels hier auch eine staat­lich vor­ge­ge­be­ne Vor­hal­te­pflicht an Unterkünften.

Als Not­un­ter­kunft dient bis­lang die Sport­hal­le der Berufs­schu­le Lich­ten­fels, die aktu­ell aller­dings nicht belegt ist. Da die andau­ern­de Sper­rung bzw. Bele­gung einer Sport­hal­le sowohl für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler als auch für die Ver­ei­ne kei­ne Lösung ist, sol­len die Land­rats­äm­ter auf Kosten des Frei­staa­tes Bay­ern geeig­ne­te Flücht­lings­un­ter­künf­te als Ersatz für die­se Schul­turn­hal­len-Not­un­ter­künf­te (neu) bauen.

Der „Rote Punkt“ markiert den Standort für die geplante Notunterkunft für Flüchtlinge zwischen Lichtenfels und Schney in der Friedrich-Ebert-Straße. Grafik: Landratsamt Lichtenfels / Kartengrundlage www.geodaten.bayern.de

Der „Rote Punkt“ mar­kiert den Stand­ort für die geplan­te Not­un­ter­kunft für Flücht­lin­ge zwi­schen Lich­ten­fels und Schney in der Fried­rich-Ebert-Stra­ße. Gra­fik: Land­rats­amt Lich­ten­fels / Kar­ten­grund­la­ge www​.geo​da​ten​.bay​ern​.de

Der Land­kreis Lich­ten­fels hat ein land­kreis­ei­ge­nes Grund­stück in der Nähe von Schney (vgl. neben­ste­hen­des Bild). Hier plant das Land­rats­amt eine Not­un­ter­kunft in modu­la­rer Bau­wei­se, d.h. dass hier Con­tai­ner zum Ein­satz kom­men. Im Rah­men der Bür­ger­ver­samm­lung wird Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner auf die der­zei­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen, die aktu­el­len Flücht­lings­zah­len und die kon­kre­ten Pla­nun­gen für die­se Not­un­ter­kunft ein­ge­hen. Zudem besteht selbst­ver­ständ­lich auch die Mög­lich­keit Fra­gen zu stellen.

Aktu­el­le Zah­len für den Land­kreis, u.a. zu den bereits bestehen­den dezen­tra­len und Gemein­schafts­un­ter­künf­ten fin­den Sie auf den Inter­net­sei­ten des Land­rats­am­tes unter https://​www​.lkr​-lif​.de/​a​syl.

Bei der heu­ti­gen Bür­ger­mei­ster­dienst­be­spre­chung im Land­rats­amt waren sich alle Bür­ger­mei­ster der elf Städ­te, Märk­te und Gemein­den einig, dass die „Kom­mu­na­le Fami­lie“ mit Land­rats­amt und Gemein­de­ver­wal­tun­gen sowie Land­rat, Bür­ger­mei­ste­rin und Bür­ger­mei­ster bei dem The­ma der Flücht­lings­un­ter­brin­gung wei­ter­hin eng zusam­men­ar­bei­ten, da sie sich der gro­ßen Auf­ga­be bewusst sind.


Hin­ter­grund

Der Zustrom von Flücht­lin­gen nach Deutsch­land reißt nicht ab. Damit steigt auch bay­ern­weit der Zugang von Asyl­su­chen­den stark an und die Unter­brin­gungs­si­tua­ti­on ver­schärft sich wei­ter­hin. Auf­grund der erwei­ter­ten Mobil­ma­chung in der rus­si­schen Föde­ra­ti­on und der Fol­gen für die Ukrai­ne, sowie den Erd­be­ben in der Tür­kei und Syri­en und den ange­kün­dig­ten Visa-Erleich­te­run­gen bestehen zudem zwei Fak­to­ren, wel­che das Zugangs­ge­sche­hen noch wei­ter anstei­gen las­sen können.