Weih­nachts- und Neu­jahrs­gruß der Regie­rungs­prä­si­den­tin von Ober­fran­ken Heid­run Piwernetz

Lie­be Mit­bür­ge­rin­nen und Mitbürger,

was für ein Jahr! In die sich lang­sam ent­span­nen­de Coro­na Situa­ti­on hin­ein begann der Angriffs­krieg Russ­lands gegen die Ukrai­ne im Febru­ar. In des­sen Fol­ge beschäf­ti­gen uns The­men wie Infla­ti­on, Ener­gie­kri­se, gestör­te Lie­fer­ket­ten und Black­out nahe­zu rund um die Uhr. Auch der Kli­ma­wan­del hat sich im Som­mer mit extre­men Tem­pe­ra­tu­ren und Trocken­heit bemerk­bar gemacht.

Bleibt da Raum für Hoff­nung in die­ser Weihnachtszeit?

Ich mei­ne ja. Erin­nern wir uns, was im Jahr 2022 alles gelun­gen ist. Wich­ti­ge Vor­ha­ben in Ober­fran­ken sind trotz allem vor­an­ge­kom­men. Hohe För­der­sum­men stär­ken die ober­frän­ki­schen Kli­ni­ken des Bezirks sowie die Kran­ken­häu­ser in Coburg, Münch­berg, Kulm­bach und Hof. Die ersten ober­frän­ki­schen Medi­zin­stu­den­ten sind in den kli­ni­schen Betrieb gestar­tet. Gera­de erst wur­de das Baye­ri­sche Bat­te­rie­zen­trum der Uni­ver­si­tät Bay­reuth eröff­net, vie­le wei­te­re inno­va­ti­ve Pro­jek­te haben die Hoch­schu­len in ganz Ober­fran­ken vor­an­ge­trie­ben, unter­stützt durch die High­tech Agen­da Bay­ern. Gro­ße Städ­te­bau­pro­jek­te, Schu­len und Kin­der­gär­ten konn­ten wir ein­wei­hen und uns über neue attrak­ti­ve Frei­zeit­ein­rich­tun­gen freu­en. Und das sind nur eini­ge weni­ge Bei­spie­le für gute Neu­ig­kei­ten aus Ober­fran­ken, die bei aller ver­ständ­li­cher Beklom­men­heit ange­sichts der aktu­el­len welt­po­li­ti­schen Lage Mut in schwie­ri­gen Zei­ten machen.

Ober­fran­ken ist übri­gens Inno­va­ti­ons­ort des Jah­res 2022. Um den begehr­ten Preis des Infor­ma­ti­ons­netz­werks „Die Deut­sche Wirt­schaft“, eines der größ­ten Unter­neh­mens­por­ta­le, die es im deutsch­spra­chi­gen Wirt­schafts­raum gibt, hat sich Ober­fran­ken Offen­siv erfolg­reich bewor­ben. Vie­len, die sich mit Herz­blut für die Wei­ter­ent­wick­lung unse­rer lie­bens- und lebens­wer­ten Regi­on ein­ge­setzt haben, ist die­ser Preis zu verdanken.

Kein ande­res The­ma hat uns in die­sem Jahr aller­dings mehr bewegt als die Ener­gie­kri­se. Die Hei­zung pri­vat oder am Arbeits­platz dros­seln ist das Eine, es ste­hen aber auch unse­re Wirt­schaft und unser Hand­werk erheb­lich unter Druck. Es ist jetzt allen klar: Wir müs­sen Ener­gie spa­ren, erneu­er­ba­re Ener­gien deut­lich aus­bau­en und neue Tech­no­lo­gien ent­wickeln. Bei der Ener­gie­wen­de ste­hen wir bei­lei­be nicht am Anfang. 2020 wur­de in Ober­fran­ken mehr als die Hälf­te des benö­tig­ten Stroms aus erneu­er­ba­ren Ener­gien erzeugt. Pho­to­vol­ta­ik wächst kon­ti­nu­ier­lich mit star­ken Anstie­gen seit 2018. Bei der Wind­kraft sind wir mit der­zeit 290 Anla­gen – das sind rund 23 Pro­zent aller Anla­gen in ganz Bay­ern – Spit­zen­rei­ter im Frei­staat. Die Akzep­tanz der erneu­er­ba­ren Ener­gien ist zwei­fel­los deut­lich gewach­sen. Der Wind hat sich buch­stäb­lich gedreht. Die Regi­on kann ins­ge­samt pro­fi­tie­ren, wenn Kom­mu­nen, Wirt­schaft und Bevöl­ke­rung aktiv die Chan­cen auf einen zukunfts­fä­hi­gen Umstieg nut­zen und so dafür sor­gen, dass die Wert­schöp­fung lokal und regio­nal vor Ort erfolgt.

Wie eine unab­hän­gi­ge und kli­ma­neu­tra­le Ener­gie­wen­de gelin­gen kann, ist schon jetzt in Ober­fran­ken, im Wun­sied­ler Ener­gie­park, zu erle­ben. Dort steht Bay­erns größ­te Anla­ge für die Pro­duk­ti­on von grü­nem Was­ser­stoff, für den aus­schließ­lich Öko­strom aus der Regi­on ver­wen­det wird.

Neben den wirt­schaft­li­chen The­men wer­den uns die huma­ni­tä­ren Her­aus­for­de­run­gen noch weit über die­ses Jahr hin­aus in Anspruch nehmen.

In den ver­gan­ge­nen Mona­ten sind mehr Men­schen als sogar in den Jah­ren 2015 und 2016 nach Deutsch­land und damit auch nach Ober­fran­ken gekom­men. Der­zeit leben rund 23.000 Asyl­be­wer­ber und Geflüch­te­te in Ober­fran­ken, davon über 12.000 Men­schen aus der Ukrai­ne. Für die enor­men Anstren­gun­gen der Land­krei­se, Städ­te und Gemein­den, der Ehren­amt­li­chen sowie der Ver­wal­tung und im Schul­dienst bei der Unter­brin­gung, Ver­sor­gung und Inte­gra­ti­on der vie­len geflüch­te­ten Men­schen, die in Ober­fran­ken Schutz suchen, bin ich sehr dankbar.

Mein beson­de­rer Dank und Respekt gilt auch ins­ge­samt den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern im Gesund­heits­we­sen, in der Senio­ren­pfle­ge, in der Kin­der­er­zie­hung und in der Behin­der­ten­hil­fe sowie den Ange­hö­ri­gen der Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen für ihren auf­op­fe­rungs­vol­len Dienst. In mei­nen Dank schlie­ße ich nament­lich die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen der Regie­rung von Ober­fran­ken mit ein, die sich auch in die­sem Jahr wie­der sehr enga­giert und ver­läss­lich in den Dienst für unse­ren Regie­rungs­be­zirk und des­sen Zukunft gestellt haben.

Lie­be Ober­frän­kin­nen und Oberfranken,

„Frie­de den Men­schen auf Erden“ – die Weih­nachts­bot­schaft ver­neh­men wir in die­sem Jahr mit beson­ders wachen Sin­nen. Möge sie auch für die Men­schen aus und in der Ukrai­ne bald wie­der Rea­li­tät werden.

Ihnen und Ihren Fami­li­en wün­sche ich ein fro­hes, fried­li­ches und geseg­ne­tes Weih­nach­ten und ein gutes neu­es Jahr 2023. Und blei­ben wir zuver­sicht­lich: Las­sen Sie uns die Schrit­te tun, die wir gehen kön­nen. Neue Zei­ten machen neue Kräf­te mobil. Es geht wei­ter. Auf die posi­ti­ve Ent­wick­lung unse­rer wun­der­ba­ren Hei­mat Ober­fran­ken trifft das auf alle Fäl­le zu.

Heid­run Piwernetz
Regie­rungs­prä­si­den­tin von Oberfranken