Gespro­che­nes Mahn­mal für die Bay­reu­ther Opfer der Shoah

Stadt eröff­net neue Gedenk­stät­te am Stern­platz bei einer Gedenk­stun­de am 26. Janu­ar – Gast­red­ner Dr. Lud­wig Spaenle

Die Stadt Bay­reuth hat am Stern­platz in der Fuß­gän­ger­zo­ne Maxi­mi­li­an­stra­ße ein aku­sti­sches Mahn­mal zur Erin­ne­rung an die Bay­reu­ther Opfer der Sho­ah errich­tet. Einen ent­spre­chen­den Grund­satz­be­schluss hat­te der Stadt­rat im Jahr 2020 gefasst. Mit dem Mahn­mal wird im Her­zen der Bay­reu­ther Innen­stadt ein wür­di­ges Geden­ken rea­li­siert. Die Gedenk­stät­te wird am Don­ners­tag, 26. Janu­ar, um 18 Uhr, im Rah­men einer fei­er­li­chen Ent­hül­lung ihrer Bestim­mung über­ge­ben. Bay­reuths Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sind hier­zu herz­lich ein­ge­la­den. Dr. Lud­wig Spaen­le, Beauf­trag­ter der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung für jüdi­sches Leben und gegen Anti­se­mi­tis­mus, wird als Gast­red­ner anläss­lich der Ein­wei­hung des Mahn­mals in Bay­reuth erwar­tet. Zum histo­ri­schen Hin­ter­grund der Gedenk­stät­te spricht der Bay­reu­ther Histo­ri­ker, Stadt­rat und ehe­ma­li­ge Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Dr. Chri­stoph Rabenstein.

Für die Aus­füh­rung des Mahn­mals hat sich die Stadt­ver­wal­tung Bay­reuth mit der Israe­li­ti­schen Kul­tus­ge­mein­de Bay­reuth abge­stimmt. Ober­bür­ger­mei­ster Tho­mas Ebers­ber­ger: „Wir freu­en uns, mit die­sem Mahn­mal ein außer­ge­wöhn­li­ches Erin­nern zu ermög­li­chen. Die Opfer der Sho­ah waren Men­schen aus der Mit­te unse­rer Stadt­ge­sell­schaft, deren Ver­lust wir betrau­ern. Wir wol­len als Stadt­ge­sell­schaft ein deut­li­ches Zei­chen gegen den man­cher­orts wie­der­erstar­ken­den Anti­se­mi­tis­mus set­zen. Wie wich­tig eine ideo­lo­gie­freie Erin­ne­rungs­kul­tur ist, erle­ben wir gera­de in die­sen Zei­ten, in denen es in Euro­pa wie­der Krieg und Ver­trei­bung gibt.“
Mit dem Gespro­che­nen Mahn­mal wird ein wür­di­ges Geden­ken an die jüdi­schen Opfer der NS-Dik­ta­tur im Her­zen der Bay­reu­ther Innen­stadt rea­li­siert. Es ver­sucht nicht, etwas dar­zu­stel­len, was nicht dar­stell­bar ist, son­dern macht den gro­ßen Ver­lust imma­te­ri­ell erfahr­bar. Pas­san­ten wer­den durch das Mahn­mal unver­mit­telt getrof­fen und die Namen sowie Lebens­da­ten der Opfer wer­den nicht durch abstrak­te Schrift­zei­chen ver­mit­telt, son­dern durch eine mensch­li­che Stim­me. Das Mahn­mal spie­gelt den aktu­el­len, der Stadt Bay­reuth bekann­ten For­schungs­stand wider, ist aber auf­grund sei­ner Beschaf­fen­heit anpas­sungs­fä­hig und kann somit auf neue Erkennt­nis­se reagieren.

Für den in den ver­gan­ge­nen Mona­ten rea­li­sier­ten Ent­wurf hat­te der Stadt­rat Ende Febru­ar ver­gan­ge­nen Jah­res grü­nes Licht gege­ben. Sein Urhe­ber bleibt auf eige­nen Wunsch anonym.