CSU Ecken­tal kri­ti­siert „faden­schei­ni­ge Ableh­nungs­grün­de“ beim Beschluss des Haus­halts 2023

Haus­halts­be­ra­tun­gen 2023 in Eckental

In der Jah­res­ab­schluss­sit­zung hat­te der Ecken­ta­ler Markt­ge­mein­de­rat den Haus­halt 2023 mit einem neu­en Rekord­vo­lu­men von rd. 54 Mio. € beschlos­sen. 13 : 9 war am Ende das Abstim­mungs­er­geb­nis, drei Räte fehl­ten bei der Sit­zung. Die­ses Abstim­mungs­er­geb­nis zeigt die deut­li­che poli­ti­sche Lager­bil­dung im Ecken­ta­ler Gre­mi­um. Für den Haus­halt stimm­ten die Räte der CSU, der JU und der UBE.

Mar­tin Hof­mann, der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der CSU, hat­te in sei­nem Plä­doy­er von einem Haus­halt der Ver­nunft, der Sta­bi­li­tät und der Per­spek­ti­ve mit einer sehr hohen Inve­sti­ti­ons­quo­te, die bei rd. 32 % liegt, gespro­chen. Der Haus­halt 2023 ent­hält einen „über­ra­gen­den“ Zufüh­rungs­be­trag vom Ver­wal­tungs- an den Ver­mö­gens­haus­halt von rd. 3,8 Mio. €. Dies ist ein fak­ti­scher Beweis für eine wirt­schaft­li­che und spar­sa­me Haushaltsführung.

Wei­te­re Posi­tiv­punk­te sind neben der hohen Inve­sti­ti­ons­quo­te, ins­be­son­de­re für Kin­der­gär­ten und Hor­te, die rela­tiv gerin­ge Dar­le­hens­auf­nah­me, die sich in einer schwie­ri­gen Zeit nicht umge­hen lässt. Die Ver­schul­dung des Mark­tes wird trotz­dem wei­ter zurück­ge­fah­ren; sie liegt mit 321,00 € pro Ein­woh­ner unter der Hälf­te des Lan­des­durch­schnit­tes in Bay­ern. Im Ergeb­nis sprach Mar­tin Hof­mann von einem grund­so­li­den Haus­halt, der vom Ecken­ta­ler Käm­me­rer Bru­no Mai­er in her­vor­ra­gen­der Wei­se erar­bei­tet wor­den ist. Vie­le Gemein­den könn­ten in der heu­ti­gen Zeit froh und finanz­po­li­tisch glück­lich sein, einen sol­chen Haus­halt vor­wei­sen zu können.

Umso über­ra­schen­der war aller­dings das Abstim­mungs­er­geb­nis von 13 : 9. Noch in der emp­feh­len­den Beschluss­fas­sung des Haupt- und Finanz­aus­schus­ses vom 22.11.2022 hat­ten die Frei­en Wäh­ler und der nach eige­nen Wor­ten „par­tei­lo­se“ Ger­hard Wöl­fel für den Haus­halt gestimmt. Umso unver­ständ­li­cher ist die­se Hal­tung, weil sich zwi­schen der Beschluss­fas­sung im HFA und der im MGR noch­mals posi­ti­ve Ver­än­de­run­gen in der Grö­ßen­ord­nung von rd. 250.000 € erge­ben hat­ten. Die staat­li­chen Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen hat­ten sich um die­sen Betrag erhöht.

Bezeich­nend sind die mehr als faden­schei­ni­gen Ableh­nungs­grün­de. Die Frei­en Wäh­ler spra­chen von einer „Show in Ecken­tal“, vom feh­len­den Fort­schritt im Stra­ßen­bau und sogar von einer Nicht­er­fül­lung gemeind­li­cher Pflicht­auf­ga­ben. Sehr selt­sam auch die Ableh­nungs­grün­de von Herrn Wöl­fel. Der Haus­halt sei künst­lich auf­ge­bla­sen, im gemeind­li­chen Bau­amt feh­le das Per­so­nal. Der „poli­ti­sche Ham­mer“ war dann aller­dings ein Antrag zum „Her­pers­dor­fer Dorfplatz“.

Die Frei­en Wäh­ler hat­ten gemein­sam mit Herrn Wöl­fel am 09.11.2022, ein­ge­gan­gen beim Markt am 17.11.2022, also kurz vor der fina­len Beschluss­fas­sung im HFA, den Antrag gestellt, einen Betrag in Höhe von 30.000,00 € für die Anle­gung eines Dorf­plat­zes in Her­pers­dorf ein­zu­stel­len. Die­ser ange­dach­te Dorf­platz­stand­ort liegt süd­lich des Her­pers­dor­fer Feu­er­wehr­haus in Rich­tung Bull­ach; die bau­li­che Umset­zung wür­de die Rodung einer grö­ße­ren Wald­flä­che erfordern.

Die Bür­ger­mei­ste­rin hat­te sich mit dem Her­pers­dor­fer Markt­ge­mein­de­rats­mit­glied der Frei­en Wäh­ler inhalt­lich so abge­stimmt, dass ein ent­spre­chen­der Kosten­an­satz nicht im Haus­halt 2023, son­dern erst im Finanz­plan 2024 berück­sich­tigt wird. Die durch die­sen Antrag ver­an­lass­ten Klä­rungs­punk­te, ins­be­son­de­re die ent­hal­te­ne Rodung, las­sen sich nicht kurz­fri­stig klä­ren. Auch die Bünd­nis­part­ner der Antrag­stel­ler, die Frak­ti­on Bünd­nis 90/​Die Grü­nen, dürf­ten mit die­sem Antrag so ihre Pro­ble­me haben. Ger­hard Wöl­fel wur­de in die­ser Dis­kus­si­on gegen­über der Bür­ger­mei­ste­rin sehr per­sön­lich und ver­let­zend. Frau Döl­le hat­te die wei­te­re Behand­lung die­ses Antra­ges mit dem Her­pers­dor­fer Markt­ge­mein­de­rats­mit­glied inhalt­lich und im Ein­ver­neh­men abge­stimmt, wovon Wöl­fel anschei­nend nichts wuss­te. Die von Frau Döl­le ein­ge­for­der­te Ent­schul­di­gung wur­de aller­dings nicht ausgesprochen.

Die Frak­ti­on Bünd­nis 90/​Die Grü­nen sahen im Haus­halt kei­ne aus­rei­chen­de Nach­hal­tig­keit sowie feh­len­de Wei­chen­stel­lun­gen für den Kli­ma­wan­del. Eini­ge „grü­ne Punk­te“ waren bereits im Haus­halts­ent­wurf ent­hal­ten bzw. wur­den bei der Behand­lung der Anträ­ge berück­sich­tigt. Die Frak­ti­on Bünd­nis 90/​Die Grü­nen hat­te in einem Antrag zu Infra­struk­tur und Kli­ma­schutz kom­mu­na­le Inve­sti­tio­nen von ursprüng­lich rd. 1,9 Mio. € bean­tragt. In der fina­len Betrach­tung stün­de die Frak­ti­on nicht hin­ter allen Inhal­ten des Haushaltsplanes.

Auch die Ableh­nung der SPD-Frak­ti­on war nicht gera­de über­ra­schend. So wur­den die Nicht­er­fül­lung von Pflicht­auf­ga­ben, die Kre­dit­auf­nah­men und der stei­gen­de Ver­wal­tungs­haus­halt kri­ti­siert. Die­se Ableh­nungs­grün­de waren jeden­falls nicht sehr einleuchtend.

Für die haus­halts­tra­gen­den Frak­tio­nen sind dies alles Schein­ar­gu­men­te wohl in der Ziel­set­zung, sich in durch­aus schwie­ri­gen Zei­ten der Haus­halts­ver­ant­wor­tung zu entziehen.

Die Grün­de für die Haus­halts­ab­leh­nung waren mehr als faden­schei­nig und im Wesent­li­chen poli­tisch moti­viert. CSU, JU und UBE ste­hen in Ecken­tal für eine ver­nünf­ti­ge und wirt­schaft­li­che Haus­halts­po­li­tik. Sie wer­den auf der Grund­la­ge des Haus­halts­pla­nes 2023 die wei­te­re Ent­wick­lung der Gemein­de im Kon­sens mit der Bür­ger­mei­ste­rin ver­ant­wort­lich und zukunfts­ori­en­tiert gestal­ten. Ecken­tal kann auf einen her­vor­ra­gen­den Haus­halt verweisen.

Mar­tin Hof­mann (Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der, CSU Eckental)

Die kom­plet­te Rede von Mar­tin Hof­mann gibt es hier.