Haus­halts­re­de 2023 der CSU-Stadt­rad­tsfrak­ti­on Forchheim

Sehr geehr­ter Herr Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Kirsch­stein,
sehr geehr­ter Herr Bür­ger­mei­ster Schön­fel­der,

sehr geehr­te Frau Bür­ger­mei­ste­rin Dr. Prech­tel,

sehr geehr­te Kol­leginnen und Kol­legen aus dem Forch­hei­mer Stadtrat,


„Nie ste­hen blei­ben.“
Arthur Mil­ler (ame­ri­ka­ni­scher Schriftsteller)

Mit die­sen Wor­ten des ame­ri­ka­ni­schen Schrift­stel­lers begann der dies­jäh­ri­ge Haus­halts­an­trag der CSU-Stadt­rats­frak­ti­on Forchheim.


Ein mehr als pas­sen­des Zitat gera­de jetzt in einer Pha­se der Ver­än­de­rung.
Vie­le Bür­ge­rinnen und Bür­ger machen sich Gedan­ken wie es wei­ter geht, kann ich mir Strom und Gas wei­ter­hin lei­sten? Kommt eine Rezes­si­on, wenn ja inwie­weit wer­de ich davon betrof­fen sein? Kurz um: Die Zukunfts­aus­sich­ten haben sich ver­schlech­tert und es ist eine gewis­se Verun­si­che­rung festzustellen.

Gera­de in die­sen Zei­ten wol­len alle Men­schen auch die Bür­ger Forch­heims poli­ti­sche Ver­ant­wor­tungs­trä­ger die durch inno­va­ti­ves, zupacken­des und umsich­ti­ges Pro­blem­lö­sen mit einem ver­nünf­ti­gen Maß an Aus­ge­wo­gen­heit und Weit­sicht, mit­tel und lang­fri­sti­ge Ent­schei­dun­gen zum Woh­le der Stadt Forch­heim treffen.
Unter die­sem Mot­to steht die Arbeit der CSU-Stadt­rats­frak­ti­on.


Nie ste­hen blei­ben bedeu­tet auch, schnell und unbü­ro­kra­tisch auf ver­än­der­te Rah­men­be­din­gun­gen zu reagie­ren. Wir als CSU-Stadt­rats­frak­ti­on wer­den wei­ter­hin alle Inve­sti­tio­nen auf Dring­lich­keit, Nach­hal­tig­keit und Effek­ti­vi­tät beur­tei­len und sind nicht bereit das Geld der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit der Gieß­kan­ne zu verteilen.

Dies haben wir mit unserem dies­jäh­ri­gen Haus­halts­an­trag wie­der zum Aus­druck gebracht. Auf Grund der zeit­li­chen Vor­ga­ben und vor allem dar­auf, dass die ein­ge­reich­ten Haus­halts­an­trä­ge bei der ganz­tä­gi­gen Haus­halts­be­ra­tung breit und kon­tro­vers dis­ku­tiert und beraten wur­den, ver­zich­te ich heu­te auf Detailthemen.

Für das Haus­halts­jahr 2023 und die fol­gen­den Finanz­plan­jah­re gilt es den Gür­tel etwas enger zu schnal­len, allen vor­an im Bereich der Inve­sti­tio­nen. Dies hat weit­rei­chen­de Kon­se­quen­zen für die Pflicht­aufgaben unse­rer Kom­mu­ne, aber auch für die frei­wil­li­gen Lei­stun­gen.
Grund­sätz­lich hal­ten wir an dem Prin­zip „Pflicht­auf­ga­ben vor frei­wil­li­gen Lei­stun­gen“ fest, dies
aber mit ent­spre­chen­dem gesun­den Men­schen­ver­stand und ohne ideo­lo­gi­sche Vor­prä­gung.
Lei­der ist fest­zu­stel­len, dass die­ses Prin­zip nicht mehr durch­gän­gig zum Tra­gen kommt.

In eini­gen Berei­chen schenkt man dem städ­ti­schen Haus­halt - sowohl im Inve­sti­ti­ons­haus­halt als auch im Ergeb­nis­haus­halt wenig Beach­tung und setzt gewis­se eige­ne Inter­es­se um.

Anders sind machen Stel­len­meh­run­gen und Inve­sti­tio­nen nicht zu erklä­ren. Im Gegen­zug wer­den Inve­sti­tio­nen in zukunfts­ori­en­tie­re Pro­jek­te ver­scho­ben oder uns als „soge­nann­te Schub­la­den­pro­jek­te“ verkauft.

Bei­spiel­haft hier­für sind die Inve­sti­tio­nen in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen, Schu­len und in das Kul­tur­zen­trum Kol­ping­haus. Hier wer­den Inve­sti­tio­nen gestri­chen, gescho­ben und auf­ge­teilt. Es macht unse­rer Mei­nung nach wenig Sinn, Geld für Pla­nun­gen ein­zu­stel­len, die Umset­zung aber erst eini­ge Jahre spä­ter begin­nen zu lassen.

Hier wer­den Prio­ri­tä­ten falsch gesetzt, gegen bestehen­de Mehr­heits­be­schlüs­se des Stadt­rats. Aus die­sem Grund wird es in die­sem Jahr auch kein ein­stim­mi­ges Votum aus den Rei­hen der CSU-Stadt­rats­frak­ti­on geben. Wir ver­wal­ten und inve­stie­ren das Geld der Forch­hei­mer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Zum Woh­le die­ser. Dies muss mit ent­spre­chen­der Ver­ant­wor­tung gesche­hen. Feh­ler kön­nen pas­sie­ren, das gehört zum täg­li­chen Business.

Was nicht akzep­ta­bel ist, ist der Umgang des Dienst­herrn mit die­sen. Über 1,3 Mio. Euro an För­der­gel­dern ent­ge­hen der Stadt Forch­heim und anstatt, dass die Stadt­spit­ze proak­tiv mit die­sem Ver­ga­be­ver­stoß umgeht, wird er rund acht Mona­te lang tot­ge­schwie­gen und danach ein­fach lapi­dar ver­kün­det. Kei­ne Bemü­hun­gen um Scha­dens­be­gren­zung. Ein Zustand der sei­nes­glei­chen sucht.


Wir unter­stüt­zen aus­drück­lich die zahl­rei­chen Maß­nah­men und Hil­fe­stel­lun­gen, die die Stadt Forch­heim im Rah­men ihres Haus­halts­jah­res umsetzt. Dazu gehö­ren allen vor­an die kostenlo­sen Lei­stun­gen des Bau- und Grün­be­trie­bes für Ver­an­stal­tun­gen von Forch­hei­mer Ver­ei­nen und Ver­bän­den. Dies soll auch wei­ter­hin so blei­ben. So wird Ehren­amt wertgeschätzt.

Der Ver­wal­tung mit dem ver­ant­wort­li­chen Bür­ger­mei­ster Udo Schön­fel­der an der Spit­ze und noch­mals maß­geb­lich der Finanz­ver­wal­tung unter der Füh­rung unse­res Käm­me­rers Herrn Wink­ler und sei­ner Stell­ver­tre­te­rin Frau Kohl­mann-Huberth, sowie Herrn Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Kirsch­stein dan­ken wir für die gute Zusam­men­ar­beit in die­sem Jahr. Auf eine wei­ter­hin kon­struk­ti­ve Zusam­men­ar­beit freu­en wir uns.

Für Rück­fra­gen aller Art ste­he ich Ihnen jeder­zeit per­sön­lich zur Ver­fü­gung.
Herz­li­chen Dank und vie­le Grüße


Josua Flierl

Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der