27. Ober­frän­ki­scher Direkt­ver­mark­ter­tag infor­mier­te zum The­ma Marketing

LOGO Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg-Kulmbach

Das rich­ti­ge Pro­dukt für den rich­ti­gen Kunden

Mut, Krea­ti­vi­tät, ein kla­res Pro­fil und vor allem gute Pla­nung – das sind die Eck­pfei­ler einer erfolg­rei­chen Direkt­ver­mark­tung. So könn­te die Quint­essenz der rund 60 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer aus den drei Vor­trä­gen beim ober­frän­ki­schen Direkt­ver­mark­ter­tag am 30. Janu­ar 2023 im Lich­ten­fel­ser Stadt­teil Trieb lau­ten. Das Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (AELF) Coburg-Kulm­bach hat­te in den Land­gast­hof Karo­li­nen­hö­he ein­ge­la­den, um inter­es­sier­ten Land­wir­tin­nen und Land­wir­ten das wich­ti­ge The­ma Mar­ke­ting näherzubringen.

Ver­packun­gen sind Visi­ten­kar­te des Unternehmens

Im ersten von drei Vor­trä­gen ging Dr. Sophia Goß­ner von der Baye­ri­schen Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft (LfL) auf Ver­packun­gen in der Direkt­ver­mark­tung ein. Zunächst beleuch­te­te sie die recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen für ver­schie­de­ne Ver­packungs­ty­pen. Das ober­ste Ziel sei dabei der Schutz der Umwelt und des fai­ren Wett­be­werbs: „Die Her­stel­ler wer­den in die Pflicht genom­men, Ver­ant­wor­tung für den gesam­ten Lebens­zy­klus ihrer Ver­packung zu über­neh­men.“ Dem­entspre­chend hat die Abfall­ver­mei­dung die höch­ste Prio­ri­tät. Nicht nur aus öko­lo­gi­schen Gesichts­punk­ten sei der Ein­satz von nach­hal­ti­ge­ren Ver­packungs­al­ter­na­ti­ven sinn­voll. Es sei auch gutes Mar­ke­ting, denn „die Ver­packung ist die Visi­ten­kar­te des Unter­neh­mens.“ Gera­de für die Ziel­grup­pe in der Direkt­ver­mark­tung flie­ße die Art der Ver­packung durch­aus in die Kauf­ent­schei­dung mit ein.

Alter­na­ti­ven zu erd­öl­ba­sier­ten Verpackungen

Als Schlüs­sel zu mehr Nach­hal­tig­keit nann­te Dr. Sophia Goß­ner die Ver­wen­dung von Mono statt Ver­bund­ma­te­ria­li­en. Denn Ver­packun­gen, die nur aus einem Werk­stoff bestehen, sind deut­lich ein­fa­cher wie­der­zu­ver­wen­den. Zudem gebe es inzwi­schen vie­le Alter­na­ti­ven zu erd­öl­ba­sier­ten Mate­ria­li­en. Z. B. kön­ne Frisch­hal­te­fo­lie aus Pla­stik durch Frisch­hal­te­pa­pier mit Bie­nen­wachs­be­schich­tung ersetzt wer­den. Die­ses ist kom­po­stier­bar und kli­ma­neu­tral. Dr. Sophia Goß­ner: „Spre­chen Sie Ihren Ver­packungs­her­stel­ler aktiv auf umwelt­freund­li­che Alter­na­ti­ven an.“

Lebens­mit­tel shop­pen statt ein­fach nur einkaufen

„Erfolg ist plan­bar und beginnt weit vor dem Bau eines Ladens“, beton­te der zwei­te Refe­rent, Dani­el Küken­höh­ner vom Laden­pla­nungs­spe­zia­li­sten Pet­zin­ger aus Mün­chen. Ein geplan­tes, ein­heit­li­ches Kon­zept sei wich­tig, um dem Laden ein kla­res Pro­fil zu geben. Dafür soll­te man sich über­le­gen: Wer bin ich, mit wel­chen Pro­duk­ten wer­be ich und was ist mein Allein­stel­lungs­merk­mal? Sein Rat: „Erzäh­len Sie Geschich­ten, sei­en Sie authen­tisch, zei­gen Sie Men­schen und laden Sie die Pro­duk­te so emo­tio­nal auf.“ Ziel soll­te es sein, dass die Kun­den Lebens­mit­tel shop­pen wie in einer Bou­tique statt ein­fach ein­zu­kau­fen. Über eine kla­re Struk­tur im Laden kön­ne man bei­spiels­wei­se den Kun­den die Ori­en­tie­rung abneh­men, damit sie mehr Zeit haben, sich mit der Ware zu beschäftigen.

Neben der Laden­ge­stal­tung und Waren­prä­sen­ta­ti­on leg­te Dani­el Küken­höh­ner einen beson­de­ren Schwer­punkt auf das The­ma Licht: „Beleuch­tung ist nicht die Kos­me­tik der Waren­prä­sen­ta­ti­on, son­dern die Essenz.“ Auch ein ein­heit­li­cher Auf­tritt mit Logo, Schrift und Far­ben, die soge­nann­te Cor­po­ra­te Iden­ti­ty, sei wich­tig, um einen hohen Wie­der­erken­nungs­wert zu schaf­fen. Nie ver­ges­sen soll­te man aber: „Die Stars in Ihrem Hof­la­den sind Sie, Ihre Mit­ar­bei­ter, Ihre Pro­duk­te und Ihre Geschichten.“

„Wer nicht wirbt, der stirbt – wer falsch wirbt, stirbt früher“

Hei­ma­t­ent­wick­le­rin Mari­on Deinlein aus Holl­feld erzähl­te im abschlie­ßen­den drit­ten Vor­trag auch von ihren per­sön­li­chen Erfah­run­gen in der Direkt­ver­mark­tung. Sie hat gelernt: „Wenn ich nicht beant­wor­ten kann, was mein Ziel ist und wen ich anspre­chen will, bin ich ein gefun­de­nes Fres­sen für Anzei­gen­ver­käu­fer.“ Denn die Basis für ein erfolg­rei­ches Mar­ke­ting sei die Posi­tio­nie­rung am Markt. Bei der Wer­bung soll­te man ziel­ge­rich­tet vor­ge­hen statt das Gieß­kan­nen­prin­zip anzu­wen­den: „Eine Kern­fra­ge soll­te sein: Was haben ande­re davon, dass es mich und mei­ne Pro­duk­te gibt bzw. wel­ches Pro­blem lösen wir für die Kun­den?“ Um begehr­te Pro­duk­te zu erzeu­gen, könn­te man z. B. den Zusatz­nut­zen des Pro­dukts kommunizieren.