Ener­gie: Unter­neh­men brau­chen lang­fri­sti­ge Lösun­gen – IHK-Gre­mi­um im Aus­tausch mit Stadt und Land­kreis Bamberg

Herbert Grimmer IHK Oberfranken. Foto: Privat

Her­bert Grim­mer IHK Ober­fran­ken. Foto: Privat

Ener­gie­kri­se, feh­len­de Fach­kräf­te und läh­men­de Büro­kra­tie, die Unter­neh­men befin­den sich aktu­ell in einer schwie­ri­gen Lage. Die Kom­mu­nal­po­li­tik kann hel­fen, ist sich Her­bert Grim­mer, Vor­sit­zen­der des IHK-Gre­mi­ums Bam­berg und IHK-Vize­prä­si­dent, sicher. Aus die­sem Grund such­te das IHK-Gre­mi­um im Digi­ta­len Grün­der­zen­trum Lagarde1 den Aus­tausch mit der loka­len Poli­tik. „Wir wol­len nicht nur mit­ein­an­der reden, son­dern in die­sen Gesprä­chen kon­kre­te Maß­nah­men ent­wickeln“, so Grim­mer. Über zwei Ergeb­nis­se konn­te sich die Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer freu­en: auf Initia­ti­ve des Land­krei­ses Bam­berg wird es eine „Task Force“ zur Ener­gie­ver­sor­gung geben und auch zur ver­stärk­ten Berufs­ori­en­tie­rung an den Bam­ber­ger Schu­len steigt man in kon­kre­te Gesprä­che ein.

Gäste beim Kamin­ge­spräch des IHK-Gre­mi­ums Bam­berg waren Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke und Patri­cia Leist­ner von der Wirt­schafts­för­de­rung des Land­krei­ses. Land­rat Johann Kalb hat­te sei­ne Teil­nah­me wegen eines Feu­er­wehr­ein­sat­zes absa­gen müs­sen. IHK-Vize­prä­si­dent Grim­mer mach­te deut­lich, dass die Unter­neh­men im Raum Bam­berg auch auf lan­ge Sicht eine Ener­gie­ver­sor­gung brau­chen, die bezahl­bar und zuver­läs­sig ist.

„Der Staat kann kurz­fri­stig mit viel Geld Unter­stüt­zung lei­sten, lang­fri­stig müs­sen die Erzeu­gung und die Spei­che­rung erneu­er­ba­rer Ener­gien in der Regi­on aus­ge­baut wer­den, damit unse­re Wirt­schaft unab­hän­gig von Ener­gie­im­por­ten wird“, so Grim­mer. Das Vor­ge­hen aber müs­se regio­nal koor­di­niert wer­den. Sei­nen Vor­schlag, die Kom­mu­nal­po­li­tik möge zu die­sem zen­tra­len The­ma eine „Task-Force“ ein­rich­ten, stieß auf Zustim­mung. Patri­cia Leist­ner sicher­te ein Tref­fen im Land­rats­amt zu, um eine sol­che Task-Force auf den Weg zu brin­gen und Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke bot an, dass die Stadt­wer­ke an der Orga­ni­sa­ti­on mitwirken.

Ein Hemm­schuh nicht nur für den Aus­bau Erneu­er­ba­rer Ener­gien ist nach Ein­schät­zung des IHK-Gre­mi­ums die inzwi­schen über­bor­den­de Büro­kra­tie. „Behörd­li­che Auf­la­gen stei­gen, Regu­lie­run­gen wer­den immer detail­lier­ter und Geneh­mi­gungs­pro­zes­se dau­ern oft zu lang“, mahn­ten Grim­mer und stell­ver­tre­ten­der Gre­mi­ums­vor­sit­zen­der Tho­mas Porz­ner an. „Der Ermes­sens­spiel­raum vor Ort, eine Erlaub­nis oder Geneh­mi­gung zu erleich­tern, muss bes­ser genutzt wer­den“, so Porz­ner. Eine wich­ti­ge Rol­le dabei könn­ten die Wirt­schafts­för­de­run­gen von Stadt und Land­kreis als Ver­mitt­ler und Unter­stüt­zung für die Unter­neh­men spie­len. Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke ver­wies dar­auf, dass die Behör­den vor Ort gesetz­li­che Vor­ga­ben umset­zen müss­ten. Einen Bei­trag zum Büro­kra­tie­ab­bau erhofft er sich durch die Digi­ta­li­sie­rung von Ver­wal­tungs­pro­zes­sen und ver­wies auf das Pro­jekt Smart City, das jetzt von der Kon­zep­ti­ons­pha­se in die Umset­zung geht.

Aktu­ell ist die Ener­gie­ver­sor­gung in vie­len Unter­neh­men das beherr­schen­de The­ma, lang­fri­stig wer­den es feh­len­de Fach- und Arbeits­kräf­te sein. Ein Ziel der Unter­neh­men im IHK-Gre­mi­um Bam­berg ist daher die Stär­kung der Beruf­li­chen Bil­dung. „Wir wol­len jun­ge Men­schen für eine Berufs­aus­bil­dung in den Unter­neh­men der Regi­on begei­stern und auf die Kar­rie­re­chan­cen der beruf­li­chen Bil­dung hin­wei­sen“, so Her­bert Grim­mer. Unter­stüt­zung erhof­fen sich die Unter­neh­men dabei von den Schu­len, die einen wich­ti­gen Bei­trag zur Berufs­ori­en­tie­rung lei­sten könn­ten. „Ger­ne wür­den wir gemein­sam mit den Schu­len neue For­ma­te und Ange­bo­te für Schü­le­rin­nen und Schü­ler ent­wickeln“, so Grim­mer. Die IHK ihrer­seits kön­ne den Schu­len hel­fen, inter­es­san­te Unter­neh­men mit den Schu­len zu ver­net­zen. Den Ball griff Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke auf und sicher­te eine Abstim­mung zwi­schen Unter­neh­mern und Schu­len unter dem Dach der Stadt­ver­wal­tung zu. Her­bert Grim­mer: „Die kon­kre­ten Ergeb­nis­se zei­gen, wie wich­tig der direk­te Dia­log zwi­schen Wirt­schaft, Stadt und Land­kreis ist.“