Thea­ter Hof: Der Dop­pel-Bal­lett­abend „Der Feu­er­vo­gel / Petrusch­ka“ begei­ster­te das Premieren-Publikum

Theater Hof: Der Doppel-Ballettabend „Der Feuervogel / Petruschka“ begeisterte das Premieren-Publikum Januar 2023
Im Bild: Filippo Italiano (Iwan Zarewitsch), Denis Mehmeti (Der unsterbliche Katschej), Irene Garcia Torres (Feuervogel), Ensemble. Foto: H. Dietz Fotografie

Umju­bel­te Pre­miè­re des Dop­pel-Bal­lett­abends „Der Feu­er­vo­gel / Petrusch­ka“ am Thea­ter Hof

Theater Hof: Der Doppel-Ballettabend „Der Feuervogel / Petruschka“ begeisterte das Premieren-Publikum Januar 2023

Im Bild: Nai­la Fiol (Die Bal­le­ri­na), Tania Angel­ov­ski (Besu­che­rin des Jahr­markts), Ali San Uzer (Prin­zi­pal der Schau­bu­de), Den­i­son Sil­va (Petrusch­ka), David San­tos Olle­ro (Der Dan­dy). Foto: H. Dietz Fotografie

Der Dop­pel-Bal­lett­abend „Der Feu­er­vo­gel / Petrusch­ka“ mit der Musik von Igor Stra­win­sky, live gespielt von den Hofer Sym­pho­ni­kern unter der Lei­tung von Ivo Hent­schel, fei­er­te am Sams­tag­abend, 21. Janu­ar 2023, lan­ge beju­bel­te Pre­miè­re im aus­ver­kauf­ten Gro­ßen Haus des Thea­ters Hof.

Als Cho­reo­graph konn­te Tor­sten Händ­ler gewon­nen wer­den, der am Thea­ter Hof bereits die bei­den erfolg­rei­chen Bal­lett­mär­chen „Max und Moritz“ und „Der klei­ne Muck“ cho­reo­gra­phiert hat. Mit „Der Feu­er­vo­gel“ nimmt er sich ein wei­te­res Mär­chen vor. Aus­stat­te­rin Annet­te Mah­len­dorf hat dafür einen phan­ta­stisch-mär­chen­haf­ten Raum, aus­ge­klei­det mit flie­ßen­den Wag­ner­vor­hän­gen geschaf­fen, der sich allein durch unter­schied­li­che Raf­fun­gen der Vor­hän­ge immer wie­der ver­wan­delt und in neue phan­ta­sti­sche Gefil­de entführt.

Dort ent­spinnt sich die Lie­bes­ge­schich­te der Schö­nen Zarew­na (Tania Angel­ov­ski als zärt­li­che lie­ben­de Prin­zes­sin) und Iwan Zare­witschs (Filip­po Ita­lia­no – so jugend­lich-feu­rig wie sehn­suchts­voll zugleich). Er begeg­net dem Feu­er­vo­gel, einem guten Mär­chen­we­sen (fast schwe­bend und selbst­ver­liebt, dabei voll Empa­thie: Ire­ne Gar­cia Tor­res), der ihm schließ­lich hilft, die vom unsterb­li­chen Zau­be­rer Kast­schej (Denis Meh­me­ti mit dämo­ni­scher Sprung­kraft) ent­führ­te Zarew­na zu befreien.

Im zwei­ten Teil des Abends, „Petrusch­ka“, lässt Cho­reo­graph Tor­sten Händ­ler bezie­hungs­wei­se auf der Büh­ne der Schau­bu­den-Prin­zi­pal (dia­bo­lisch: Ali San Uzer) die Pup­pen tan­zen: Zwar han­delt es sich in Händ­lers Ver­si­on von „Petrusch­ka“ bei Bal­le­ri­na (Nai­la Fiol mit ver­füh­re­ri­scher Gra­zie und ener­gie­ge­la­de­ner Büh­nen­prä­senz), Dan­dy (komisch-char­mant und zugleich unge­mein kraft­voll: David San­tos Olle­ro) und Petrusch­ka (tra­gi­ko­misch und bieg­sam wie Gum­mi: Den­i­son Sil­va) nicht um Pup­pen, son­dern um geca­ste­te Jahr­markt­be­su­cher; doch setzt der Cho­reo­graph einen ganz beson­de­ren Ein­fall um: Inmit­ten schwe­ben­der Luft­bal­lons und der hoch­mo­ti­vier­ten Bal­lett­com­pa­gnie des Thea­ters Hof plat­ziert Aus­stat­te­rin Annet­te Mah­len­dorf eine Jahr­markt­bu­de, die auf zwei Ebe­nen bespiel­bar ist. Drei Tänzer*innen sind so ledig­lich von den Füßen bis zur Kör­per­mit­te sicht­bar, von drei wei­te­ren erschei­nen nur Rumpf und Kopf. Auf die­se Wei­se kön­nen sich Ober­kör­per und Bei­ne der Jahr­markt­schau­stel­ler unab­hän­gig von­ein­an­der bewe­gen, tren­nen oder gar zu neu­en Figu­ren ver­schmel­zen. Dar­an haben nicht nur die Tän­ze­rin­nen und Tän­zer auf der Büh­ne Spaß, son­dern auch das Publi­kum, was nicht zuletzt der lang­an­hal­ten­de Schluss­ap­plaus nach der Pre­miè­re beweist.