FDP-Gesund­heits­po­li­ti­ker besucht in Forch­heim Her­stel­ler von Spezialsehhilfen

v.l. Andrew Ullmann, Alfred Schüttinger, Sebastian Körber, Axel Schüttinger. Alfred Schüttinger erläutert die Produktion der Gläser für Spezialsehhilfen am Forchheimer Standort. Foto: Franka Struve-Waasner
v.l. Andrew Ullmann, Alfred Schüttinger, Sebastian Körber, Axel Schüttinger. Alfred Schüttinger erläutert die Produktion der Gläser für Spezialsehhilfen am Forchheimer Standort. Foto: Franka Struve-Waasner

Der gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­cher der FDP-Bun­des­tags­frak­ti­on Andrew Ull­mann besuch­te gemein­sam mit Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Seba­sti­an Kör­ber (FDP) sowie den stell­ver­tre­ten­den FDP-Kreis­vor­sit­zen­den Fran­ka Struve-Waas­ner und Robin Sta­mos die Forch­hei­mer Fir­ma A. SCHWEI­ZER GmbH und nahm anschlie­ßend an einer Werks­füh­rung durch den geschäfts­füh­ren­den Gesell­schaf­ter Alfred Schüt­tin­ger teil. Das Unter­neh­men wur­de im Jahr 1840 in Fürth gegrün­det, 1907 sie­del­te es nach Forch­heim um. Es ent­wickel­te sich über die Errich­tung einer Glas­schlei­fe­rei und die Fer­ti­gung opti­scher Pro­duk­te hin zum Spe­zia­li­sten für Spe­zi­al­seh­hil­fen. Heu­te beschäf­tigt Schwei­zer am Fir­men­sitz in Forch­heim in den ver­schie­de­nen Unter­neh­mens­be­rei­chen und Toch­ter­ge­sell­schaf­ten mehr als 100 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mitarbeiter.

Spe­zi­al­seh­hil­fen sind Medizinprodukte
Wäh­rend der Fir­men­prä­sen­ta­ti­on geht Alfred Schüt­tin­ger auf die büro­kra­ti­schen Hür­den ein, die das Unter­neh­men durch die Klas­si­fi­ka­ti­on der Spe­zi­al­seh­hil­fen als Medi­zin­pro­dukt stem­men muss. Ins­be­son­de­re die not­wen­di­gen Zer­ti­fi­zie­run­gen für die 2017 in Kraft getre­te­ne euro­päi­sche Ver­ord­nung über Medi­zin­pro­duk­te berei­te Schwie­rig­kei­ten, so Schüt­tin­ger, weil vie­les an Zustän­dig­kei­ten immer noch unklar sei bzw. extrem auf­wän­dig umzu­set­zen sei. Laut dem Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Gesund­heit müs­sen Medi­zin­pro­duk­te mit einer CE-Kenn­zeich­nung ver­se­hen wer­den, um auf dem euro­päi­schen Markt in den Ver­kehr gebracht oder in Betrieb genom­men wer­den zu kön­nen. Die CE-Kenn­zeich­nung darf nur ange­bracht wer­den, wenn das Pro­dukt die grund­le­gen­den Sicher­heits- und Lei­stungs­an­for­de­run­gen erfüllt. Die Her­stel­ler müs­sen ein spe­zi­el­les Qua­li­täts­ma­nage­ment­sy­stem eta­blie­ren, das unter ande­rem für jedes Pro­dukt die Durch­füh­rung eines Ver­fah­rens des Risi­ko­ma­nage­ments (Mini­mie­rung von Risi­ken) und einer kli­ni­schen Bewer­tung sicher­stellt. Dies wird in der Medi­zin­pro­duk­te­ver­ord­nung gere­gelt, kurz „MDR“
(Medi­cal Device Regulation).

Zulas­sung von Medi­zin­pro­duk­ten vereinfachen
Seit dem 26. Mai 2021 ist die MDR für alle Medi­zin­pro­duk­te ver­pflich­tend anzu­wen­den. Arti­kel 120 (3) MDR defi­niert jedoch eine Über­gangs­frist für Bestands­pro­duk­te. Auf die­se Frist weist Andrew Ull­mann hin. „Die Ver­län­ge­rung der Über­gangs­frist für die MDR-Ver­ord­nung wird jetzt erst ein­mal fort­ge­setzt, aber ins­ge­samt müs­sen wir die Zulas­sung von Medi­zin­pro­duk­ten ein­fa­cher machen, büro­kra­tie­är­mer und auch mehr mit Sach­ver­stand“, for­dert der libe­ra­le gesund­heits­po­li­ti­sche Sprecher.
Seba­sti­an Kör­ber dank­te Fir­men­chef Alfred Schüt­tin­ger für die Fir­men­prä­sen­ta­ti­on und Werks­füh­rung und freu­te sich über die rege Teilnahme.