Land­kreis Bam­berg: Grü­ne Kreis­tags­frak­ti­on for­dert Sach­stands­be­richt zur aktu­el­len Situa­ti­on der Kurzzeitpflege

Alar­mie­ren­de Situa­ti­on der Kurz­zeit­pfle­ge im Land­kreis Bamberg

Die Grü­ne Frak­ti­on im Kreis­tag for­dert einen umfas­sen­den Sachstandsbericht

In einer Pres­se­mit­tei­lung schreibt die Bam­ber­ger Kreis­tags­frak­ti­on von BÜND­NIS 90/DIE GRÜNEN:

In der Regi­on Bam­berg sind die Kurz­zeit­pfle­ge­plät­ze rar. Aktu­ell ste­hen für die cir­ca 147.000 Bürger:innen im Land­kreis gera­de ein­mal acht feste Plät­ze zur Ver­fü­gung. Im senio­ren­po­li­ti­schen Gesamt­kon­zept des Land­krei­ses von 2016 wur­de jedoch bis 2020 ein Bedarf von min­de­stens 49 festen Plät­zen ermit­telt, bis Ende 2025 wird ein Bedarf von 54 bis 84 Plät­zen pro­gno­sti­ziert. (Quel­le: https://​www​.land​kreis​-bam​berg​.de/​m​e​d​i​a​/​c​u​s​t​o​m​/​1​6​3​3​_​8​3​9​6​_​1​.​P​D​F​?​1​4​8​9​5​7​6​803). Der Bericht stellt zudem fest, dass sich die­se Bedar­fe durch das zuneh­men­de Durch­schnitts­al­ter der Gesell­schaft im lau­fen­den Jahr­zehnt noch wei­ter erhö­hen werden.

„Sowohl von Bürger:innen als auch von betrof­fe­nen Insti­tu­tio­nen sei­en die Rufe an die Poli­tik klar zu ver­neh­men,“ stel­len Bar­ba­ra Mül­lich und Sil­via Pfeu­fer fest. Die grü­nen Kreis­rä­tin­nen beto­nen: „Auf­grund der bereits heu­te dra­ma­ti­schen Lage im Land­kreis Bam­berg steu­ern wir zukünf­tig auf ein rie­si­ges Pro­blem zu, wenn wir jetzt kei­ne Maß­nah­men ergreifen“.

Des­we­gen hat die Kreis­tags­frak­ti­on von Bünd­nis 90 die Grü­nen Bam­berg Land dies­be­züg­lich einen Antrag ein­ge­bracht.

Sie for­dert von der Ver­wal­tung einen Sach­stands­be­richt über die aktu­el­le Situa­ti­on der Kurz­zeit­pfle­ge. Der Bericht soll Ant­wor­ten dar­auf geben, wie vie­le feste Kurz­zeit­pfle­ge­plät­ze im Land­kreis tat­säch­lich zum jet­zi­gen Zeit­punkt vor­han­den sind, in wel­chen Ein­rich­tun­gen die­se sind, wie sich die Situa­ti­on in den letz­ten Jah­ren ent­wickelt hat und wo in den ver­gan­ge­nen 5 Jah­ren neue feste Kurz­zeit­pfle­ge­plät­ze geschaf­fen wur­den oder wo in die­sem Zeit­raum feste Kurz­zeit­pfle­ge­plät­ze weg­ge­fal­len sind.

Zudem sol­le auf die­ser Basis schnellst­mög­lich ein Kon­zept erar­bei­tet wer­den, wie und wo die im senio­ren­po­li­ti­schen Gesamt­kon­zept als Bedarf postu­lier­ten Kurz­zeit­pfle­ge­plät­ze geschaf­fen oder ent­ste­hen werden.

Par­al­lel soll der Land­kreis Bam­berg prü­fen, ob der Bedarf und die Mög­lich­keit besteht eine eige­ne Sta­ti­on zur Kurz­zeit­pfle­ge ein­zu­rich­ten oder an bestehen­de Struk­tu­ren anzugliedern.

Der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Bernd Fricke erläu­tert hier­zu: „Ange­hö­ri­ge, die ihre pfle­ge­be­dürf­ti­gen Ver­wan­den zu Hau­se pfle­gen, brau­chen unse­re vol­le Unter­stüt­zung und haben ein Recht auf Aus­zei­ten. Ohne aus­rei­chen­de Kurz­zeit­pfle­ge­plät­ze kann der Anspruch auf eine zeit­lich begrenz­te sta­tio­nä­re Pfle­ge aber in unse­rer Regi­on gar nicht gel­tend gemacht wer­den oder die Suche nach einem Platz wird zur unzu­mut­ba­ren Herausforderung.“

Für Bar­ba­ra Mül­lich steht fest, dass jetzt sofort Maß­nah­men ergrif­fen wer­den müs­sen: „Etwa 80% der Pfle­ge­be­dürf­ti­gen wer­den zu Hau­se ver­sorgt. Wir for­dern von der Poli­tik, dass die pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen mehr gestärkt und unter­stützt wer­den, da mitt­ler­wei­le auch die ambu­lan­te Pfle­ge an ihre Gren­zen stößt und es immer mehr zu einem Lot­te­rie­spiel wird, Hil­fe zu bekom­men. Selbst Fach­ver­bän­de wie der VDK bekla­gen die Situation.“