För­de­run­gen für „Jun­ges Woh­nen“ in Coburg möglich

Ober­bür­ger­mei­ster und Wohn­bau spre­chen mit Bun­des­bau­mi­ni­ste­rin Gaywitz

In einer gemein­sa­men Video­kon­fe­renz hat­ten Stadt und Wohn­bau Coburg am Mon­tag die Mög­lich­keit der Bun­des­mi­ni­ste­rin für Woh­nen, Stadt­ent­wick­lung und Bau­we­sen, Kla­ra Gey­witz, die Cobur­ger Bau­pro­jek­te zum Jun­gen Woh­nen vor­zu­stel­len und dabei für die Stadt bei der Ver­ga­be von För­der­mit­teln zu werben.

Rendering des Projektes Junges Leben Coburg – Idee für das ehemalige Wohnbaugebäude © Wohnbau Stadt Coburg

Ren­de­ring des Pro­jek­tes Jun­ges Leben Coburg – Idee für das ehe­ma­li­ge Wohn­bau­ge­bäu­de © Wohn­bau Stadt Coburg

„Wir müs­sen bestehen­de Infra­struk­tur in den Mit­tel­städ­ten nut­zen, anstatt immer neue in den Bal­lungs­räu­men zu schaf­fen“, eröff­ne­te Chri­sti­an Mey­er, Geschäfts­füh­rer der Wohn­bau, das Gespräch. Durch den Umbau des ehe­ma­li­gen Wohn­bau-Gebäu­des nahe der Hei­lig­kreuz­kir­che in Jun­ges Woh­nen sowie die Ent­wick­lung am Loh­gra­ben und im Stein­weg zum Quar­tier für jun­ges Leben habe Coburg die Chan­ce auch für die Alters­grup­pe 18 bis 28 attrak­ti­ver zu wer­den. Dafür sei aber eine För­de­rung notwendig.

Die Mini­ste­rin hat­te für die Vor­ha­ben nicht nur eini­ge mög­li­che För­de­run­gen im vir­tu­el­len Gepäck, son­dern auch das Ver­spre­chen, sich gemein­sam mit Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Andre­as Schwarz beim Frei­staat Bay­ern für eine För­de­rung der Cobur­ger Pro­jek­te ein­zu­set­zen. Das ins­ge­samt 500 Mil­lio­nen schwe­re För­der­pro­gramm 2023 für Jun­ges Woh­nen wird zwar vom Bund auf­ge­legt, ver­teilt wer­den die Gel­der aller­dings von den Län­dern. Am 6. März besucht des­halb der Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ster für Woh­nen, Bau und Ver­kehr, Chri­sti­an Bern­rei­ter, Coburg, um sich selbst von den bei­den Pro­jek­ten zu über­zeu­gen. Wäh­rend der Video­kon­fe­renz ergab sich für die Cobur­ger Wohn­bau aber auch noch die Mög­lich­keit, auf Her­aus­for­de­run­gen beim Jun­gen Woh­nen sowie ande­ren aktu­el­len Pro­jek­ten hin­zu­wei­sen. Sor­gen berei­tet Chri­sti­an Mey­er zum Bei­spiel eine mög­li­che Ver­wäs­se­rung des Jun­gen Woh­nens, sofern es nicht gelingt, befri­ste­te Miet­ver­trä­ge schlie­ßen zu kön­nen wie zum Bei­spiel in Studentenwohnheimen.

Abseits des Jun­gen Woh­nens warb Wohn­bau-Geschäfts­füh­rer Mey­er gemein­sam mit Ober­bür­ger­mei­ster Domi­nik Sau­er­teig für eine gerech­te­re Ver­tei­lung von För­der­mit­teln zugun­sten klei­ne­rer Städ­te. Glei­ches gel­te für die Miet­preis-Kap­pungs­gren­ze: Bestraft wer­den die Kom­mu­nen mit beson­ders nied­ri­gen Mie­ten im sozia­len Woh­nungs­bau, denn ihnen sind stren­ge­re Gren­zen zur Miet­erhö­hung nach Sanie­rung gesetzt: Eine Sanie­rung von Gebäu­den, die dies drin­gend nötig haben, ist für die Wohn­bau des­halb trotz groß­zü­gi­ger Unter­stüt­zung der Stadt wirt­schaft­lich nicht möglich.

Dass wich­ti­ge Pro­jek­te nicht ange­packt wer­den wegen der Kap­pungs­gren­ze pas­siert nicht nur in Coburg, son­dern in vie­len Städ­ten. „Wir haben unser Tafel­sil­ber nicht ver­scher­belt und kön­nen des­halb aktu­ell als Stadt gün­sti­gen Lebens­raum zur Ver­fü­gung stel­len und müs­sen unse­re Woh­nun­gen nicht teu­er zurück­kau­fen wie ande­re Städ­te“, sagt Ober­bür­ger­mei­ster Domi­nik Sau­er­teig. Damit dies so blei­ben kön­ne, braucht es die Mög­lich­keit ren­ta­bler Sanie­rungs­vor­ha­ben. Die Mini­ste­rin stell­te dar­auf­hin die Mög­lich­keit einer För­de­rung auch durch wei­te­re Töp­fe z. B. aus dem sozia­len Woh­nungs­bau in Aus­sicht. Ver­spre­chen frei­lich konn­te sie nicht – außer dass sie die The­men mit­neh­me. Sie stell­te aber auch klar, dass es eine gieß­kan­nen­ar­ti­ge För­de­rung mit ihr als Mini­ste­rin nicht mehr geben wer­de – dafür aber wei­ter­hin För­der­pro­gram­me für Jun­ges Woh­nen und sozia­len Wohnungsbau.