„Ori­ent meets Okzi­dent“ am 4. März in Peg­nitz war ein vol­ler Erfolg

"Orient meets Okzident"
"Orient meets Okzident" (Foto: privat)

Zu einem neu­en For­mat lud der Unter­stüt­zer­kreis Peg­nitz e.V. Musik­lie­ben­de und Musik­schaf­fen­de ein, und das Kon­zept der musi­ka­li­schen Begeg­nung „Ori­ent meets Okzi­dent“ wur­de ein vol­ler Erfolg: die Räu­me von Minas Musik­un­ter­richt in Peg­nitz platz­ten förm­lich aus allen Näh­ten, als Kat­rin Heinz-Karg an Pia­no und Akkor­de­on (aus Peg­nitz) mit Kha­led Osoo an der kur­di­schen Lang­hals­lau­te „Bouz­ouk“ (aus Syri­en) und Maci­ga Dia­wa­ra an der Djem­be (aus Mali) sich live auf die Rei­se mach­ten. Kein Stück war zuvor geprobt, alle Melo­dien und Rhyth­men fan­den und ver­ein­ten sich in Echt­zeit vor einem Publi­kum aus Land­kreis und Stadt Bay­reuth und Geflüch­te­ten, die der­zeit in Peg­nitz unter­ge­bracht sind.

„Ganz oft hat­te ich an die­sem Abend Gän­se­haut- weil es so schön, so berüh­rend war: ganz beson­ders auch als einer unse­rer syri­schen Neu­an­kömm­lin­ge spon­tan Lie­der aus sei­ner Hei­mat anstimm­te“, berich­tet Susan­ne Bau­er, die Orga­ni­sa­to­rin des Abends. Gemein­sam wur­de den Klän­gen gelauscht und mit­ge­fühlt, denn den anwe­sen­den Syrern war ihre Sor­ge um die Lie­ben in der Hei­mat, teils in den Erd­be­ben­ge­bie­ten, deut­lich anzu­mer­ken. Manch einer ver­lieh sei­ner Rüh­rung über die Anteil­nah­me Aus­druck in Gesprä­chen in den Pau­sen denn die Sor­gen sind groß: die Ver­sor­gung der Erd­be­ben­op­fer ist in eini­gen kur­di­schen Regio­nen Syri­ens noch immer nicht erfolgt, an die­sem Abend wur­den hier­für auch Spen­den vom Publi­kum abge­ge­ben, und die Musik ver­band alle im Raum. Die Mul­ti-Instru­men­ta­li­stin Heinz-Karg bewies ihr Talent Men­schen zu ermu­ti­gen und ein­zu­be­zie­hen, gab hier einem Mäd­chen im Publi­kum einen „Regen­ma­cher-Stab“ zur Unter­stüt­zung der Per­cus­sion, wech­sel­te selbst zwi­schen Akkor­de­on und Pia­no und stell­te für einen spon­tan mit­spie­len­den Gitar­ri­sten rasch die Tech­nik ein.

Die­ses hohe Maß an Empa­thie und Umstel­lungs­fä­hig­keit in Musik­sti­len sowie Rhyth­mik hilft ihr auch in ihrer täg­li­chen Arbeit in ihrer inklu­si­ven Musik­schu­le und kon­se­quent setz­te sie Ihr Mot­to: „Jeder kann Musik machen!“ um: so kam es zu wun­der­bar har­mo­ni­schen Momen­ten und der 2015 selbst aus Syri­en geflo­he­ne Kha­led Osoo ver­zau­ber­te mit sei­ner Bouz­ouk – er sei dank­bar für alle Hil­fen, die ihm in Peg­nitz ent­ge­gen­ge­bracht wur­den: Osoo ist inzwi­schen wie­der mit der Fami­lie ver­eint, hat nach vie­len Arbeits­stel­len über Zeit­ar­beits­fir­men nun eine Fest­an­stel­lung und freut sich, dass er mit sei­ner Musik auch wie­der etwas zurück­ge­ben kann für die Unter­stüt­zung und Freund­lich­keit, die ihm selbst ent­ge­gen­ge­bracht wur­de. Zugleich macht er mit sei­ner Geschich­te auch den ande­ren Geflüch­te­ten Mut, die oft lan­ge War­te­zei­ten und Unge­wiss­hei­ten aus­hal­ten müs­sen. Am Ende die­ses beson­de­ren Abends war man sich einig: das soll­te nicht der letz­te die­ser Art gewe­sen sein – man darf also gespannt sein. Bau­er dank­te auch den För­der­mit­tel­ge­bern der Adal­bert-Raps-Stif­tung, über den För­der­pool Flücht­lings­ar­beit des Land­krei­ses wur­de die­ser Abend möglich.“