12.000 Unter­schrif­ten für den Bam­ber­ger Schlachthof

Die Inter­es­sens­ge­mein­schaft Schlacht­hof setzt sich bei Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke für den Erhalt der Ein­rich­tung ein

Mehr als drei Akten­ord­ner fül­len die 12.000 Unter­schrif­ten, die vier Ver­tre­ter der Inter­es­sens­ge­mein­schaft Schlacht­hof jetzt an Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke über­ge­ben haben. Sie stam­men von Land­wir­ten, Händ­lern, Pro­du­zen­ten und Ver­mark­tern, aber auch von ganz vie­len Fleisch­kon­su­men­ten aus der Regi­on. „Das ist ein Zei­chen, wel­chen Stel­len­wert der Schlacht­hof in Bam­berg und dem Umland genießt“, erklär­te Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke, der ein offe­nes Ohr für alle Akteu­re hat, die sich „pro und con­tra Schlacht­hof“ einbringen.

Oberbürgermeister Andreas Starke (Mitte) erhält 12.000 Unterschriften für den Erhalt des Schlachthofs von Vertretern der Interessensgemeinschaft Schlachthof: (v.l.) Hermann Greif, Wilhelm Böhmer (beide Bayerischer Bauernverband), Florian Müller (Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband Dehoga) und Stefan Sutor (Deutscher Vieh- und Fleischhandelsverband). Foto: Stadt Bamberg, Michael Memmel

Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke (Mit­te) erhält 12.000 Unter­schrif­ten für den Erhalt des Schlacht­hofs von Ver­tre­tern der Inter­es­sens­ge­mein­schaft Schlacht­hof: (v.l.) Her­mann Greif, Wil­helm Böh­mer (bei­de Baye­ri­scher Bau­ern­ver­band), Flo­ri­an Mül­ler (Baye­ri­scher Hotel- und Gast­stät­ten­ver­band Deho­ga) und Ste­fan Sutor (Deut­scher Vieh- und Fleisch­han­dels­ver­band). Foto: Stadt Bam­berg, Micha­el Memmel

Die Inter­es­sen­ge­mein­schaft Schlacht­hof hat sich im ver­gan­ge­nen Jahr im Zuge der Dis­kus­sio­nen um die Zukunft der Ein­rich­tung gegrün­det und setzt sich für deren Erhalt ein. Sie ver­tritt unter ande­rem die Inter­es­sen von Bau­ern­ver­band, Flei­scher­innung, Fleisch­han­dels­ver­band sowie Hotel- und Gast­stät­ten­ver­band mit zusam­men rund 4000 Mit­glieds­be­trie­ben. Der IG-Vor­sit­zen­de Ste­fan Sutor zeig­te sich sehr dank­bar für die „sach­ge­rech­te Dis­kus­si­on“ mit der Stadt und lob­te den guten Aus­tausch. Die IG unter­stützt die Plä­ne der Stadt, bis zum Ende des Jah­res ein Kon­zept für den Wei­ter­be­trieb des Schlacht­hofs zu ent­wickeln. „Wir bie­ten Ihnen in die­ser Zeit auch unse­re Fach- und Sach­kom­pe­tenz an und tra­gen auch gern etwas zur Lösung ein­zel­ner Fra­gen bei“, erklär­te Sutor vom Deut­schen Vieh- und Fleisch­han­dels­ver­band dem Ober­bür­ger­mei­ster. Die 12.000 Unter­schrif­ten, die an OB Star­ke über­ge­ben wur­den, möch­te er des­halb auch als „Ver­spre­chen für die Zukunft“ und als Bekennt­nis der IG zum Schlacht­hof ver­stan­den wissen.

Die drei wei­te­ren Ver­tre­ter der IG, Her­mann Greif und Wil­helm Böh­mer vom Baye­ri­schen Bau­ern­ver­band (BBV) sowie Flo­ri­an Mül­ler vom Baye­ri­schen Hotel- und Gast­stät­ten­ver­band Deho­ga, unter­stütz­ten die Aus­sa­gen von Sutor und bekräf­tig­ten die Bedeu­tung des Schlacht­hofs für ihre Mit­glieds­be­trie­be. „Für uns Bau­ern ist es extrem wich­tig, dass die Tie­re einen kur­zen Weg zur Schlach­tung haben“, sag­te Ober­fran­kens BBV-Prä­si­dent Greif. Er hof­fe, dass die vie­len Unter­schrif­ten eine „kräf­ti­ge Unter­stüt­zung“ für die näch­sten Schrit­te dar­stel­len. Laut BBV-Direk­tor Dr. Wil­helm Böh­mer gehört ein Schlacht­hof zur Daseins­für­sor­ge einer gro­ßen Stadt und bei der Dis­kus­si­on soll­te nicht die Gewinner­wirt­schaf­tung zur Bedin­gung gemacht werden.

The­ma in der Vollsitzung

Die Stadt­ver­wal­tung schlägt dem Stadt­rat in der Voll­sit­zung am Mitt­woch, 25. Janu­ar 2023, vor, die Ent­schei­dung über Erhalt oder Schlie­ßung des Schlacht­hofs erst am Ende des Jah­res zu tref­fen. Der von Schlacht­hof-Geschäfts­füh­rer Juli­an Schulz und Wirt­schafts­re­fe­rent Dr. Ste­fan Gol­ler aus­ge­ar­bei­te­te Wirt­schafts­plan geht davon aus, dass der Betrieb in die­sem Jahr kosten­deckend lau­fen kann. Somit besteht die Mög­lich­keit, die näch­sten Mona­te zu nut­zen, um gemein­sam mit allen Akteu­ren ein zukunfts­fä­hi­ges Kon­zept zu erar­bei­ten, das der Stadt­rat dann beur­tei­len soll. Fer­ner soll eine Macht­bar­keits­stu­die in Auf­trag gege­ben wer­den, wel­che Mög­lich­kei­ten für eine alter­na­ti­ve Nut­zung des Schlacht­hof-Are­als bestehen. „Wir gehen ergeb­nis­of­fen auf die­sen Weg“, beton­te OB Star­ke. Neben aller Kri­tik an der Ein­rich­tung neh­me er aktu­ell auch vie­le posi­ti­ve Stim­men wahr, die sich für den Fort­be­stand der Infra­struk­tur­ein­rich­tung einsetzen.