Bam­ber­ger ETA Hoff­mann Thea­ter spielt „Dan­tons Tod“ in Neufassung

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Am Frei­tag, den 27. Janu­ar, um 19:30 Uhr, fei­ert „Dan­tons Tod“ von Georg Büch­ner in der Insze­nie­rung von Phil­ipp Arnold Pre­miè­re im Gro­ßen Haus des ETA Hoff­mann Thea­ters in Bamberg.

Zum Stück:

Foto: Viktor Reim | Julia Dietrich

Foto: Vik­tor Reim | Julia Dietrich

Frank­reich im Jahr 1794, fünf Jah­re nach dem Sturm auf die Bastil­le. Der eupho­ri­sche Beginn der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on ist längst vor­bei. Die Mon­ar­chie ist zwar gestürzt, die Repu­blik gegrün­det und die all­ge­mei­nen Men­schen­rech­te ver­kün­det, das Volk hun­gert jedoch wei­ter und lässt sich für frem­de Zie­le miss­brau­chen, die es für sei­ne eige­nen hält. Der Traum von „liber­té, éga­li­té, fra­ter­ni­té“ ist aus­ge­träumt, huma­ni­sti­sche Ideen und Idea­le sind geschei­tert und der Ter­ror regiert. Vie­le Hun­dert Köp­fe sind bereits gerollt, unter den Revo­lu­tio­nä­ren herrscht Unei­nig­keit. Einst woll­ten Geor­ges Dan­ton und Maxi­mi­li­en de Robes­pierre gemein­sam die vom Adel domi­nier­te Gesell­schaft ver­än­dern, nun ste­hen sie sich als ideo­lo­gi­sche Geg­ner gegen­über. Die Gewalt­spi­ra­le ist nicht mehr zu kon­trol­lie­ren und so macht die Revo­lu­ti­on auch vor ihren eige­nen Kin­dern nicht Halt … War­um schei­tern Revo­lu­tio­nen? Wie fühlt es sich an, wenn man dem Ster­ben zuschaut – dem Ster­ben all des­sen, an das man geglaubt hat?

Der damals erst 22-jäh­ri­ge Georg Büch­ner ent­warf 1835, als ihm wegen sei­ner Streit­schrift „Der Hes­si­sche Land­bo­te“ die Ver­haf­tung droh­te, nach umfang­rei­chen Stu­di­en in weni­gen Wochen sein gro­ßes Revo­lu­ti­ons­dra­ma und stellt dar­in die Fra­gen nach der Not­wen­dig­keit und Legi­ti­mi­tät von Gewalt zur Ver­fol­gung poli­ti­scher Zie­le und nach der indi­vi­du­el­len Gestal­tungs­mög­lich­keit einer Gesell­schaft. Das Ver­hält­nis von Poli­tik und Moral, die Selbst­recht­fer­ti­gung von Macht, per­sön­li­che Schuld und ethi­sche Zwei­fel, das sind eini­ge der The­men, die Büch­ners „Dan­ton“ bis heu­te aktu­ell machen.

Phil­ipp Arnold, Haus­re­gis­seur am Münch­ner Volks­thea­ter, insze­niert erst­mals am ETA Hoff­mann Thea­ter und geht dem „gräss­li­chen Fata­lis­mus der Geschich­te“ auf den Grund, über den Büch­ner so ver­zwei­felt war.

  • Regie: Phil­ipp Arnold
  • Büh­ne: Vik­tor Reim
  • Kostü­me: Julia Dietrich
  • Musik: Romain Frequency
  • Dra­ma­tur­gie: Petra Schiller
  • Es spie­len: Ste­fan Herr­mann, Leon Töl­le, Bar­ba­ra Wurster
  • Wei­te­re Vor­stel­lun­gen: 28.01., 01.,02.,03.,15.,17.,18. Febru­ar, jeweils 19:30 Uhr
  • Wei­te­re Ter­mi­ne folgen