Bay­reu­ther Gym­na­si­um Chri­sti­an-Erne­sti­num funkt zur ISS

Gymnasium Christian-Ernestinum funkt zur ISS

Funk­ama­teu­re ver­bin­den Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Bay­reu­ther Gym­na­si­ums Chri­sti­an-Erne­sti­num mit der Besat­zung der Inter­na­tio­na­len Raum­sta­ti­on ISS

Am 14.02.2023 um 11.20 Uhr ist es soweit: Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Gym­na­si­ums Chri­sti­an-Erne­sti­num in Bay­reuth (GCE) fun­ken mit einem Astro­nau­ten der Inter­na­tio­na­len Raum­sta­ti­on ISS wäh­rend ihres Über­flugs. Der Funk­kon­takt ist der Höhe­punkt eines MINT-Pro­jek­tes, in dem sich meh­re­re Klas­sen in den ver­gan­ge­nen Wochen mit dem Leben und Arbei­ten auf der Raum­sta­ti­on, ande­ren Raum­fahrt­pro­jek­ten sowie mit Astro­phy­sik beschäf­tigt haben. Dar­aus ist ein Kata­log an Fra­gen her­vor­ge­gan­gen, auf die die Schü­ler des GCE nun von einem Crew-Mit­glied der ISS Ant­wor­ten erhal­ten sol­len. Unter­stützt wird das GCE bei die­sem expo­nier­ten Pro­jekt von enga­gier­ten Funk­ama­teu­ren aus der Region.

„Wie schläft man in der Schwe­re­lo­sig­keit?“ – „Hat­ten Sie bereits ein­mal einen Außen­ein­satz?“ Die­se und ande­re Fra­gen wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler einem Astro­nau­ten der ISS stel­len kön­nen. Das Pro­jekt ARISS (Ama­teur-Radio der Inter­na­tio­na­len Raum­sta­ti­on) bie­tet Schu­len die Mög­lich­keit, in direk­ten Funk­kon­takt mit der ISS zu tre­ten. Damit möch­te das ARISS-Pro­gramm die Lern­mög­lich­kei­ten für Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Rah­men der MINT-Initia­ti­ve för­dern (MINT – Mathe­ma­tik, Infor­ma­tik, Natur­wis­sen­schaft und Technik).

Auch Kul­tus­mi­ni­ster Micha­el Pia­zo­lo zeigt sich begei­stert von dem Pro­jekt: „Vie­le Men­schen träu­men davon, ein­mal ins Welt­all zu flie­gen. Es ist eine ein­ma­li­ge Gele­gen­heit, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Gym­na­si­ums Chri­sti­an-Erne­sti­num Bay­reuth direkt mit der Besat­zung der ISS in Ver­bin­dung tre­ten kön­nen, um zu erfah­ren, wie es sich auf einer Raum­sta­ti­on lebt. Das ist eine Erfah­rung, die sie ihr Leben lang nicht ver­ges­sen wer­den. Ihre Begei­ste­rung für Natur­wis­sen­schaft und Tech­nik zahlt sich aus, denn auf einer Raum­sta­ti­on kann man ja nicht ein­fach mit dem Han­dy anru­fen. Man braucht Kennt­nis­se über Funk­fre­quen­zen, Geo­da­ten und die Erd­um­lauf­bahn. Das Pro­jekt zeigt ein­drück­lich, wohin die MINT-För­de­rung in Bay­ern führt: Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen sogar nach den Ster­nen greifen.“

Dass die Bewer­bung des GCE im Rah­men die­ses Pro­gramms erfolg­reich war, freut Schul­lei­ter Franz Eisen­traut. „Wir sind stolz, dass wir als eine von ganz weni­gen Schu­len in Deutsch­land in die­sem Jahr für die­ses Pro­jekt aus­ge­wählt wur­den. Es zeigt das außer­or­dent­li­che Enga­ge­ment unse­rer Lehr­kräf­te im MINT-Bereich.“

Der bevor­ste­hen­de Funk­kon­takt wird ca. 8 Minu­ten dau­ern, danach ver­schwin­det die ISS wie­der hin­ter dem Hori­zont. In die­ser Zeit wer­den Schü­le­rin­nen und Schü­ler ihre Fra­gen stel­len kön­nen; die Ant­wor­ten aus dem All wer­den in die Turn­hal­le und den Pau­sen­hof über­tra­gen, so dass die gan­ze Schul­ge­mein­schaft das Ereig­nis ver­fol­gen kann. Das ermög­li­chen zehn begei­ster­te Mit­glie­der des ört­li­chen Ama­teur­funk­ver­eins, indem sie mit ihrer Aus­rü­stung und lang­jäh­ri­gen Erfah­rung den Kon­takt zur mehr als 400 km ent­fern­ten Raum­sta­ti­on herstellen.

Rund um den Funk­kon­takt ins All gibt es neben Unter­richts­pro­jek­ten wei­te­re Akti­vi­tä­ten: Auf die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Unter­stu­fe war­tet z. B. ein LEGO-Bau-Wett­be­werb unter dem Mot­to „Going to space“. Die Preis­ver­lei­hung fin­det am ISS-Pro­jekt­tag statt, der für die gesam­te Schul­ge­mein­schaft auch inter­es­san­te Vor­trä­ge bie­tet. So berich­ten Pro­fes­sor Dr. Wer­ner Köh­ler und sein ehe­ma­li­ger Mit­ar­bei­ter Tho­mas Tril­ler von Expe­ri­men­ten auf der ISS, die sie ent­wickelt haben. Pro­fes­sor Dr. Ste­fan Schaffö­ner erzählt aus sei­ner For­schung über die beson­de­ren Anfor­de­run­gen, die die kera­mi­schen Hit­ze­schil­de erfül­len müs­sen. Dr. Katha­ri­na Wol­len­berg refe­riert über ihr Stu­di­um der Astro­phy­sik. Bereits im Vor­feld durf­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­lern in Vor­trä­gen von Pro­fes­sor Klaus Schil­ling, einem ehe­ma­li­gen Schü­ler der Schu­le, über die Ent­wick­lung von Klein­sa­tel­li­ten und Dr. Chri­sti­an Bran­des über die unend­li­chen Wei­ten des Uni­ver­sums Span­nen­des über die Welt außer­halb unse­rer Atmo­sphä­re erfahren.