Sieg von Bro­se Bam­berg gegen den MBC mit bit­te­rem Beigeschmack

symbolbild basketball

Bro­se Bam­berg setz­te sich am 23. Spiel­tag der easy­Cre­dit Bas­ket­ball Bun­des­li­ga beim SYN­TAI­NICS MBC mit 99:95 durch und damit wei­ter­hin auf Platz acht fest. Der 5. BBL-Sieg in Serie hat­te jedoch einen faden Bei­geschmack. Chri­sti­an Seng­fel­der ver­letz­te sich nach vier Minu­ten am Sprung­ge­lenk und konn­te die Hal­le nur auf Krücken ver­las­sen. Sei­ne Mit­spie­ler figh­te­ten jedoch für ihren Kapi­tän, lie­ßen sich auch von einem zwi­schen­zeit­li­chen 10-Punk­te-Rück­stand (26:36, 14.) nicht aus dem Kon­zept brin­gen und hat­ten in der Schluss­pha­se in Spen­cer Rea­ves einen Scharf­schüt­zen, der zwei schwe­re Drei­er ver­senk­te. Bester Wer­fer der Bam­ber­ger, die das Rebound­ver­hält­nis mit 41:22 für sich ent­schie­den, war Solo­mon Young mit 20 Punk­ten. Patrick Heck­mann schramm­te mit 13 Zäh­lern und acht Rebounds nur knapp am Dou­ble-Dou­ble vorbei.

Oren Amiel: „Heu­te hat das Spiel unser Team­spi­rit gewon­nen. Wir haben sehr früh Chris ver­lo­ren, zudem möch­te ich hier mein Bei­leid an Patrick Heck­mann aus­spre­chen, der sei­nen Stief­va­ter ver­lo­ren hat – es war also ein sehr emo­tio­na­ler Sieg auf vie­len Ebe­nen. In sol­chen Situa­tio­nen gibt es zwei Optio­nen: du gibst dich auf oder du gewinnst. Und mit gewin­nen mei­ne ich dabei gar nicht den Blick aufs Score­board, son­dern den Spi­rit auf­recht zu erhal­ten und die Par­tie hart zu Ende spie­len. Die Jungs haben heu­te ihren Job groß­ar­tig erle­digt. Wir haben die gesam­te Spiel­zeit über die ‚Red Army‘ in unse­rem Rücken gespürt, das hat uns noch­mal zusätz­lich moti­viert und gepusht. Alles in allem: ein tol­ler und wich­ti­ger Sieg!“

Der Beginn war aus­ge­gli­chen, mit den bes­se­ren Akzen­ten auf Sei­ten der Bam­ber­ger (9:5, 3.). In Minu­te vier dann aber die Schreck­se­kun­de, die das gesam­te Spiel über andau­ern soll­te. Chri­sti­an Seng­fel­der knick­te um und konn­te nicht mehr ein­ge­setzt wer­den. Sei­ne Mit­spie­ler zeig­ten sich zumin­dest kurz davon gezeich­net, muss­ten in der Fol­ge einen 2:11-Lauf und einen Fünf-Punk­te-Rück­stand hin­neh­men (11:16, 7.). Vor allem von jen­seits der 6,75m-Linie woll­te im ersten Vier­tel so gut wie nichts fal­len, ledig­lich ein Tref­fer bei neun Ver­su­chen stand nach zehn Minu­ten zu buche. Der kam kurz vor der Sire­ne von Patrick Heck­mann, wur­de jedoch im Gegen­zug von Clyb­urn eben­falls durch einen Drei­er zum Vier­tel­end­stand von 22:26 gekontert.

In den zwei­ten zehn Minu­ten bestimm­ten zunächst die Wei­ßen­fel­ser das Gesche­hen, brach­ten Bro­se durch Drei­er von Mus­hi­di und Clyb­urn nach 14 Minu­ten zwei­stel­lig in Rück­stand: 26:36. Aber die Gäste kämpf­ten sich zurück ins Spiel. Mit­te des Vier­tels fie­len denn auch end­lich die ersten kon­stan­ten Distanz­wür­fe in Serie – Bohačík, Heck­mann und Rea­ves sorg­ten durch drei in Fol­ge für den Aus­gleich (38:38, 16.). Aber­mals ein erfolg­rei­cher Rea­ves-Drei­er war es, der die Füh­rung zwei­ein­halb Minu­ten vor der Halb­zeit wie­der auf Bam­ber­ger Sei­te zog: 43:41. Bro­se stand nun kon­se­quen­ter in der Ver­tei­di­gung, mach­te dem MBC das Leben offen­siv nun deut­lich schwe­rer als noch zu Beginn. Mit einer 50:49-Führung ging es in die Kabine.

Anfang der zwei­ten Halb­zeit stan­den die Bam­ber­ger dann zunächst wie­der zu weit von ihren Gegen­spie­lern weg. Die nutz­ten das für drei schnel­le Drei­er zum erneu­ten Rück­stand Bro­ses (55:61, 23.). Der gut auf­ge­leg­te Solo­mon Young, dazu Patrick Mil­ler mit vier Punk­ten in Serie sorg­ten aller­dings Mit­te des Abschnitts für den erneu­ten Aus­gleich: 61:61. Ein Drei­er von Spen­cer Rea­ves bedeu­te­te kurz dar­auf die aber­ma­li­ge Füh­rung, die in der Fol­ge mehr­mals hin- und her­wech­seln soll­te. Nach knapp 28 gespiel­ten Minu­ten änder­te ein wei­te­re erfolg­rei­cher Distanz­wurf – dies­mal von Kevin Wohl­rath – den Vor­sprung ein letz­tes Mal für die­ses Vier­tel, aus dem Bro­se ein klei­nes Pol­ster von drei Punk­ten mit in den Schluss­ab­schnitt nahm, es beim Stand von 71:74 in die letz­ten zehn Minu­ten ging.

Dort blieb es eine enge Ange­le­gen­heit. Zunächst zeig­te sich Bro­se treff­si­che­rer, lag nach Drei­ern von Sim­mons und Young zwi­schen­zeit­lich wie­der mit fünf Punk­ten in Front (85:79, 34.). Doch die Haus­her­ren kamen aber­mals ran, mehr noch, gin­gen vier Minu­ten vor Schluss durch einen 7:0‑Lauf ihrer­seits wie­der in Füh­rung: 85:86. Bro­se aber blieb bis­sig, kämpf­te wei­ter und war vor allem beim Rebound extrem kon­zen­triert. Doch nicht nur Zupacken konn­ten die Bam­ber­ger, sie hat­ten in der ent­schei­den­den Pha­se auch Spen­cer Rea­ves. Der traf zunächst den wich­ti­gen Drei­er zum 94:90 bei noch ver­blei­ben­den 90 Sekun­den und kurz dar­auf den näch­sten wich­ti­gen Drei­er zum 97:92 bei noch zwölf Sekun­den auf der Uhr. Zwar fing sich Bro­se noch­mals einen Distanz­wurf des MBC, Solo­mon Young aber tüte­te 5,8 Sekun­den vor Ende des Spiels mit zwei erfolg­rei­chen Frei­wür­fen den 5. BBL-Sieg in Fol­ge ein.

Bro­se Bamberg:
Mil­ler 14, Bell 8, Wohl­rath 3, Sim­mons 7, Bohačík 7, Chach­ash­vi­li 6, Young 20, Rea­ves 19, Heck­mann 13, Seng­fel­der 2